So entschlüsseln Sie die Gestik Ihrer Mitmenschen

So entschlüsseln Sie die Gestik Ihrer Mitmenschen

Lernen Sie, die Körpersprache Ihrer Mitmenschen zu entschlüsseln

Die Körpersprache eines Menschen sagt oft mehr als dieser selbst. Aber nur für den, der sie auch verstehen kann. Ethnologen, Psychologen und auch Polizisten haben sich aus verschiedensten Gründen mit dem Thema auseinander gesetzt. Hier eine kleine Auswahl – als Anregung, nicht als Rezept für das „Durchschauen“ Ihrer Mitmenschen.

Mit dem Finger zeigen

Könnte heißen: Schau mal, du hast da einen Fleck.

Aber auch: Auf andere zeigen ist in der Körpersprache meist ein aggressiver Akt – es kann bedeuten, dass der andere Sie beschuldigt oder angreift. Sie dürfen diesem Menschen durchaus sagen, dass er nicht auf Sie zeigen soll. Oder Sie entspannnen die Situation mit einem Scherz: „Hm, schöne Fingernägel!“

Hände reiben

Könnte heißen: Mir ist kalt.

Aber auch: Wir massieren uns intensiv die Hände, wenn wir mit unangenehmen Themen konfrontiert sind. Wenn jemand eine derart nervöse Gestik zeigt, sollten Sie ihn nicht noch eigens darauf ansprechen, sondern ihm die Angst nehmen und ihm entgegenkommen.

Doppelter Händedruck

Manchen Menschen gibt man die Hand – und sie legen ihre zweite noch behütend und bekräftigend obenauf.

Könnte heißen: Ein Zeichen der Innigkeit oder des Trostes.

Aber auch: Viel öfter wird diese Geste kontrollierend von oben herab benutzt. Sie zeigt, wer der Bestimmende ist. Sind Sie in einer solchen Situation, legen Sie Ihre zweite Hand ebenfalls obenauf und lächeln Sie. Das bedeutet in der nonverbalen Kommunikation:Wir sind beide gleich stark!

Hände auf den Hüften

Könnte heißen: Ich präsentiere mich einfach gerne.

Aber auch: Amerikanischen Polizisten wird diese Geste beigebracht, um ihre Kontrolle zu behaupten.Wenn Sie jemand mit dieser starken Angriffsstellung konfrontiert, nehmen Sie ihm den Wind aus den Segeln, indem Sie ihn beschwichtigen: „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Oder Sie stellen sich ebenso schulterbreit hin, stemmen die Hände in die Hüften und drücken damit aus: „Ich bin nicht eingeschüchtert!“

Verschränkte Arme

Könnte heißen: Ich weiß nicht, wohin mit meinen Armen.

Aber auch: Wenn Arme und Ellenbogen an den Körper gepresst sind, zeugt diese Gestik von Nervosität und Beklemmung. Zeigen die Ellenbogen mehr nach außen (meist verbunden mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck), spricht das für Ablehnung oder abwartende Wachsamkeit. Sprechen Sie freundlich, bis der andere seine Verteidigungshaltung aufgibt.

Herumspielen

Dazu gehört das Zupfen am Ohrläppchen, das beständige Reiben der Schläfen oder Kratzen des Kopfes, aber auch das Spielen mit Haaren, Handys oder Feuerzeugen.

Könnte heißen: Mich juckt da etwas, oder es ist einfach eine menschliche Angewohnheit.

Aber auch: Das beständige Spielen am Ohr gilt in der Körpersprache als klassisches Symptom für Stress. In der Pokerkomödie Maverick durchschaut Mel Gibson seine bezaubernde Mitspielerin Jodie Foster, weil diese bei einem gutem Blatt immer an ihrer Haarlocke spielt. Lenkt Sie der Spieltrieb Ihres Mitmenschen zu sehr ab, zeigen Sie ihm, dass es Ihnen auffällt, und sprechen Sie es kurz an: „Hast du ein neues Handy?“ Dann gehen Sie zurück zum Thema.Wenn Sie in einem Meeting oder Vortrag merken, dass die Leute anfangen herumzuspielen, gönnen Sie ihnen eine Pause.

Mit den Fingern trippeln

Könnte heißen: Ich habe gerade einen guten Rhythmus gefunden.

Aber auch: Klopft jemand mit den Fingerspitzen auf den Tisch, ist das ein (meist sogar bewusst eingesetztes) Zeichen von Ungeduld. Nervt es Sie, fixieren Sie zunächst länger diese unruhigen Finger und sehen Sie der Person anschließend ins Gesicht – in den meisten Fällen haben Sie dadurch die Aufmerksamkeit wieder, ohne den anderen peinlich berührt zu haben.

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