Einfach abgeschaut: Was wir von Tieren lernen können

Einfach abgeschaut: Was wir von Tieren lernen können

Bei meinem Streifzug durch das Archiv alter simplify-Ausgaben bin ich „simplifys Tierleben“ begegnet. Der Beitrag ist schon mehr als 4 Jahre alt und hat das „einfache Leben“ der Tiere zum Thema. Der Hund schläft, während Herrchen sich mit der Steuererklärung plagt. Die Fische kennen keine Beziehungskrisen, und das Meerschweinchen muss sich keine Sorgen um sein Einkommen machen. „Doch warum nur neidisch danebenstehen?“, schreibt Tiki Küstenmacher. „Lernen Sie doch aktiv von den besten Seiten unserer gefiederten, haarigen und insektenartigen Freunde!“

Und was es da zu lernen gibt, daran möchte ich euch heute teilhaben lassen.

Das Huhn: Sich konzentrieren

Tun Sie das, was Sie am besten können, und perfektionieren Sie es. „Nicht mehr verbesserbar“, so beurteilt Stardesigner Luigi Colani die Gestaltung des Produkts, auf das sich die Hennen in vorbildlicher simplify-Manier konzentriert haben: das Ei. Übrigens: Sie legen eins am Tag. Das genügt.

Die Kuh: Aufgenommenes noch einmal durchgehen

Machen Sie es beim Lesen oder Fernsehen wie die Kuh beim Essen: Nehmen Sie nur das in sich auf, was Sie gut vertragen, und konsumieren Sie nicht zu viel. Lassen Sie es nachwirken und gehen Sie es in Gedanken noch einmal durch. Das menschliche Gehirn ist dafür mindestens so gut eingerichtet wie der komplizierte Kuhmagen fürs Wiederkäuen.

Der Löwe: Genug schlafen

Der Löwe genießt höchstes Ansehen und gilt unangefochten als König der Savanne. Und was macht er? Er verschläft 80% des Tages. Seine Kraft liegt in der Ruhe. Wäre er ein hektischer Macher geworden, hätte er es nie zu seinem legendären Ruhm gebracht.

Der Esel: Seinen eigenen Kopf haben

Auch wenn sein blökendes „Iaah!“ an unser „Ja!“ erinnert – berühmt ist der Esel für seine Kunst, „Nein“ zu sagen. Er ist im allgemeinen genügsam, grau und gutmütig, kann aber ausgesprochen bockig werden und lässt nicht alles mit sich machen. Das vereinfacht sein Leben kolossal: Sein Besitzer weiß, dass er sein Packtier gut behandeln und es ausreichend mit Nahrung, Arbeitspausen und Lob versorgen muss.

Die Ameise: Auf andere vertrauen

Im Ameisenhaufen gibt es keine Chefs, und doch funktioniert der Insektenstaat besser als die meisten hierarchisch geführten Unternehmen. Das Geheimnis: Ameisen denken und arbeiten geschwisterlich zusammen (das fällt ihnen leichter, weil die 2 Millionen Arbeiterinnen in einem Ameisenhaufen tatsächlich alle dieselbe Mutter haben). Sie wissen, dass keine von ihnen die gewaltigen Aufgaben alleine schafft, und setzen auf die intelligente Einsicht: simplify durch Synergie.

Der Schwan: Treu bleiben

Schwanenehepaare bleiben ein Leben lang zusammen. Was der Mensch als „Stolz“ des Schwans bewundert, ist in Wahrheit die überlegene Gelassenheit eines klugen Tieres, das sich auf seinen Partner und seine Familie 100%ig verlassen kann. Das bedeutet indes nicht, dass sich Herr und Frau Schwan ständig auf der Pelle hocken. Sie gehen meist einzeln ihren Arbeiten nach, und im Winter trennen sie sich für mehrere Wochen. Aber dann finden sie wieder zusammen und ersparen sich viel Stress und Energie im Vergleich zu anderen Vogelarten, bei denen in jedem Frühling die nervenaufreibende Balzzeit beginnt.

Na, wie viel Huhn, Kuh, Löwe, Esel, Ameise oder Schwan steckt in euch? Und bei welchem Tier könntet ihr euch noch etwas abschauen? Ein Tier gibt es noch in diesem Beitrag, das ich euch unterschlagen habe: die Spinne. Diese ist morgen dran, denn dazu gibt es noch eine kleine Geschichte zu erzählen …

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