Wirklich gelebte Zeit: So halten wir sie fest!

Wirklich gelebte Zeit: So halten wir sie fest!

Manche Begegnungen scheinen genau im richtigen Moment zu kommen. Bestimmt habt ihr das auch schon einmal erlebt. Ich hatte im Sommer eine solche Begegnung, als ich mit Freundinnen beim Kaffeekränzchen in der Stadt saß. Plötzlich lief eine gemeinsame alte Bekannte vorbei. Wir baten sie zu uns an den Tisch.Irgendwann holte ich aus meiner Tasche zwei Bücher heraus, ein Tagebuch mit dem Titel „Was war heute schön?“ und eines mit „Wofür bin ich heute dankbar?“ Beide Bücher waren quasi druckfrisch. Ich habe sie selbst entwickelt und produzieren lassen. Nun wollte ich sie meinen Freundinnen zeigen. Auch der Bekannten stellte ich meine Werke vor, denn sie ist „vom Fach“ und hatte witzigerweise selbst gerade ein Kartenspiel, „Karl spielt König“ entwickelt.Sie war sofort begeistert von meinen Tagebüchern und entschied: „Ich schicke dir später mal eine Geschichte. Die habe ich gerade gehört und die passt ganz wunderbar dazu!“ Am Abend landete die Geschichte „Der Suchende“ von Jorge Bucay in meiner Dropbox. Doch erst vor wenigen Tagen kam ich dazu sie anzuhören.Ich versuche einmal, sie in wenigen Worten zusammenzufassen: Den Suchenden, dessen Leben eine Suche ist, zieht es in ein bestimmtes Dorf. Er folgt dieser Eingebung und wandert dort hin. Vor dem Eingang findet er einen wunderschönen Hügel vor mit einer durch einen Zaun eingegrenzten Fläche. Er geht durch das Tor und stellt irgendwann fest: Er ist auf einem Friedhof gelandet!Überall zerstreut liegen weiße Steine. Dem Suchenden wird es ganz anders, als er die Inschriften liest: Auf den Grabsteinen steht auf Jahr, Monat und Woche genau, wie alt jemand geworden ist, also z. B. 7 Jahre, 11 Monate und 1 Woche. Der älteste der Verstorbenen kam kaum über 11 Jahre hinaus! „Dies muss also ein Kinderfriedhof sein“, vermutete der Suchende. Bestimmt lastet ein Fluch auf diesem Dorf.Doch dann kam der Friedhofswärter, und die beiden kamen ins Gespräch. Der Dorfbewohner erzählte dem Suchenden von einem Brauch, der die Inschriften auf den Grabsteinen erklärte: Jeder Jugendliche im Dorf bekommt zu einem 15. Geburtstag von seinen Eltern ein kleines Heftchen. Dort hält er ab sofort jeden Moment fest, in dem ihm großes Glück widerfährt. Linkst trägt er ein, was ihn so glücklich macht, z. B. seine große Liebe zu treffen oder sie zu heiraten oder das ersten Kind zu bekommen. Und rechts trägt er ein, wie viele Stunden, Tage oder Wochen dieses Glück oder die Freude über solche Momente anhält. So entsteht mit den Jahren eine Sammlung an Glücksmomenten. Wenn nun jemand stirbt im Dorf, so nimmt man sein Heft und zählt alle diese Momente zusammen. Daraus entstehen die Jahres-, Monats- und Wochen-Angaben, die man auf den Grabsteinen lesen kann. Diese Augenblicke des Glücks seien in den Augen der Dorfbewohner die wirklich gelebte Zeit, erläutert der Friedhofswärter.Was zählt, sind die schönen Momente im Leben. Das ist die Botschaft dieser Geschichte. Und sie passt wirklich perfekt zu meinem liebsten „Baby“, dem „Was war heute schön?“-Tagebuch! Ich schreib euch das übrigens, um euch auf meine simplify-Leseraktion bei www.glueckswerkzeuge.de hinzuweisen: simplify-Leserinnen und -Leser erhalten für jede Bestellung eines Tagebuches 4 Postkarten gratis dazu! Die Aktion läuft noch bis zum 16. Oktober 2015 und ist über folgenden Link zu erreichen:http://www.glueckswerkzeuge.com/simplify-leseraktion/Die Geschichte "Der Suchende" stammt übrigens aus dem Buch "Geschichten zum Nachdenken" von Jorge Bucay.

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