Persönlichkeitsentwicklung – Keine Angst mehr vorm Erröten!

Persönlichkeitsentwicklung – Keine Angst mehr vorm Erröten!

So gehen Sie mit peinlichen Situationen um

Sie möchten eigentlich nur die Gießkanne umtauschen, deren Sprung Sie erst zu Hause bemerkt haben. Doch schon während Sie an der Kasse stehen, spüren Sie, wie Ihre Wangen heiß werden. Jetzt bloß nicht erröten! Warum nicht? Meint die Psychologin und Buchautorin Dr. Doris Wolf. Rot werden ist eine ganz normale körperliche Reaktion, die alle möglichen Ursachen haben kann. Mit ein wenig Invbestition in Ihre Persönlichkeitsentwicklung werden Sie sich in solchen Momenten beim Erröten nicht mehr Unwohl fühlen.

Viele gute Gründe

Wenn Sie erröten, erweitert Ihr Körper seine Blutgefäße, um sich Abkühlung zu verschaffen. Sei es, weil Sie sich in einem warmen Raum aufhalten (z.B. wenn Sie in Winterkleidung in einem voll geheizten Kaufhaus stehen), weil Sie sich körperlich angestrengt haben (etwa wenn Sie gerade etwas Schweres gehoben haben) oder weil Sie ein starkes Gefühl wie Wut, Scham oder Freude empfinden. Sie können sicher sein: Zu sehen ist immer nur die Rötung, niemals der Grund dafür. Deshalb brauchen Sie sich auch nicht von anderen ertappt zu fühlen und können sich in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung selbstbewusst verhalten!

Nehmen Sie sich die Freiheit

Je stärker die Angst vor der rosigen Färbung, desto größer ist die Anspannung und desto röter wird Ihre Haut. Durchbrechen Sie den Kreislauf, indem Sie erlauben statt zu unterdrücken. Sagen Sie sich: „Es ist in Ordnung, dass ich jetzt erröte. Ich habe lange dafür geübt. Es wird auch wieder abklingen.“ Oder: „Ich darf erröten. Mein Körper kühlt ab.“ Wiederholen Sie die Worte, auch wenn Sie den Eindruck haben, sich zu belügen. Mit der Zeit werden Sie durch diese Persönlichkeitsentwicklung tatsächlich Beruhigung empfinden.

Offen sein

Erlauben Sie anderen Menschen ganz bewusst, Ihr Rotwerden zu sehen. Damit lösen Sie Ihre eigene Anspannung. Sagen Sie sich: „Das ist meine Art zu reagieren. Niemand kann daraus meine Gedanken und Gefühle ablesen.“ Außerdem ist es gar nicht sicher, dass andere Ihre Röte überhaupt wahrnehmen. Und selbst wenn: Die meisten Menschen sehen das Rotwerden nicht als Schwäche, sondern als eine sehr menschliche Reaktion, manche sogar als einen sympathischen Charakterzug, der von Ihrer positiven Persönlichkeitsentwicklung zeugt.

Ruhig atmen

Zur Entspannung und zum Kräfte sammeln vor schwierigen Situationen legen Sie Ihre Hand flach auf Ihren Unterbauch, ca. 2 Finger breit unterhalb des Nabels. Atmen Sie tief ein und stellen Sie sich vor, wie Ihr Atem langsam bis hinunter in Bauch und Hand fließt. Dann lassen Sie den Atem durch Brust und Nase nach außen entweichen.Konzentrieren Sie sich darauf, wie Ihr Bauch wieder schlaff wird. Machen Sie diese Übung ein paar Minuten lang. Lenken Sie Ihren Blick auf Ihre Stärken und Fähigkeiten: Sie können sich noch für etwas erwärmen. Sie besitzen einen besonders großen Schatz verschiedener Reaktionsweisen, und Rotwerden ist nur eine von vielen.

Geschwätz ignorieren

Übergehen Sie Kommentare wie „Glühwürmchen“ oder „Ach wie niedlich, jetzt wird sie wieder rot“. Sie sprechen nur für die Unreife derer, die sie vom Stapel lassen. Im Augenblick haben Sie so reagiert – nicht mehr und nicht weniger. Seien Sie zu sich selbst nicht strenger als gegenüber anderen. Welchen Unterschied würde es für das Miteinander mit Ihrer Kollegin oder Ihrem Freund machen, wenn sie oder er zum Erröten neigte? Dieser Maßstab sollte auch für Sie und für Ihre Persönlichkeitsentwicklung gelten.

Vorbereiten

Wenn Sie sich auf eine Situation vorbereiten, in der Sie schon einmal errötet sind (z.B. bei einem Treffen mit jemandem, bei dem Sie einen guten Eindruck hinterlassen möchten), spielen Sie zur Beruhigung vorher durch, wie Sie sich in diesem Fall verhalten werden. Zum Beispiel: „Auch wenn ich merke, wie meine Wangen heiß werden, werde ich Herrn Müller weiter angucken. Außerdem werde ich mich aufrecht und mit geöffneten Armen hinsetzen und darum bitten, das Fenster ein wenig öffnen zu dürfen.“ In der Situation selbst ändern Sie Ihren Blickwinkel: Statt sich auf das Erröten zu konzentrieren, fragen Sie sich: „Was möchte ich im Gespräch erreichen?“

Geben Sie sich Zeit

Die Angst vor dem Erröten zu überwinden, klappt nicht von heute auf morgen. Es ist ganz natürlich, wenn Sie zunächst mit einem „Ja, aber …“ oder „Das funktioniert bei mir doch nicht“ reagieren. Bleiben Sie trotzdem dabei – bis Sie erste Erfolge erzielen. Zum Weiterlesen: Doris Wolf, Keine Angst vor dem Erröten. Pal-Verlag 2002. 12,80 €. ISBN 3-923614-59-4.

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