3 schöne Dinge sind nicht genug

3 schöne Dinge sind nicht genug

Wer hätte das gedacht: Ich erlebe mehr schöne Momente am Tag als mir bisher bewusst war! Am Dienstag schrieb ich über die menschlichen Bedürfnisse und darüber, ein Tagebuch über die 3 schönsten Erlebnisse des Tages zu führen. Am Dienstagabend setzte ich mich gleich hin, zückte ein bunt eingebundenes Büchlein und begann zu schreiben: 16. April 2013 – Was war heute schön?   Eine Sache fiel mir sofort ein. Ich notierte sie, schrieb dann darunter, wie ich mich dabei gefühlt habe. Sehr hilfreich war dafür die Liste mit den angenehmen Gefühlen. Ich habe Wörter entdeckt, die ich viel zu selten benutze, die es aber wunderbar treffen (z. B. beschwingt sein oder entzückt sein). Danach nahm ich mir die Liste mit den Bedürfnissen und schaute, welches beim Entzücktsein erfüllt war. Spannend!   Nun das 2. schöne Erlebnis: Hier geriet ich in Konflikt, denn das 3. drängte sich schon auf. Und ich merkte, dass ich eine Entscheidung treffen musste. Mir fielen nämlich mehrere schöne Dinge ein. Kleinigkeiten zwar, doch das macht keinen Unterschied, wie ich feststellen konnte. Hauptsache schön. Da saß ich nun mit der Frage im Kopf: „Welche Begebenheit nehme ich? Die da? Oder die da? Oder es gäbe auch noch jene hier?“ Mit einem Mal war mir bewusst: „Du hast heute ganz viele schöne Momente erlebt, die es sich lohnt festzuhalten.“ Ich überlegte kurz, ob ich mich über die „3er-Regel“ hinwegsetzen sollte. Es hindert mich schließlich niemand daran, 4 oder 5 Dinge aufzuschreiben. Doch dann entschied ich mich für Nummer 2 und erfreute mich ganz einfach daran, dass es auch etwas anderes hätte sein können.   Erst am zweiten Abend erzählte ich meinem Partner, was ich gerade notierte. „Dass man sich vorm Schlafengehen die schönsten Dinge noch mal in Erinnerung ruft, kenne ich. Aber dass man sie aufschreibt, ist neu für mich.“ „Nicht nur das“, entgegnete ich, „ich schaue außerdem noch, welche Bedürfnisse bei mir erfüllt waren.“ Und während ich ihm antworte, wird mir klar, wie wichtig diese Zuwendung zu sich selbst ist, gerade in der schriftlichen Form. Sie erlaubt es, dass ich mich wirklich damit auseinandersetze, was mich nährt und was ich brauche. Seither sind erst 2 Abende vergangen und ich bin wahrlich überrascht (= angenehmes Gefühl), welche Bedürfnisse mir wichtig sind zu erfüllen. Überrascht bin ich übrigens deshalb, weil meine Erkenntnis zu meiner Integrität beiträgt (= erfülltes Bedürfnis). Ach ja, und überwältigt bin ich von der Anzahl der schönen Erlebnisse – weil sie von Glück zeugen!

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