Happyologie – das gibt's!
Kann man es lernen, das Leben leicht zu nehmen? Können unglückliche Menschen wirklich glücklicher werden? Der englische TV-Sender BBC machte die Probe aufs Exempel: Drei besonders unglückliche Versuchspersonen wurden von dem Psychologen Robert Holden zwei Monate lang in Happiness-Workshops und Einzeltherapie intensiv "behandelt". Danach waren sie tatsächlich glücklicher, nachgewiesen durch einen ausgefeilten Test (dem anerkannten Oxford Happiness Inventory) und durch erhöhte Gehirnströme im "Glückzentrum" unseres Gehirns (das etwa über der linken Augenbraue liegt).
Aus den Berichten dieses Experiments haben wir Tipps für Sie herausgefiltert, mit denen Sie Ihr Glücksempfinden objektiv steigern können.
In diesem Glücks-Kurs geht es um den Körper. Wir stellen vier einfache Übungen vor, mit denen Sie schon nach kurzer Zeit Ihr Wohlbefinden deutlich steigern können. Die Tipps sind so ausgewählt, dass sie von jedem umgesetzt werden können. Es sind keine besonderen Fähigkeiten nötig, und Sie können alle auch unter extremen Streßbedingungen durchführen. Das Grundprinzip ist einfach: Wenn es Ihrer Seele schlecht geht, sollten Sie wenigstens Ihrem Körper Gutes tun.
1. So produziert Ihr Körper Glücksstoffe
Sorgen Sie dafür, daß Sie jeden Tag mindestens eine halbe Stunde normale körperliche Bewegung haben, am besten an der frischen Luft. Geeignet ist Radfahren, Spazierengehen, Gartenarbeit, Joggen, oder irgendeine Sportart, die Ihnen Spaß macht. Der Glücksforscher Michael Argyle weist darauf hin, daß durch Bewegung Beta-Endorphine im Körper freigesetzt werden. Diese körpereigenen Peptide steuern die Informationsübermittlung zwischen den Nerven- und Gehirnzellen und haben eine dem Opium verwandte Wirkung: Depressive Stimmungen werden vertrieben, das Schmerzbewußtsein sinkt. Die ideale Betätigung, so Argyle, ist Tanzen, das die positive Wirkung von Musik mit sozialen Kontakten verbindet.
Zusätzlich ist es hilfreich, während des Spazierengehens oder Radfahrens (soweit es die Verkehrssituation erlaubt) ab und zu in den Himmel zu blicken. Spüren Sie die Weite des Himmels und Weltalls über sich, atmen Sie dabei bewußt tief und frei durch, und spüren Sie den Erdball unter Ihren Füßen. Damit können Sie sich buchstäblich von den Lasten und dem Druck der auf Ihnen liegenden Pflichten und Aufgaben befreien.
Viele Glücksexperten raten dazu, wenigstens einmal pro Monat so früh aufzustehen, daß Sie aufs freie Land hinausfahren und den Sonnenaufgang erleben können. Weitere Endorphin-fördernde Aktionen: morgens barfuß im nassen Gras laufen (Kneipps gutes altes "Tautreten"), Schwimmen unter freiem Himmel (See, beheiztes Freibad), Stille in der Natur genießen. Falls Sie einen besonders schweren Tag in der Arbeit vor sich haben: Stehen Sie früher auf und wandern Sie eine halbe Stunde über freie Felder.