Wie Sie sich jung und gesund denken
Wie Sie Ihre Gesundheit wahrnehmen, hat starken Einfluss auf Ihren tatsächlichen Gesundheitszustand. Dies hat die amerikanische Psychologieprofessorin Ellen J. Langer in langjährigen Untersuchungen nachgewiesen. So versetzte sie in einem aufwändigen Zeitreise-Experiment eine Gruppe alter Männer in eine Umgebung (Zimmer, Möbel, Essen, Medien etc.), wie sie 20 Jahre zuvor existiert hatte. Das Ergebnis nach einer Woche „Verjüngungskur“: messbare gesundheitliche Verbesserungen – vom Hörvermögen über die Gedächtnisleistung bis hin zur Gelenkigkeit. Hier einige Anregungen aus Langers Buch Counter Clockwise, simplify-mäßig aufbereitet.
Glauben Sie an Ihre Möglichkeiten
Medizinische Diagnosen und Prognosen werden oft als naturwissenschaftliche Gesetze präsentiert und akzeptiert.
simplify-Tipps: Misstrauen Sie dieser angeblichen Unfehlbarkeit. Sehen Sie sich als Individuum, dessen Schicksal nicht von statistischen Wahrscheinlichkeiten festgelegt ist. Sie haben eine chronische Krankheit oder leiden unter einer Behinderung? Beschäftigen Sie sich nicht nur mit dem üblichen Verlauf („Wie lange werde ich wohl noch joggen können?“), sondern suchen Sie nach Beispielen für Ausnahmen – Menschen, die ihrer negativen Prognose getrotzt haben. Sie haben keine Garantie, dass Ihnen das auch gelingen wird, aber halten Sie sich vor Augen: Auch das ist möglich!
Seien Sie aufmerksam für sich
„Ich habe Migräne/einen grippalen Infekt/ Diabetes ...“ – „Ich bin Asthmatiker/ depressiv/sehbehindert/unfruchbar ...“ Wer sich so sieht, läuft Gefahr, seinen unbefriedigenden Gesundheitszustand festzuschreiben.
simplify-Tipps: Sehen Sie Ihr gesundheitliches Problem nicht als eine unveränderliche Eigenschaft, die zu Ihrer Person dazugehört. Denn dann werden Sie all dem, was zu einer Besserung beitragen könnte, wenig Beachtung schenken. Beobachten Sie Ihr Befinden, Ihren Körper, Ihre Symptome genau. Bemerken Sie Veränderungen? Wann geht es Ihnen schlechter, wann besser – und woran könnte das jeweils liegen?
Nutzen Sie Vorsorgeuntersuchungen wie den von den gesetzlichen Krankenkassen empfohlenen Check-up 35 als „Feuermelder“, der Sie vor einer drohenden Gefahr warnen kann. Aber verlassen Sie sich nicht allein auf solche Tests – wenn Sie Ihren Körper gut kennen, werden Sie manche Veränderung „riechen“ können, auch wenn der Alarm einmal versagt!
Schluss mit dem Schwarz-weiß-Denken