Nonverbale Kommunikation: Ein besserer erster Eindruck

Nonverbale Kommunikation: Ein besserer erster Eindruck

Wie Sie mit Ihrer Körpersprache Begegnungen verbessern

Warum lief das Gespräch trotz bester Vorbereitung schief? Warum kam Ihr Vortrag nicht gut an? Häufig lag es an den geheimen Botschaften Ihres Körpers, die Ihre verbalen Anstrengungen sabotierten. Wir helfen Ihnen, die nonverbale Kommunikation zu entschlüsseln:

Augen: Flüchten oder standhalten?

Augenkontakt ist die wichtigste Form der menschlichen Kontaktaufnahme. Es ist jedoch ein verbreiteter Irrglaube, dass ein „fester Blick" gleichbedeutend sei mit unbewegten Pupillen. Probieren Sie es vor dem Spiegel: Sie können sich nicht in „die Augen" schauen, sondern jeweils immer nur in ein Auge. simplify-Tipp: Halten Sie gerade bei der Übermittlung unangenehmer Botschaften den Augenkontakt. Das eingefrorene Anstarren (wie es bei einigen Sekten und in schlechten Kursen gelehrt wird) wirkt aber roboterhaft und unbehaglich. Es genügt, wenn Sie das Gesicht Ihres Gegenübers ansehen und dabei immer wieder zu dem einen oder anderen Auge zurückkehren. Durch diesen Kontakt signalisieren Sie: 1. Ich habe keine Angst. 2. Was wir auch immer an Meinungsverschiedenheiten haben, es beeinträchtigt nicht unsere Beziehung.

Unterkiefer: Stress oder Entspannung?

Der Unterkiefer hängt im Normalfall herunter, wenn bestimmte Muskeln ihn nicht bewusst nach oben ziehen. In unserem Kulturkreis gilt ein offen stehender Mund jedoch als „dumm” und es gibt tatsächlich Forschungsergebnisse, dass die kalte Luft eines dauerhaft offenen Mundes abträglich ist für Konzentration und Lernverhalten.

simplify-Tipp: Üben Sie, den Unterkiefer zu entspannen (die Zähne also nicht aufeinander zu legen), die Lippen aber dabei locker zu schließen. Das ist die gesündeste Mundhaltung. Öffnen Sie ruhig ab und zu den Mund. Das entspannt Nackenmuskulatur und Gehirn. Fassen Sie sich dabei leicht an die Lippen, dann wird das Öffnen des Mundes als natürlich empfunden.

Wenn Sie bei Ihrem Gegenüber bemerken, dass er den Kiefer zubeißt (vor allem Männer spielen oft mit den aufeinander gepressten Kiefermuskeln), ist das ein deutliches Signal für Stress. Bringen Sie Ihr Gegenüber dann zum Lachen. Dadurch wird der Dauerdruck auf den Kiefer unterbrochen – und im besten Fall entspannt sich die ganze Person.

Hände: Der wichtigste Inhalt Ihrer Rede

Ein Redner ist umso überzeugender, je besser seine Körpersignale zum Inhalt seines Vortrags passen. Eingeübte Handbewegungen können deshalb ausgesprochen störend oder lächerlich wirken. Negative Auswirkungen hat es auch, wenn Ihre Zuhörer Sie nicht sehen können, weil Sie bei einer Präsentation mit Projektor im Schatten verschwinden oder der Saal so groß ist, dass die hinteren Reihen Ihre Gestik nicht mehr erkennen können.

simplify-Tipp: Bei großen Armbewegungen kommt es auf das Tempo an. Langsam ausgeführt, übermitteln sie Pathos und können sehr imponierend wirken. Lebhafte große Gesten können mitreißen oder auch einschüchtern. Hastige Gebärden vermitteln dagegen Unbeherrschtheit und Geltungssucht. Wenn Ihnen große Gesten liegen, schalten Sie auf „Zeitlupentempo”.

Weitere Informationen zum Thema in dem Buch: Vera Birkenbihl, Signale des Körpers. mvg Verlag, Landsberg 2007. 9,95 €. ISBN: 3636072358.

Dieser Artikel ist eine Fortsetzung zum Artikel “Sprache ohne Worte” [Link zu Kat5SubKat1Art3039]. Dort finden Sie Informationen darüber, wie die Körperhaltung die nonverbale Kommunikation beeinflusst.

simplify-Schnell-Tipp

Wenn Sie öffentlich einen Text ablesen, sollten Sie sich bewusst angewöhnen, Handbewegungen dazu zu machen. Ihr Text wirkt dann lebendiger. Die Zuhörer verlieren das Gefühl, Sie würden sich an Ihrem Manuskript „festhalten”. Und Sie selbst sprechen automatisch freier.

Autor: Tiki Küstenmacher

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