Einfacher schreiben: So entrümpeln Sie Ihren Briefstil

Einfacher schreiben: So entrümpeln Sie Ihren Briefstil

Millionen Schreiben werden täglich verfasst, für teures Porto versandt, gelesen und in einer Ablage aufbewahrt. Eine Menge Papier und Zeit könnte man allein schon dadurch sparen, dass man seine Briefe von steinzeitlichen Floskeln und Satzungeheuern befreit. Früher galt eine geschwollene, umständliche Schreibweise als vornehm. Heute werden Informationen knapper und direkter mitgeteilt. Befreien Sie sich und Ihre Aktenschränke, indem Sie eine “leichte” Korrespondenz pflegen, die jeder versteht. In der Regel gilt: Kürzer ist besser. Ausnahme: Vermeiden Sie bürokratische Abkürzungen. Ersparen Sie sich und Ihren Briefpartnern trockenes Kaufmanns- oder Juristendeutsch. Im Zeitalter der Kundenorientierung sollten Sie daran denken, Ihre Kunden mit einem persönlichen und freundlichen Tonfall zu erfreuen. Wenn Sie Ihren Korrespondenzpartner Herrn Schrauber bereits persönlich getroffen oder länger mit ihm telefoniert haben, dürfen Sie statt “Sehr geehrter Herr Schrauber” ruhig die Anrede “Lieber Herr Schrauber” wählen. Bei jüngeren Unternehmen dürfen Sie auch mal locker “Guten Tag, Herr Schrauber” schreiben. Das macht für beide das Leben leichter!

VorherNachher
TelefonanrufAnruf
RückantwortAntwort
bezugnehmend auf wie vereinbart
antwortlich teilen wir mit antworten
in der Anlageliegt bei
auf schriftlichem Wegeschriftlich
Mit freundlichem GrußMfG
nach Diktat verreistersatzlos streichen
stets gern zu Ihren Dienstengern
übersendensenden
Bericht erstatten berichten
ZukunftsprognosenPrognose
Bezug nehmend auf beziehen
zwischenzeitlichinzwischen
in Erwägung ziehenerwägen
in Abzug bringenabziehen
GrundprinzipienGrundsätze oder Prinzipien
KostenbetragKosten oder Betrag
eine Mitteilung machenmitteilen
den Beschluß fassenbeschließen
in Bearbeitung nehmenbearbeiten
in Rechnung stellen berechnen
zur Auslieferung bringenliefern

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“Schreiben Sie mir darüber einen Bericht.” In den USA ist das schon lange eine Seuche, in deutschen Büros beginnt sie gerade. Überzeugen Sie Ihren Chef, dass es dabei auf den Informationsgehalt ankommt und nicht auf Schönheit. Oft ist eine Kopie des entscheidenden Schriftstücks (Brief, Prospekt, Zeitungsartikel) mit ein paar handschriftlichen Anmerkungen die einfachste Lösung. Sagen Sie “in den USA wird das auch so gemacht”, und das ist nicht einmal gelogen. Kurze handschriftliche Notizen für Kollegen gibt es in jedem Büro, und sie sind eine gute, einfache Kommunikation. Aber beachten Sie: Benutzen Sie farbiges Papier. Wenn irgend möglich, malen Sie irgendein Symbol dazu (Blume, Smiley, Hammer, Schmetterling). Das erleichtert die Wiedererkennung (“Wo ist denn nun der Zettel mit der Nummer von Herrn Fischer?” “Blaues Papier, mit einem Fisch!”). Mit Ihrem Namen. Vertrauen Sie nicht darauf, dass der andere Sie an der Handschrift erkennt. Schreiben Sie auf einen Zettel, auf dem Ihr Name steht, oder unterschreiben Sie leserlich und eindeutig von Hand (also “Kai F.”, wenn es zwei Kais in Ihrer Firma gibt). Kein Zettel ohne Datum, also “Herrn Bischof vom LKA zurückrufen!! 3.3.2011”. Sonst heißt es: “Ich dachte, das wäre dein Zettel von letzter Woche gewesen …” Nicht lachen: mit Jahreszahl! Das ist bei vielen Vorgängen unnötig, aber bei anderen (Zeitungsausschnitte, Sitzungsergebnisse, Aufträge) wirklich wichtig. Deshalb: grundsätzlich angewöhnen!

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