Entrümpeln: Zum Wegwerfen zu schade

Entrümpeln: Zum Wegwerfen zu schade

Sinnvolle Einsatzzwecke für ausgemusterte Dinge

Entrümpeln ist schwierig. Der Videorecorder hat damals viel Geld gekostet. Die Kartons könnte man irgendwann einmal brauchen. Die Bluse ist eigentlich noch hübsch: „zum Wegwerfen zu schade.“ An diesem Gedanken scheitert bei vielen Menschen das Projekt „aufgeräumtes Zuhause“. Wer nicht auf Flohmärkten oder bei eBay verkaufen möchte, weiß oft nicht, wohin mit den ausgemusterten Sachen. Hier Tipps für sinnvolle Einsatzzwecke: von der Müllabfuhr zum Recycling-Betrieb.

Manche Abfallwirtschaftsbetriebe entsorgen nicht nur Müll, sondern haben sich auch aufs Recycling eingestellt. Erkundigen Sie sich beim für Sie zuständigen Entsorger. Auf städtischen Wertstoffhöfen gibt es oft Trödelhallen oder halbprofessionelle Bastler und Händler. Sie bekommen zwar kein Geld, aber Ihre alten Schätze helfen oft noch anderen Menschen. Dieser Gedanke kann oft eine größere Belohnung fürs Entrümpeln sein als ein paar Euros mehr im Portemonnaie.

Kleidung bringt Freude

Bringen Sie gut erhaltene Kleidung am besten zu einer Kleiderkammer, wie sie von Caritas, Diakonie oder regionalen Hilfseinrichtungen unterhalten wird. Benötigt werden dort Kleidungsspenden, die der (kommenden) Jahreszeit entsprechen. Wenn Sie Ihren Kleiderschrank erst am Ende einer Jahreszeit ausmisten, sollten Sie die ausgemusterten Stücke zwischenlagern – aber nicht im Keller, Kleidung fängt dort an zu muffeln. Verstauen Sie Kleidung (gewaschen, alle Knöpfe dran etc.) in einem freien Schrankfach. Vermerken Sie im Terminkalender, wann es Zeit ist, die Kleidung abzugeben (z. B. Sommersachen im April).

Auch in Frauenhäusern werden Kleidungsspenden für Frauen und Kinder gern genommen, dazu Bett- und sonstige Wäsche. Was gerade benötigt wird, hängt davon ab, wer aktuell dort wohnt. Fragen Sie nach dem konkreten Bedarf.

Materialien aller Art

Tageseinrichtungen für Kinder (Krippen, Kindergärten, Horte, Kitas) sind dankbare Abnehmer für alles, womit Kinder basteln und experimentieren können – und das ist mehr, als man sich oft vorstellen kann: Bildkalender vom letzten Jahr, Kartons, Papier, Tapetenkleister, Knöpfe, Woll- und Stoffreste, alte CDs, Bilderrahmen, Trichter, Messbecher, Waagen oder für Schulkinder auch einmal ein altes Radio zum Auseinandernehmen. Fürs Verkleiden eignen sich alte Kleidung und Hüte (da stört auch ein Fleck nicht). Horte für Schulkinder nehmen oft auch ausrangierte Computer plus Zubehör.

Doppelt sozial

Neben kommerziellen Secondhandshops etablieren sich caritative Gebrauchtwarenläden („Sozialkaufhäuser“). Die nehmen Haushaltsgegenstände, Elektrogeräte, Möbel etc. an und verkaufen sie zu günstigen Preisen. Oft werden in diesen Läden Menschen beschäftigt, die auf dem Arbeitsmarkt sonst ohne Chance sind. Mit Ihrer Sachspende helfen Sie doppelt. Wenn Sie sich den Transport ersparen möchten: Fragen Sie nach einem Abholservice.

Entrümpeln für einen guten Zweck

„Oxfam macht Überflüssiges flüssig“ – unter diesem Motto verkaufen Oxfam- Läden Sachspenden zugunsten von Entwicklungshilfeprojekten. Angenommen wird in den derzeit 23 deutschen Läden eine breite Palette an Gegenständen – von Porzellan über Schmuck und Wäsche bis hin zu CDs/DVDs. Voraussetzung ist ein einwandfreier Zustand der Waren. In 4 Städten finden sich auch Oxfam-Buchläden. Internet: oxfam.de

Hier bestimmen Sie den guten Zweck selbst: SocialBay versteigert Sachspenden über eBay und überweist die Erlöse einer von Ihnen ausgewählten gemeinnützigen Einrichtung (Sportclub, Tierschutzverein, SOS-Kinderdorf usw.). Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. Angenehm: Sie müssen die Sachen zwar an SocialBay schicken, die Versandgebühr übernimmt jedoch SocialBay.

Ein Gewinn für die Umwelt

Oft von den Idealen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit motiviert (Agenda 21 etc.) sind Initiativen, die sich Umsonstläden oder Verschenkmärkte nennen. Das einfache Prinzip: Sie geben Ihre nicht mehr benötigten Sachen ab, andere dürfen sich die Sachen ohne Bezahlung holen.

Ähnliches gibt es auch im Internet. Das Freecycle-Netzwerk organisiert regionale Gruppen zum kostenlosen Austausch von Gegenständen – besonders interessant, wenn Sie großstadtnah wohnen und größere Gegenstände (Möbel, Computer, Zubehör) loswerden möchten. Auf der Site Ihrer Region können Sie ohne Registrierung sämtliche „Suche“-Einträge einsehen. Um selbst etwas anzubieten, müssen Sie der regionalen Gruppe beitreten. Ihr Angebot wird den Mitgliedern der regionalen Gruppe per Mail zugesandt und ist zudem im Internet sichtbar. Internet: de.freecycle.org

Adressensuche im Internet

Geben Sie in Google eine größere Stadt in Ihrer Nähe plus „Caritas“, „Abfallwirtschaft“, „Frauenhaus“ oder „Tauschbörse“ ein. Wenn Sie reparaturbedürftige Geräte, Fahrräder etc. loswerden wollen, tippen Sie „Recycling“ plus den Gegenstand.

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