Kommunikation: Richtig bitten bedeutet gegenseitige Verständigung

Kommunikation: Richtig bitten bedeutet gegenseitige Verständigung

Ein Wunsch erfüllt sich nur, wenn Sie ihn äußern!

Viele Menschen sind in Ehen und Partnerschaften frustriert, weil ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht wahrgenommen werden. Manchmal liegt es einfach daran, dass sie nicht darum gebeten haben. Und manchmal scheint der Partner den geäußerten Wunsch standhaft zu ignorieren. Der Fehler liegt also nicht beim Partner, sondern in der Kommunikation.

Das passiert in allen Arten von Beziehungen – in der Ehe, in der Familie, bei Freunden und in der Firma. Glücklicherweise gibt es ein paar Tricks, um das Problem in der Kommunikation zu lösen. Die britische Therapeutin Rinatta Paries hat sie nach 20 Jahren Erfahrung in der Ehe- und Lebensberatung zusammengestellt. Dabei geht es nicht um Manipulation, sondern um einfache Gesetze der gegenseitigen Verständigung.

1. Sie dürfen bitten

Das ist der wichtigste Tipp. Jeder Mensch auf der Erde hat das Grundrecht zu sagen, was er will und braucht. Ganz gleich, ob es dabei um Hilfe bei der Kinderbetreuung geht, ums Essen, um Geld, um Beratung, um Zärtlichkeit – bitten Sie denjenigen, von dem Sie etwas wollen, um das, was Sie wollen. Immer.

2. Stellen Sie sich auf ein „Ja” oder ein „Nein” ein

Bitten Sie so, dass der Gefragte die freie Wahl behält, Ihren Wunsch zu erfüllen oder nicht. Menschen lieben die Freiheit. Auf eine offene Frage ohne versteckte Drohungen („Wenn du mich wirklich lieben würdest …”) und ohne depressiven Unterton in der Kommuniaktion („Ich ahne schon, dass du nein sagst”) werden Sie häufiger ein „Ja” erhalten, als Sie ahnen.

3. Nehmen Sie ein „Nein” an

Reagieren Sie nicht ungnädig, wenn die Antwort negativ ausfällt. Wenn Sie nicht großzügig und gütig bleiben, war Ihre Bitte keine Bitte, sondern eine Forderung. Forderungen aber sind unbeliebt und rufen stets Widerstand hervor. Wenn Sie ein „Nein” übel nehmen, provozieren Sie damit weitere „Neins”. Wenn Sie das „Nein” akzeptieren, machen Sie den Weg frei für ein „Ja” in der Zukunft.

4. Stehen Sie zu Ihrem Wunsch

Wenn Sie jemanden um etwas bitten und der andere will Ihnen den Wunsch nicht erfüllen, dann lassen Sie nicht den Wunsch an sich fallen. Bleiben Sie für sich bei Ihrem geäußerten Bedürfnis. Lassen Sie es sich nicht vom anderen ausreden.

5. Trauen Sie dem anderen etwas zu

Auch wenn Sie auf Ihre Bitte ein „Nein” empfangen haben – behalten Sie den Glauben, dass daraus noch ein „Ja” werden kann. Gehen Sie davon aus, dass der andere Ihnen nichts Böses antun will, wenn er Ihre Bitte ablehnt. Vielleicht würde er „Ja” sagen, wenn er Ihre wahren Gründe und Bedürfnisse kennen würde. Machen Sie ihm die bekannt, in sanfter und geduldiger Weise.

6. Schlucken Sie Ihre Reaktion nicht herunter

Teilen Sie dem anderen mit, was sein „Ja” oder „Nein” bei Ihnen für eine Wirkung hat. Zeigen Sie Ihre Begeisterung oder Enttäuschung, Ihre Wut oder Dankbarkeit.

7. Halten Sie Geben und Nehmen in Balance

Viele Menschen denken, wenn sie ihrem Partner jeden Wunsch von den Augen ablesen, dann müsste der andere ihnen im Gegenzug ihren eigenen nächsten Wunsch in jedem Fall erfüllen. Damit wird aber die grundsätzliche Freiheit einer Bitte verletzt (siehe Punkt 2). Der Schlüssel zu einer gelungenen Kommuniaktion in der Partnerschaft: Erfüllen Sie sich abwechselnd Ihre ausdrücklich geäußerten Wünsche – und nicht die von Ihnen vermuteten.

8. Nicht nörgeln – niemals

Meckern oder nörgeln bedeutet, ein und dieselbe Bitte immer und immer wieder vorzutragen, um den anderen zu ermüden und zum Nachgeben zu zwingen. Manchmal führt das tatsächlich dazu, dass der andere nachgibt. Aber es hat einen hohen Preis: Der andere erfüllt den Wunsch ungern und mit innerer Wut. Wenn Sie eine Bitte wiederholen müssen, dann tun Sie das nicht durch andauerndes Nerven, sondern nach den oben geschilderten Regeln.

9. Danken, danken, danken

Wenn Sie ein „Ja” als Antwort bekommen, dann feiern Sie das gehörig. Seien Sie dankbar. Halten Sie die Erfüllung eines Wunsches niemals für eine Selbstverständlichkeit oder Ihr verdientes Recht. Je deutlicher Sie Ihre Begeisterung und Dankbarkeit zeigen, um so mehr wird Ihnen der andere in Zukunft entgegenkommen.

10. Erwarten Sie keine Wunder

„Warum muss ich dich darum bitten? Hättest du das nicht von dir aus machen können?” Seien Sie nicht böse, wenn der andere Ihre Wünsche nicht errät. Der (oder die) andere ist nicht Sie. Gehen Sie davon aus, dass der andere ebenso über Sie denkt. Träumen Sie in Partnerschaft oder Familie nicht davon, dass jeder in vollendetem Einfühlungsvermögen das tut, was der andere erwartet. Entwickeln Sie lieber eine gute Kultur des Bittens und Dankens in Ihrer Kommunikation.

Richtig um einen Gefallen bitten

So bitten Sie um einen Gefallen

„Frau Klein, können Sie mir mal beim Aufbauen für die Abendveranstaltung helfen?“ Frau Klein hilft zwar, zieht aber ein so langes Gesicht, dass Sie es fast bereuen, sie gefragt zu haben. Oder sie sagt rundheraus nein. Oder ist tagelang beleidigt. Hier ein paar Tipps, wie Sie die Fallstricke in der Kommunikation rund ums Thema „Gefallen“ vermeiden können.

Ein einfaches Gedankenspiel

Fallstrick: Bitten kommen Ihnen in Ihrer Kommunikation sehr schwer von den Lippen.

simplify-Tipp: Es gibt einen simplen Test für die Angemessenheit von Bitten. Versetzen Sie sich in Ihr Gegenüber und fragen Sie sich: Würde ich selbst wohlwollend reagieren, wenn er/sie mich darum bitten würde?

Achten Sie auf die Details. Es macht einen Riesenunterschied, ob Sie um die Vermittlung eines Praktikumsplatzes für Ihren eigenen Sprössling (angemessen) oder für den Sohn der ehemaligen Nachbarin (nicht mehr angemessen) bitten.

Gegenseitigkeit

Fallstrick: Der andere lehnt von vornherein ab, weil er Bedenken hat, ausgenutzt zu werden.

simplify-Tipp: In einer guten Beziehung gleichen sich die gegenseitigen Hilfeleistungen auf Dauer aus, ohne dass Sie kleinlich darüber Buch führen müssen. Dennoch wird es Ihr Gegenüber schätzen, wenn Sie Ihre Bitte mit einem konkreten Hilfsangebot Ihrerseits verknüpfen. Beispiel: Da sich bei Ihnen kurzfristig Besuch angesagt hat, bitten Sie einen Kollegen, Ihren Wochenenddienst zu übernehmen. Bieten Sie ihm zugleich an, in der folgenden Woche die ungeliebte Nachtschicht zu übernehmen.

Seien Sie offen für ein Nein

Fallstrick: Der andere erfüllt die Bitte gegen seinen Willen – und ärgert sich hinterher über sich selbst. Das passiert oft dann, wenn Manipulation im Spiel war.

simplify-Tipp: Lassen Sie dem anderen eine echte Wahl, ja oder nein zu sagen. Vermeiden Sie es, den anderen mit einer Drohung oder einer Anspruchshaltung unter Druck zu setzen („Das ist das Mindeste, was du für mich tun kannst“). Sagen Sie, was der Gefallen für Sie bedeutet („Es ist sehr wichtig für mich, dass ich diesen Termin wahrnehmen kann“), ohne verzweifelt zu klingen („Ich weiß sonst nicht mehr, was ich tun soll“).

Wenn Sie wissen, dass Ihr Gegenüber zu einem unüberlegten Ja neigt, dann geben Sie ihm eine Bedenkzeit. Etwa indem Sie Ihre Anfrage per E-Mail schicken oder zu einer Zeit anrufen, zu der nur der Anrufbeantworter drangeht. Seien Sie in Ihrer Kommunikation entspannt und geduldig. Wenn Sie von Vornherein die Möglichkeit einer Absage in den Raum stellen (ohne negative Konsequenzen!), kann sich Ihr Gegenüber freier entscheiden.

Dauerhaft im Lot

Fallstrick: Der andere kommt sich hinterher ausgenutzt vor.

simplify-Tipp: Betrachten Sie Ihre Mitmenschen nicht als Ressource, sondern als Freunde. Rühren Sie sich nicht nur, wenn Sie etwas brauchen. Lassen Sie den anderen wissen, was sich dank des Gefallens getan hat („Das Insektenmittel, das Sie mir gegeben haben, hat super gewirkt“).

Drücken Sie in Ihrer Kommunikation mindestens 2-mal Ihren Dank aus – nachdem Ihr Gegenüber eingewilligt hat und nachdem er Ihre Bitte tatsächlich erfüllt hat. Unterstreichen Sie Ihren Dank bei größeren Gefälligkeiten mit einer Geste. Auch wenn es sich dabei nicht um eine Vergütung handelt: Wählen Sie etwas, das dem finanziellen und zeitlichen Aufwand angemessen ist, der mit dem Gefallen verbunden war.

Hüten Sie sich vor Übertreibung, wie es ein teures Buch für kurzzeitiges Briefkastenleeren durch die Nachbarin wäre. Dadurch würden Sie es der Nachbarin erschweren, Sie ihrerseits mal um einen Gefallen zu bitten. Optimal sind Gesten, die mit dem erwiesenen Gefallen in Zusammenhang stehen, etwa 1 Blumenstrauß aus dem Garten als Dank für die geliehenen G

Bitten Sie so, dass der Gefragte die freie Wahl behält, Ihren Wunsch zu erfüllen oder nicht. Menschen lieben die Freiheit. Auf eine offene Frage ohne versteckte Drohungen („Wenn du mich wirklich lieben würdest …”) und ohne depressiven Unterton in der Kommuniaktion („Ich ahne schon, dass du nein sagst”) werden Sie häufiger ein „Ja” erhalten, als Sie ahnen.

3. Nehmen Sie ein „Nein” an

Reagieren Sie nicht ungnädig, wenn die Antwort negativ ausfällt. Wenn Sie nicht großzügig und gütig bleiben, war Ihre Bitte keine Bitte, sondern eine Forderung. Forderungen aber sind unbeliebt und rufen stets Widerstand hervor. Wenn Sie ein „Nein” übel nehmen, provozieren Sie damit weitere „Neins”. Wenn Sie das „Nein” akzeptieren, machen Sie den Weg frei für ein „Ja” in der Zukunft.

4. Stehen Sie zu Ihrem Wunsch

Wenn Sie jemanden um etwas bitten und der andere will Ihnen den Wunsch nicht erfüllen, dann lassen Sie nicht den Wunsch an sich fallen. Bleiben Sie für sich bei Ihrem geäußerten Bedürfnis. Lassen Sie es sich nicht vom anderen ausreden.

5. Trauen Sie dem anderen etwas zu

Auch wenn Sie auf Ihre Bitte ein „Nein” empfangen haben – behalten Sie den Glauben, dass daraus noch ein „Ja” werden kann. Gehen Sie davon aus, dass der andere Ihnen nichts Böses antun will, wenn er Ihre Bitte ablehnt. Vielleicht würde er „Ja” sagen, wenn er Ihre wahren Gründe und Bedürfnisse kennen würde. Machen Sie ihm die bekannt, in sanfter und geduldiger Weise.

6. Schlucken Sie Ihre Reaktion nicht herunter

Teilen Sie dem anderen mit, was sein „Ja” oder „Nein” bei Ihnen für eine Wirkung hat. Zeigen Sie Ihre Begeisterung oder Enttäuschung, Ihre Wut oder Dankbarkeit.

7. Halten Sie Geben und Nehmen in Balance

Viele Menschen denken, wenn sie ihrem Partner jeden Wunsch von den Augen ablesen, dann müsste der andere ihnen im Gegenzug ihren eigenen nächsten Wunsch in jedem Fall erfüllen. Damit wird aber die grundsätzliche Freiheit einer Bitte verletzt (siehe Punkt 2). Der Schlüssel zu einer gelungenen Kommuniaktion in der Partnerschaft: Erfüllen Sie sich abwechselnd Ihre ausdrücklich geäußerten Wünsche – und nicht die von Ihnen vermuteten.

8. Nicht nörgeln – niemals

Meckern oder nörgeln bedeutet, ein und dieselbe Bitte immer und immer wieder vorzutragen, um den anderen zu ermüden und zum Nachgeben zu zwingen. Manchmal führt das tatsächlich dazu, dass der andere nachgibt. Aber es hat einen hohen Preis: Der andere erfüllt den Wunsch ungern und mit innerer Wut. Wenn Sie eine Bitte wiederholen müssen, dann tun Sie das nicht durch andauerndes Nerven, sondern nach den oben geschilderten Regeln.

9. Danken, danken, danken

Wenn Sie ein „Ja” als Antwort bekommen, dann feiern Sie das gehörig. Seien Sie dankbar. Halten Sie die Erfüllung eines Wunsches niemals für eine Selbstverständlichkeit oder Ihr verdientes Recht. Je deutlicher Sie Ihre Begeisterung und Dankbarkeit zeigen, um so mehr wird Ihnen der andere in Zukunft entgegenkommen.

10. Erwarten Sie keine Wunder

„Warum muss ich dich darum bitten? Hättest du das nicht von dir aus machen können?” Seien Sie nicht böse, wenn der andere Ihre Wünsche nicht errät. Der (oder die) andere ist nicht Sie. Gehen Sie davon aus, dass der andere ebenso über Sie denkt. Träumen Sie in Partnerschaft oder Familie nicht davon, dass jeder in vollendetem Einfühlungsvermögen das tut, was der andere erwartet. Entwickeln Sie lieber eine gute Kultur des Bittens und Dankens in Ihrer Kommunikation.

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