Das Sternum-Projekt

Das Sternum-Projekt

Der Weg zu Ihrer innersten Seele geht durch die Mitte Ihrer Brust

„Das kann doch nicht alles gewesen sein!“ Dieser Satz ist für viele Menschen der Aufbruch in eine neue Lebensphase, der Start in persönliches und spirituelles Wachstum. Aber häufig bleibt es beim „Ich sollte mal …“, die wirkliche Abreise findet nicht statt. Der Psychologe Georg Rupp hat sein Leben lang Menschen in solchen Situationen begleitet und einen erstaunlichen Wegweiser für die Reise nach innen gefunden, der Sie sicher zu Ihrer tiefsten Bestimmung geleitet: Es ist ein Punkt in Ihrem Körper.

Ihr Navigationssystem für die Sinnsuche

Wenn Sie „ich“ sagen, deuten Sie unwillkürlich auf die Mitte Ihrer Brust. Der lateinische Name für das Brustbein ist „sternum“. Dort befindet sich das Zentrum des menschlichen bioenergetischen Systems. In der indischen Medizin ist das Sternum Sitz des besonders kräftigen Herz-Chakras (eine Art Energiewirbel), in dem die Energien der 3 darunter und der 3 darüber liegenden Chakren zusammenfließen.Hier ist das Zentrum des christlichen Sich-Bekreuzigens, hier platzieren Priester das Kreuz, Krieger und Könige ihr Wappenzeichen. Beim Schuldbekenntnis („mea culpa“) schlagen sich die Gläubigen aufs Sternum; als Ausdruck besonderer Ehrlichkeit legen wir beide Hände schützend auf diesen Punkt.

Ihr Sinnesorgan für seelische Gesundheit

Hinter dem Brustbein liegt die Thymusdrüse, das zentrale Organ des Immunsystems, das früher als Sitz des Mutes galt. Klopfen auf diese Stelle aktiviert die Drüse und regt die Produktion der körpereigenen T-Zellen an, die zur Verbesserung der Immunabwehr oder auch zur Bekämpfung von Krebserkrankungen benötigt werden. Enthalten die alten kirchlichen Riten etwa altes medizinisches Wissen?

In der traditionellen Chinesischen Medizin befindet sich in der Mitte des Brustbeins der Akupunkturpunkt „Konzeptionsgefäß 17“, an dem sich nach deren Verständnis der Körper mit der Seele verbindet. Gehirnforscher sehen Anzeichen dafür, dass es neben der Kopf- und Bauchintelligenz auch eine an dieser Stelle empfundene Herzensintelligenz gibt (siehe simplify your life, Ausgabe 2/2001).

Das feste Hämmern auf das Sternum scheint ganz offensichtlich den Mut zu steigern. Gorillas trommeln sich vor dem Angriff fest auf die Brust – eine Gebärde, die die Helden der Tarzan-Filme übernommen haben. Bei den japanischen Samurai gab es eine rituelle Geste vor einem Kampf, sich fest aufs Sternum zu schlagen, die Finger zu küssen und zum Schluss die Waffe zu berühren.

Ihr Meditationskern

Eine Geste tiefster Niedergeschlagenheit ist es dagegen, den Kopf vor das Sternum sinken zu lassen. Verlierer sinken in sich zusammen und versenken ihr Haupt förmlich in den Energiekanal vor dem Sternum – aus dem in solch negativen Situationen keinerlei Kraft mehr fließt. Es wirkt, als ob sie dort auf die Wiederkehr ihres Lebensschwungs warten. Zugleich begeben sie sich damit in eine unbewusste Meditationshaltung, in der sie sich sammeln und von der Umwelt abschotten können.

Übung: Die Konzentration auf das Sternum ist eine der wirksamsten Methoden, um in der Meditation Ihre innere Mitte zu finden. Sitzen oder stehen Sie entspannt, atmen Sie ruhig ein und stellen Sie sich beim Ausatmen vor, dass der Atem durch Ihr Sternum nach außen fließt. Beobachten Sie, wie sich nach einigen Minuten die dort sitzenden Beklemmungen und Ängste langsam lösen. Stellen Sie sich vor, dass Ihr Gehirn nicht mehr im Kopf, sondern vor dem Sternum sitzt.

Ihr Lebenskompass

Das Sternum, so die Erfahrung von Georg Rupp, ist eine Art Sinnesorgan für seelische Belange. Menschen in Todesangst erleben es als in Ketten gelegt, gelähmt und verpanzert. Im Sternum brennt es, wenn Sie eine tiefe spirituelle Sehnsucht empfinden, und Sie spüren dort einen Druck oder eine diffuse Enge,wenn diese Sehnsucht unerfüllt bleibt. Dagegen ist es wohlig warm im Sternum, wenn Sie etwas hören oder erfahren, was Ihrer Seele gut tut. Menschen, die eine besondere geistliche Erfahrung machen, berichten, wie sich Ihr Sternum enorm geweitet und geöffnet hat – eine Erfahrung von jauchzender Freude, eine kosmische Verbundenheit mit allen Lebewesen. Weil man dort so empfänglich ist, ist das „offene Herz“ zugleich ungewöhnlich verletzlich – und bereit zur Hingabe.

Dem Sternum lauschen lernen

Sobald Menschen diese Zusammenhänge gehört haben, entwickeln sie recht bald eine neue Sensibilität für ihre innerseelischen Vorgänge. Wenn sie erkennen, dass sie mit ihrem Sternum einen einzigartigen Schlüssel in sich tragen, brauchen sie ihr Glück nicht länger in äußeren materiellen Dingen zu suchen. Beginnen Sie Ihre Reise nach innen nicht im Kopf oder mit einem nach außen und nach oben gerichteten Blick, sondern vielmehr mit geschlossenen Augen und der Konzentration aufs Sternum.

Übung: Gehen Sie in Gedanken die wichtigsten Höhe- und Tiefpunkte in Ihrem Leben durch und erinnern Sie sich an die Empfindungen in Ihrer Brustmitte. Die meisten Menschen haben ein erstaunlich präzises Körpergedächtnis. In den Zeiten, in denen Sie ein intensives Strahlen oder Glühen im Sternum spürten, waren Sie Ihrem wichtigsten Lebensziel besonders nahe. Beginnen Sie dort – sozusagen rückwirkend – Ihren Pilgerpfad nach innen.

Startpunkt Ihrer inneren Reise

Das Sternum lässt sich am besten verstehen als Nullpunkt eines Koordinatensystems. Von hier können Sie sich sicher zu den weiteren Etappen Ihres spirituellen Weges vorantasten. Georg Rupp hat 7 Stationen gefunden, die er „Die 7 Schlüssel für ein reiches Leben“ nennt: Klarheit, Liebe, Vertrauen, Mut, Dankbarkeit, Freude und Licht. Jeder einzelne dieser 7 Schritte hat wiederum einen erlebbaren Ort in Ihrem Körper und ein eigenes seelisches Sinnesorgan. Wo genau sich diese Schlüssel befinden und wie Sie den besten Zugang dazu gewinnen, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von simplify your life.

Ein auch ästhetisch wunderschön gestalteter Reiseführer für Ihre Reise nach innen: Georg Rupp, Das Sternum-Projekt, Integral, 2008. 39,80 € (inkl. CD) ISBN 3778791966.

Wenn du die Frage stellst, ist die Antwort immer Nein

Wer wahrhaftig liebt, fragt nicht. Wer von einer Idee beseelt ist, fragt nicht:



Ist das richtig? Lohnt sich’s? Er ist erfüllt. Er handelt aus vollem Herzen.

Ich habe mich nie gefragt. Also war es ein guter und richtiger Weg.

Der Komponist und Dirigent Leonard Bernstein auf die Frage, ob er je davon geträumt hat, etwas anderes als Musiker zu werden.

Mehr zum Thema Entspannung und Meditation