Gesichter lesen

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Sehen Sie sich an – und Sie sehen, was in Ihnen steckt

Ach, wenn ich doch nur mutiger wäre! Wenn ich mehr Durchhaltevermögen hätte! Wenn mein Partner doch gefühlvoller sein könnte! Ob solche Seufzer Aussicht auf Erfolg haben, können Sie mit der Technik der Physiognomik herausfinden. Sie geht davon aus, dass alle inneren Wesenszüge eines Menschen auch in seinem Gesicht Ausdruck finden. Stephanie Palm und Armin Pinl haben die altbewährte Methode mit neuen psychologischen Erkenntnissen angereichert, damit Sie Ihre eigenen Potenziale und die Ihres Partners realistisch einschätzen können.

Jeder Mensch ist eine Mischung aus den hier beschriebenen Grundtypen, wenn auch meist ein Typus dominiert.

G – der Gefühlsmensch

Er bildet weiche Formen im Gesicht. Besonders von ihren Intuitionen geleitete und für „vernünftige“ Argumente schwer zugängliche Menschen haben häufig eine nach außen gewölbte Oberstirn und große, hervortretende Augen mit weichem Blick. Sehr charakteristisch: Würden Sie vom äußeren zum inneren Augenwinkel eine Linie ziehen, läge die Pupille oberhalb dieser Achse. Sind der Nasenrücken und der Übergang zum Kopf nach innen gewölbt (konkav), lassen solche Menschen sich tendenziell gern fremdbestimmen. Das Mittelgesicht ist flächig, weich, strahlt rosig und hat feine Poren. Ein großer Mund mit weichen vollen Lippen (wobei die Oberlippe über die Unterlippe vorsteht) ist ein Indiz, dass sie Ihren Gefühlen viel Raum geben, vom Jauchzen bis zum Trübsinn. Liegt das Kinn im Profil gesehen zur Stirn zurück, brauchen sie relativ lang, um zur Tat zu schreiten. Ein rundlich-weiches Kinn zeigt ihre Fähigkeit, für andere zu sorgen.

R – der Realitätsmensch

Hier dominieren füllige, kugelige, nach außen gewölbte Formen mit fester, massiger und grobporiger Haut. Die Stirn ist eher breit und niedrig, die Unterstirn steht vor und ist betont. Die Augen stehen weit auseinander und haben ausgeprägte Mandelform. Die Pupillen stehen auf der waagrechten Augenachse. Das Unterlid ist ein Gradmesser für die Belastungsfähigkeit: Ist es gut gepolstert, hält er Strapazen gut aus; ist es schlaff, ist er körperlich erschöpft. Die gerade Nase der R-Typen könnte symbolisch stehen für die Bereitschaft zum Ausprobieren und Drauflosarbeiten: Immer der Nase nach! Die Lippen sind Anzeiger für das Bedürfnis nach Kommunikation. R-Typen haben oft schmale, feste Lippen, die für ihren Grundsatz stehen: Lieber handeln als reden. Das Kinn, im Gesicht das Merkmal für Willenskraft, steht in einem ausgewogenen Verhältnis zur Stirn. Ist es kantig, zeigt es die R-Fähigkeit, Hindernisse mit ruhiger Beharrlichkeit zu überwinden.

S – der Strukturierte

Gespannte, glatte und straffe Formen im Gesicht mit deutlichen Längsbetonungen sind Anzeichen für einen verstandesorientierten S-Typus. Die Ecken der Stirn sind betont, von vorn entsteht ein auf dem Kopf stehendes Trapez. Häufig sind waagerechte Stirnfalten zu sehen. Die Augen sind eher klein, bewegen sich wenig und liegen nah beisammen, oft auch tief eingelagert. Die schmale und lange Nase (länger als ein Drittel der Gesichtfläche) hat einen geraden Rücken und eine deutliche Einbuchtung an der Nasenwurzel. Eine von vorn gesehen schmale Nasenwurzel deutet auf den Wunsch hin, eines nach dem anderen in sich hineinzulassen. Der Mund ist fein und schmallippig. Je schmaler, desto klarer kommt zum Ausdruck: Hier will jemand seine Gefühle im Zaum haben. Das nach unten zeigende Kinn signalisiert Würde und Haltung. Je weniger Fleisch auf dem Kinnknochen sitzt, umso stärker ist die Durchsetzungskraft.

V – der Veränderer

V steht auch für Visionen. Dieser Typus ist erkennbar an unregelmäßigen und asymmetrischen Formen im Gesicht mit kantigen, scharf geschnittenen Konturen. Charakteristisch an der Stirn ist der in der Mitte zu einer Spitze heruntergezogene Haaransatz („Micky Maus“). Die sich lebhaft bewegenden Augen stehen unterschiedlich hoch, manchmal auch schräg. Die Nase ist im Profil nach außen gewölbt (konvex), von vorn oft schief. V-Typen sind geistig sehr rege, haben aber Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und zu koordinieren. Das Mittelgesicht wirkt eingefallen, zum Teil gerötet und stellt den emotionalen Druck dar, unter dem sich V-Typen oft befinden. Ist das Pallium (der Hautbereich zwischen Mund und Nase) auffällig hoch und ohne ausgeprägte senkrechte Kerbe, deutet das auf die Entschlossenheit hin, sich nicht anzupassen, sondern vor allem eigene Ziele zu verfolgen. Das Kinn springt meist deutlich vor und stellt Durchsetzungswillen dar.

Zum Weiterlesen: Stephanie Palm und Armin Pinl, Face Reading. Kösel Verlag, München 2004. 17,95 €. ISBN 3-466-34474-3.

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