So bekommen Sie Ihre Kassenbons besser in den Griff

So bekommen Sie Ihre Kassenbons besser in den Griff

Sie verstopfen den Geldbeutel, sind unauffindbar, wenn sie später gebraucht werden, und verblassen so schnell, dass Sie nach ein paar Monaten kaum mehr entziffern können, wie viel die Kaffeemaschine gekostet hat. Bewährte simplify-Strategien, wie Sie Ihre Kassenbons sortieren sollten:

Ihr Recht, aber keine Pflicht!

Italienurlauber kennen das: Selbst wenn Sie nur eine Flasche Wasser gekauft haben, müssen Sie bei einer Kontrolle durch die Guardia di Finanza vor dem Geschäft den Kassenzettel vorweisen können. In Deutschland haben Sie dagegen als Kunde ein Recht auf einen Kassenzettel, aber keine Pflicht, ihn mitzunehmen.

simplify-Tipp: In manchen Geschäften werden nicht benötigte Zettel gar nicht erst ausgedruckt. Wenn Sie die Rechnung für 3 Zucchini und 5 Tomaten später ohnehin nicht kontrollieren, können Sie das „Brauchen Sie einen Beleg?“ an der Kasse ruhig mit „nein“ beantworten. Immer zu Kontrollzwecken behalten sollten Sie allerdings Kassenzettel bei Kartenzahlungen.

Jeden Abend: Geldbeutel entrümpeln

Wichtige Gründe, um einen Kassenbon aufzuheben:

  1. Sie möchten die Ware auf Kulanzbasis oder als Garantie-/Gewährleistungsfall umtauschen.
  2. Sie können die Ausgabe von der Steuer absetzen.
  3. Eine Sache wird beschädigt, und Sie müssen deren Wert gegenüber einer Versicherung nachweisen.
  4. Sie möchten die Sache später verkaufen und den Wert durch die Originalrechnung belegen.

simplify-Tipp: Werfen Sie Bons für Standard-Lebensmittelkäufe sofort weg. Sollte sich der Joghurt als schimmlig erweisen, wird man das beanstandete Glas in Ihrem Stammgeschäft auch ohne Bon umtauschen. Haben Sie außerhalb Ihres „Reviers“ gekauft, werden Sie kaum 5 km anreisen, bloß um den Jogurt zurückzubringen.

Recycling? Ausnahmsweise nicht sinnvoll

Die meisten Kassenbons enthalten die gesundheitsschädliche Chemikalie Bisphenol A. Damit die nicht in Recyclingprodukte gelangt, sollten Sie Kassenzettel in den Restmüll werfen, nicht in den Altpapierkorb. So der Rat des Bundesumweltamts.

simplify-Tipp: Umstritten ist, ob man sich nach dem Anfassen von Kassenzetteln die Hände waschen sollte oder ob das eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme darstellt. Kleinen Kindern, die alles in den Mund stecken, sollten die Zettel jedenfalls nicht in die Hände fallen.

Vor dem Verblassen schützen

Viele Kassenzettel werden auf Thermopapier gedruckt. Wenn Sie Pech haben, ist die Schrift bereits nach wenigen Wochen nicht mehr zu entziffern. Für möglichst lange Lesbarkeit bewahren Sie die Zettel an einem dunklen Ort auf.

simplify-Tipp: Auch wenn Sie ein Ordnungsfan sind – Bons nicht in Klarsichthüllen einsortieren. Die enthaltenen Weichmacher lassen das Thermopapier noch schneller altern.

Am sichersten: Original + Kopie

Bei teuren Anschaffungen lohnt es sich, den Zettel vor dem Einsortieren zu kopieren, zu scannen oder mit dem Smartphone zu fotografieren. Vorteil der Kopie: Sie können den Zettel daran tackern. Im Verbund mit dem DIN-A4-Blatt geht das kleine Original nicht so schnell verloren – und Sie können bei einem Umtausch beides vorweisen.

simplify-Tipp: Wenn Sie sich die Mühe sparen wollen, fragen Sie im Geschäft an der Kasse, ob man Ihnen eine Quittung auf Normalpapier mit Angabe des gekauften Produkts ausstellt.

Nicht nur aufheben, sondern auch wiederfinden!

Ordnen Sie steuerlich relevante Belege gleich in Ihre Steuerunterlagen ein. Alle übrigen Kassenzettel kommen am besten in eine Schachtel. Dadurch ergibt sich automatisch eine grobe zeitliche Gliederung – die neuesten sind oben.

simplify-Tipp: Treten nach Monaten oder Jahren Probleme mit technischen Geräten auf, können Sie sich oft gar nicht mehr erinnern, wann Sie den Drucker oder die Spülmaschine erstanden haben. Unser Trick: Gibt es für ein Gerät eine Gebrauchsanweisung, hefte ich den Kassenzettel daran. Zickt ein Gerät, greife ich zur Fehlerbehebung ohnehin als Erstes zu der Anweisung.

Umtauschen auch ohne Kassenzettel?

Probieren Sie’s! Um den Kauf zu belegen, können Sie auch die Originalverpackung mit einem ladentypischen Preisschild oder bei einem Kauf mit Karte den Kontoauszug vorweisen. Aber selbst wenn Sie nichts davon haben: Weil sie König Kunde nicht verärgern möchten, sind viele Läden kulant.

simplify-Tipp: Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie größere Anschaffungen grundsätzlich per ec- oder Kreditkarte tätigen. 

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