Erfolg im Beruf: Sind Sie beförderbar?

Erfolg im Beruf: Sind Sie beförderbar?

Wie Sie garantiert aufsteigen – und wie garantiert nicht

Viele Menschen haben keinen Erfolg im Beruf, weil sie unbewusste Blockaden gegen die "Karriere" haben, verbunden mit einem ganzen Bündel an Vorurteilen:

  • Befördert werden nur die Schleimer und die, "die über Leichen gehen".
  • Wer mehr Verantwortung trägt, muss viel mehr arbeiten.
  • Wer oben ist, wird von den bisherigen Kollegen gemieden oder gemobbt.
  • Wer oben ist, kann tiefer fallen.

Lauter Einsichten, die vielleicht ein Körnchen Wahrheit enthalten. In ihrer Gesamtaussage aber sind sie Unsinn.

Lösen Sie Ihre Aufsteiger-Bremse

Der 1. Schritt zum Erfolg im Beruf ist, dass Sie ihn überhaupt wollen. Sagen Sie den oben aufgezählten Vorurteilen Lebewohl. Schließlich gibt es auch gute Gründe, nicht bis ans Lebensende am angestammten Arbeitsplatz zu verbringen:

  • Weiter oben gibt es viel mehr Gehalt.
  • Weiter oben können Sie mehr mitentscheiden.
  • Wer oben ist, genießt höheres Ansehen und wird besser behandelt.
  • Befördert werden bringt mehr Abwechslung und Arbeitsfreude.
  • Der Wechsel zu anderen, attraktiveren Arbeitgebern wird leichter.

Um Erfolg zu haben, sollten Sie sich einfach wie ein erfolgreicher Mensch verhalten. Hier 7 typische Situationen aus dem Berufsalltag mit jeweils der falschen und der richtigen Reaktion:

Wenn Ihnen jemand anders vorgezogen wird

Gerade noch arbeiteten Sie im selben Zimmer, und nun ist der ehemalige Kollege Ihr Vorgesetzter.

Verlierer-Verhalten: Sie schalten auf "Dienst nach Vorschrift" und sabotieren den Eben-noch-Kollegen. Damit überzeugen Sie den Chef, dass er den Richtigen befördert hat und Sie für eine höhere Aufgabe offenbar nicht geeignet sind.

Erfolgs-Verhalten: Analysieren Sie (nach dem ersten Schrecken), was Ihr vorgezogener Kollege richtig gemacht hat. Fragen Sie Ihren Chef offen, was Sie tun müssen, um beim nächsten Mal zum Zuge zu kommen.

Ihr Chef verlangt ständig Überstunden

Sie wissen, dass man mit Stechuhr-Verhalten niemals Erfolg im Beruf hat. Aber müssen Sie für Ihr kümmerliches Gehalt deswegen dauerhaft einen 11-Stunden-Manager-Tag hinlegen?

Verlierer-Verhalten: Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, erfinden Sie Entschuldigungen, damit Sie den Abend doch frei bekommen. Sie stiften Kollegen zur Meuterei an. Oder Sie lassen sich notgedrungen ausnutzen.

Erfolgs-Verhalten: Sagen Sie nicht zu oft nein. Betrachten Sie Ihren Chef als Ihren wichtigsten Kunden, dessen Geschäftsbeziehung Ihnen sehr am Herzen liegt. Wenn er sich darauf verlassen kann, dass Sie sich in Stresszeiten total engagieren, sollten Sie ihn allerdings in weniger hektischen Zeiten um einen freien Tag oder andere Vergünstigungen bitten. Wenn Sie einerseits Engagement zeigen, andererseits aber auch das Rückgrat haben, Ihre eigenen Interessen zu vertreten, wird der Chef Ihnen zutrauen, dass Sie in einer höheren Position auch besser die Unternehmensbelange vertreten können.

Ihr Budget wird gekürzt

Wohin man schaut, werden Kosten gespart. Prinzipiell ist das besser, als dass Ihr Unternehmen Schulden macht, aber wenn es Ihr eigenes Projekt trifft …

Verlierer-Verhalten: Sie versuchen, über den Kopf Ihrer Vorgesetzten hinweg auf andere Weise an Gelder zu kommen. Sie arbeiten aus Protest weniger. Sie jammern.

Erfolgs-Verhalten: Erfinden Sie Alternativen. Wenn beispielsweise Ihr Reiseetat beschnitten wurde, stellen Sie möglichst viele Kontakte auf Internet oder einen Rundbrief um. Betrachten Sie eine Etatkürzung als Herausforderung, an der Sie Ihrem Chef Ihre Fähigkeiten demonstrieren können. Sagen Sie aber auch klar, dass es eine Grenze gibt. Lassen Sie sich nicht alles gefallen. Vielleicht hat Ihr Chef ja nur getestet, wie weit er gehen kann.

Ihr Chef macht Ihre Vorschläge vor versammelter Mannschaft nieder

So etwas tut weh!

Verlierer-Verhalten: Sie schießen vor versammelter Mannschaft zurück. Sie schmollen für den Rest der Veranstaltung. Sie beschweren sich bei jedem, der es hören will, über die ungerechte Behandlung.

Erfolgs-Verhalten: Trennen Sie Ihr Ego von Ihren Vorschlägen und Ideen. Wenn Ihr Chef Ihre Anregungen verwirft, verwirft er damit noch lange nicht Sie selbst. Empfanden Sie seinen Stil als persönlich beleidigend, dann teilen Sie ihm das mit – unter 4 Augen: "Ich habe Verständnis für Ihre Entscheidung, aber ich könnte besser reagieren, wenn Sie meine Idee in einer weniger persönlichen Weise abgelehnt hätten." Mark Wössner, Ex-Bertelsmann-Chef, betonte immer: "Wenn ich einen Mitarbeiter verletzt habe, möchte ich das erfahren." Achten Sie jedoch in Zukunft darauf, in welcher Weise Sie Ihre Vorschläge machen. Könnte der Chef sie als Kritik an sich auffassen?

Ihre gewünschte Gehaltserhöhung wird abgelehnt

Sie haben in einem schweren Jahr hart gearbeitet – aber Früchte davon sind auf Ihrer Gehaltsabrechnung nicht zu sehen.

Verlierer-Verhalten: Sie plündern die Materialausgabe, führen vermehrt private Telefonate und gehen überpünktlich nach Hause. Achtung, solche Situationen enthalten Sprengstoff: Wenn Sie den Bogen auch nur ein bisschen überspannen, werden Sie abgemahnt und bald danach gekündigt.

Erfolgs-Verhalten: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Chef – so ruhig es geht – nach den Gründen. Machen Sie Vorschläge für Einnahmesteigerungen oder Einsparungen, an deren Erfolg Sie finanziell beteiligt werden könnten. Grundregel: Zeigen Sie Verständnis für die Situation des Chefs, und legen Sie Problemlösungen vor. Vergessen Sie nicht: Niemand bekommt eine Gehaltserhöhung für eine einzelne gute Leistung. Dafür gibt es höchstens einmal eine Bonuszahlung. Ein höheres Gehalt gibt es, wenn Sie der Firma in der Zukunft ein Plus an Wertschöpfung bieten. Argumentieren Sie also mit der Zukunft, nicht mit Ihren Dankbarkeitserwartungen für die Vergangenheit.

Sie bekommen einen neuen Chef

Und mit dem neuen stimmt die Chemie nicht. Er betrachtet Sie als Feind, und Sie machen sich Sorgen, dass Sie bald zusammen mit den alten Büromöbeln aus der Abteilung fliegen.

Verlierer-Verhalten: Vernebeln, Herrschaftswissen horten, blockieren, Kooperation verweigern.

Erfolgs-Verhalten: Warten Sie nicht, bis der neue Chef Sie ruft, sondern stellen Sie sich aktiv vor. Erläutern Sie Ihr Arbeitsgebiet, und interessieren Sie sich für seine zukünftigen Pläne. Machen Sie sich auf sympathische Weise unentbehrlich. Wenn Sie allerdings merken, dass der neue Chef Ihren Arbeitsplatz mit einem "mitgebrachten" Kollegen besetzen will, den er gut kennt und schätzt – dann sollten Sie schnell handeln und sich nach einer neuen Stelle umsehen. Am leichtesten finden Sie die, solange Sie selbst noch beschäftigt sind.

Man schanzt Ihnen eine nutzlose Aufgabe zu

In jedem Unternehmen gibt es neben wunderbaren Herausforderungen ausgesprochen "blöde Jobs", die herumgeschoben werden wie der Schwarze Peter. Und jetzt ist er bei Ihnen gelandet.

Verlierer-Verhalten: Sie schieben den Schwarzen Peter weiter, oder Sie parken das ungeliebte Projekt auf der langen Bank.

Erfolgs-Verhalten: Erklären Sie, warum das Ganze nicht nur für Sie, sondern auch für die Firma undankbar ist. Selbst wenn Sie damit die Aufgabe nicht abwenden können, sammeln Sie doch Pluspunkte. Gute Manager wollen die Warnungen vor drohenden Niederlagen hören. Auf Dauer schätzt ein Chef immer die Mitarbeiter, die ihm die Wahrheit zumuten. Falls nicht, ist Ihr Chef nicht gut genug für Sie!

Gründen Sie einen Ziel-Club

Treffen Sie sich etwa alle 2 Monate mit 2, 3 oder 4 engen Freund(inn)en zum Mittagessen, die sich alle gegenseitig zum Erfolg verhelfen wollen. Fester Ritus jedes Treffens: Sie erklären sich gegenseitig, was jede(r) bis zum nächsten Mal in seinem Beruf erreicht haben möchte. Niemand kann ohne Ziele und Zielkontrolle erfolgreich sein. In Kreisen des höheren Managements sind "corporate climber clubs" (Klubs der Firmen-Aufsteiger) eine Selbstverständlichkeit.

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