So nehmen Sie Inhalte intensiver auf – ohne belastende Schnell-Lesetechniken
Beim Begriff "Informationszeitalter" denken wir an Telefon, Fernsehen, Computer. In erster Linie aber bedeutet er: mehr Lesen. Die Hälfte der Arbeitszeit besteht inzwischen daraus: Briefe, E-Mail, Fachzeitschriften, Handbücher, Bedienungsanleitungen. Noch nie war effizientes Lesen so wichtig wie heute - noch dazu ist es ein gutes Gedächtnistraining.
Effizienter statt schneller
Darin sind sich die Wahrnehmungspsychologen einig: Schnell-Lesemethoden gelingen nur bei einzelnen. Die meisten Menschen lesen mit Speed-Reading zwar schneller, verstehen aber weniger und setzen sich anstrengenden nervlichen Belastungen aus. Beim Schnell-Lesen halten Sie nur den oberflächlichen Gehalt des Inhalts fest. Sie können dabei weder die Schönheit der Sprache genießen noch tiefergehende Gedankengänge des Autors nachvollziehen. Schnell-Lesen eignet sich – wenn überhaupt – vor allem für längere Sachtexte, die Sie auf für Sie relevante Informationen durchsuchen müssen und nach dem Lesen weitgehend wieder vergessen dürfen. Die Lesetrainerin Rotraut Michelmann empfiehlt die folgenden Grundregeln fürs effiziente Lesen:
1. Vorbereiten
Lesen Sie nicht "drauf los", sondern machen Sie sich anhand der Überschrift klar, was Sie aus dem Text herausholen möchten. Setzen Sie sich ein Leseziel. Sprechen Sie es einmal laut aus oder schreiben Sie es auf, und verlieren Sie es beim Lesen nicht aus den Augen. Wenn Sie z. B. ein Buch über London lesen, könnte Ihr Leseziel lauten: "Was ich mir an einem Wochenende in London anschauen kann."
2. Tun Sie’s gleich!
Die einfache Grundregel für effizientes Lesen: Lieber sofort ein bisschen lesen als der gute Vorsatz, später ganz viel zu lesen. Vermeiden Sie Stapel mit Büchern und Zeitschriften, "die ich eines Tages noch einmal durcharbeiten werde".
Besser: Finden Sie in einer Zeitschrift schnell heraus, was sich zu lesen lohnt. Lesen Sie diese Stellen punktuell, intensiv, vielleicht mit Hilfe der Textbild-Methode. Dann werfen Sie die Zeitschrift weg.
3. Die Schwingfinger-Methode