Wie Sie auch in einer Lebenskrise Gelassenheit und innere Wärme finden
Sich gesegnet fühlen, inneren Reichtum erleben, Gelassenheit, einfach glücklich sein, das simplify-Gefühl... Nennen Sie es, wie Sie wollen - die Sehnsucht danach kennen Sie bestimmt. Seligkeit, Wonne, ein Erlebnis strahlender Liebe und Wärme, die tief aus der Seele kommt, ganz ohne konkreten Anlass. Im Englischen gibt es dafür das Wort „bliss", das an „blessing" erinnert, den Segen. Diese Erfahrung gibt es in allen Religionen, aber auch außerhalb davon. Warum aber - und das war die Lebensfrage des jüdischen Schriftstellers Raphael Cushnir - ist sie so selten?
In der Lebenskrise: Zusammenziehung und Widerstand
Wenn etwas in unserem Leben passiert, das uns nicht gefällt, stoßen wir es instinktiv von uns. Das tun wir mit der kleinen Mücke, die uns an einem Sommerabend ärgert, bis hin zu den größten Schicksalsschlägen, wenn beispielsweise ein geliebter Mensch stirbt. Diese Ablehnung kann physisch sein (Angriff, Weglaufen), emotional (Zorn, Depression), rein geistig (Endzeitvisionen, rosarote Träumereien) - oder alle drei zusammen. Wie auch immer: Es ist ein Widerstand gegen die Realität. Der kann ein paar Augenblicke dauern oder ein Leben lang anhalten.
Auf dem Schlauch stehen
Widerstand ist stets Ihre persönliche Entscheidung. Auf niemand anderen können Sie die Schuld dafür schieben. Wenn Sie Übergewicht haben, bedeutet Widerstand: Sie stellen sich nicht mehr auf die Waage und sehen sich nicht mehr im Spiegel an. Wenn Sie beruflich in einer Sackgasse stecken, bedeutet Widerstand: Sie klagen über den schwierigen Arbeitsmarkt und ändern nichts. In jedem Fall aber gilt: Das, wogegen Sie Widerstand leisten, bleibt. Widerstand bedeutet, Sie steigen auf den Schlauch und schreien das Wasser an, weil es nicht fließt.