Selbstgespräche können heilsam sein
Ob Sie es merken oder nicht – in Ihrem Gehirn findet ein fortwährendes Selbstgespräch statt. Alle Ihre Entscheidungen und Reaktionen sind Ergebnisse einer internen Besprechung. Dabei sitzen mehrere „innere Personen" an einem Tisch: Ihre herrlich grenzenlosen Lustgefühle, Ihr Gewissen mit den anerzogenen Werten, Ihr rücksichtsvolles soziales Empfinden, Ihr Gedächtnis mit den vielen Erfahrungen, Ihr Unterbewusstsein mit seinen mächtigen Ängsten und Freuden.
Ihre innere Gehirnkonferenz ...
All Ihre Wahrnehmungen und Beobachtungen werden von diesem Kommentatorenteam sofort bewertet und eingeordnet. Dabei überwiegen, wie verschiedene Studien der amerikanischen Stanford-Universität zeigen, die negativen Urteile. Etwa 75 % aller inneren Beurteilungen sind missbilligend oder kritisch. Das ist im Übrigen nicht so schlecht, wie die Verfechter des „positiven Denkens" oft meinen. Denn das fortwährende Hinterfragen und Beurteilen der erlebten Situationen hat entwicklungsgeschichtlich den wichtigen Zweck, Ihr Verhalten fortwährend zu verbessern und gute Entscheidungen zu treffen. Zugleich ist jedoch erwiesen, dass Sie nicht glücklich werden können, wenn Ihre Selbstgespräche ausschließlich negative Äußerungen enthalten. Dann kippt wie bei einer schlecht verlaufenden Konferenz die Stimmung: Gegenmeinungen werden nicht mehr gehört.