Planen und Vereinfachen Sie Ihre eigene Beerdigung

Planen und Vereinfachen Sie Ihre eigene Beerdigung

… und andere Details rund um Ihren Tod

Der Titel dieses Beitrags klingt für manche vielleicht makaber. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie in der Schlussphase Ihres Lebens geistig nicht mehr so fit sind, wie Sie es gerne wären. Deswegen ist es ausgesprochen sinnvoll, sich mitten im Leben Gedanken über das eigene Ende zu machen und die eigene Beerdigung selbst zu planen..

Gestalten Sie Ihre Bestattung

Ihre Angehörigen müssen nach Ihrem Ableben viele wichtige Entscheidungen treffen, und das alles unter Schock. Die Preisunterschiede zwischen einem einfachen und einem Luxussarg sind horrend, ebenso wie bei vielen anderen Details einer Beerdigung. Mit ein paar schriftlich niedergelegten Sätzen können Sie ihnen sehr viel helfen.

Um die eigene Beerdigung zu planen, schreiben Sie beispielsweise: „Bitte setzt mich in einem ganz einfachen Sarg bei, in dem Grab meiner Eltern im Südfriedhof. Es würde mich freuen, wenn ihr mein Lieblingslied Geh aus, mein Herz singt. Ladet nach der Beerdigung alle meine Freunde in den Hirschenwirt ein und trinkt auf mein Wohl. Statt Blumen sollen meine Freunde für XXX spenden. Trauert um mich, aber seid nicht verzweifelt. Ich gehe von hier mit der Gewissheit, in die Hand Gottes zurückzukehren und euch in seinem Reich eines Tages wiederzusehen.”

Sorgen Sie für einen würdevollen Tod

Die Ärzte, die Ihnen in Ihrer letzten Lebensphase beistehen, sind in einer ähnlichen Situation wie Ihre Angehörigen: Wenn Sie selbst sich nicht mehr äußern können, sind sie verpflichtet, alles nur Erdenkliche zu tun, um Ihr Leben zu verlängern – selbst wenn es dabei zu fast absurden Situationen kommt. Hier können Sie durch eine so genannte Patientenverfügung helfen. Im Kasten ist der von den großen Kirchen empfohlene Text abgedruckt. Es gibt noch andere Lösungen, etwa die Medizinische Patientenanwaltschaft der Deutschen Hospiz Stiftung (im Internet: www.hospize.de).

Ordnen Sie die materiellen Dinge

„Schreiben Sie ein Testament” – dieser Hinweis findet sich in vielen Ratgebern. Aber wirklich vereinfachend ist ein handschriftlich hinterlegter letzter Wille nur, wenn Sie ihn mit allen Betroffenen zu Lebzeiten besprochen haben. Sonst säen Sie mit Ihrem Testament womöglich mehr Unfrieden, als Sie ahnen.

Die einfachste Lösung ist ohnehin, schon jetzt von Ihrem Besitz abzugeben. Wenn Sie bestimmte Wert- oder Erinnerungsstücke an Bekannte und Verwandte weitergeben wollen – warum erst nach Ihrem Tod? Geben Sie „mit warmen Händen”. Dann können Sie den Dank selbst entgegennehmen, und der Beschenkte erhält neben dem Gegenstand etwas viel Wertvolleres – die persönliche Erinnerung an Sie.

Hinterlassen Sie familiäres Wissen

Es wird in der Psychologie zukünftig immer wichtiger werden, Informationen über die Vorfahren zu haben. Deswegen die dringende Bitte: Wenn Sie ihre eigene Beerdigung planen, schreiben Sie auch auf, was Sie über Ihre Eltern, Großeltern und andere Verwandte wissen. Ihre Nachkommen werden es Ihnen einst danken, auch wenn sie vielleicht jetzt den Wert dieser Hinterlassenschaft noch nicht zu schätzen wissen.

Patientenverfügung

Für den Fall, dass ich nicht mehr in der Lage bin, meine Angelegenheiten selbst zu regeln, verfüge ich:

An mir sollen keine lebensverlängernden Maßnahmen vorgenommen werden, wenn medizinisch festgestellt ist,

  • dass ich mich im unmittelbaren Sterbeprozess befinde, bei dem jede lebenserhaltende Maßnahme das Sterben oder Leiden ohne Aussicht auf erfolgreiche Behandlung verlängern würde, oder
  • dass es zu einem nicht behebbaren Ausfall lebenswichtiger Funktionen meines Körpers kommt, der zum Tode führt.

Ärztliche Begleitung und Behandlung sowie sorgsame Pflege sollen in diesen Fällen auf die Linderung von Schmerzen, Unruhe und Angst gerichtet sein, selbst wenn durch die notwendige Schmerzbehandlung eine Lebensverkürzung nicht auszuschließen ist.

Ich möchte in Würde und Frieden sterben können, nach Möglichkeit in Nähe und Kontakt mit meinen Angehörigen und nahestehenden Personen und in meiner vertrauten Umgebung.

Ich bitte um seelsorgerlichen Beistand.

Maßnahmen aktiver Sterbehilfe lehne ich ab.

Ich unterschreibe diese Verfügung nach sorgfältiger Überlegung und als Ausdruck meines Rechts auf Selbstbestimmung. Ich wünsche nicht, dass mir in der akuten Situation eine Änderung meines hiermit bekundeten Willens unterstellt wird. Sollte ich meine Meinung ändern, werde ich dafür sorgen, dass mein geänderter Wille erkennbar zum Ausdruck kommt.

Mein Name: …………………………………………………………………..

Geb. am: ………………………………………………………………..

Anschrift: ……………………………………………………………….

Ort, Datum: …………………………………………………………….

Unterschrift: …………………………………………………………….

Diese Patientenverfügung wird von mir erneut bestätigt:

Ort, Datum: …………………………………..

Unterschrift: …………………………………. 

Mehr zum Thema Selbstorganisation