Wie Sie Missverständnisse und Sprachlosigkeit vermeiden
Manchmal trifft es Sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Ihr Chef rastet aus, ein Mitarbeiter betrachtet Sie plötzlich als Feind, Ihr Partner empfängt Sie mit grimmiger Miene. Was ist passiert? Die These des amerikanischen Mediators Marshall Rosenberg: Ihre Worte führen oft ungewollt zu Verletzungen und Ärger. Ohne dass Sie es gemerkt haben, hat sich Konfliktpotenzial aufgestaut und zu einem unerwarteten Zeitpunkt entladen. Rosenberg hat Regeln erarbeitet, wie Sie gewaltfreie Kommunikation, versteckte Verletzungen und deren schlimme Konsequenzen vermeiden können.
Diese Regeln gelten für jedes handlungsorientierte Gespräch - sei es beruflich oder privat - zwischen Partnern oder zwischen Angehörigen verschiedener Hierarchien.
1. Beobachten Sie ehrlich
Sagen Sie, was Sie sehen, und zwar in der Ich-Form. Beginnen Sie ein Gespräch nicht mit Ihren Urteilen, sondern mit Ihren Beobachtungen. Also nicht: „Was Sie da über unsere Tagung geschrieben haben, ist eine Zumutung", sondern: „Ich habe Ihren Bericht gelesen, und ich habe Schwierigkeiten gehabt, aufmerksam zu bleiben." Bemerken Sie das Aggressionspotenzial des Wortes „Zumutung"? Wenn Ihre Aussage übereinstimmt mit Ihrer inneren Realität, wirken Sie auf den anderen glaubwürdig. Ihr Gegenüber kann verstehen, wie Sie die Welt wahrnehmen.