Glücklich werden

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Glücklich werden: Die 9 Geheimnisse glücklicher Menschen

Lebensfreude und Gelassenheit können Sie lernen!

Die kalifornischen Psychologen und Soziologen Rick Foster und Greg Hicks haben über mehrere Jahre hinweg Menschen erforscht, die als besonders glücklich gelten. Sie fragten Ärzte, Firmenchefs und andere, die mit vielen Menschen Kontakt haben: Wer ist der glücklichste Mensch, den Sie kennen? Die genannten Personen wurden umfangreichen Tests unterzogen, bis die wirklich glücklichen übrig blieben, und die waren dann für mehrere Monate Fosters und Hicks‘ Forschungsobjekte.

Das erste Ergebnis: Zu etwa 50% ist das Glücklichsein eines Menschen genetisch bedingt – der eine kommt als Sonnenschein auf die Welt, der andere als Melancholiker. Die anderen 50% aber kann jeder Mensch selbst beeinflussen. Ob es Ihnen bewusst ist oder nicht – Ihr Leben ist eine fortwährende Reihe von Entscheidungen. Sie entscheiden vor allem, wie Sie auf die Ereignisse um sich herum reagieren.

1. Absicht

Glücklich werden Sie nicht durch Zufall. Sie müssen es aktiv wollen und eine bewusste Entscheidung gegen das Unglücklichsein treffen. Glück kommt von innen. Es ist ausgesprochen unabhängig von den äußeren Umständen. Foster und Hicks fanden glückliche Menschen bei Reichen und Armen, bei Gebildeten und Ungebildeten, bei Schwerkranken und Gesunden.

Beispiel: Eine glückliche Frau erzählt sich jeden Morgen eine 3 bis 4 Minuten lange Geschichte, in der sie beschreibt, wie der heutige Tag aussehen soll. Die Geschichte begleitet sie den ganzen Tag und hilft ihr, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: glücklich zu sein.

2. Verantwortung

Schieben Sie die Schuld für Ihr Schicksal nicht auf andere. Sie selbst sind der Hauptverantwortliche dafür, ob Sie ein glückliches oder unglückliches Leben führen.

Beispiel: Eine glückliche Frau hatte eine harte Kindheit. Die Mutter war drogensüchtig und depressiv, der Vater hatte die Familie verlassen, die Kinder hatten oft tagelang nichts zu essen. Als Schulkind schloss sie einen Pakt mit ihrem Bruder: Sie wollten jeden Tag etwas Neues erfinden, um so ausgelassen und heiter zu sein wie die anderen Kinder in der Schule. Damit wurde die aktive Suche nach Glück zu ihrer Art, mit der bedrückenden Umgebung umzugehen.

3. Identifikation

Beobachten Sie sich permanent und ehrlich selbst: Was macht Sie persönlich glücklich, völlig unabhängig von dem, was die Werbung oder andere Menschen Ihnen als Glück versprechen.

Eine Übung: Stellen Sie einen Wecker auf 4 Minuten. Schreiben Sie, ohne abzusetzen, was Sie glücklich macht. Zwingen Sie sich, während der 4 Minuten ununterbrochen zu schreiben. Hören Sie nach exakt 4 Minuten abrupt auf. Lesen Sie das Geschriebene durch – und staunen Sie. Bewahren Sie diese Liste auf.

4. Konzentration

Machen Sie Glück zum zentralen Inhalt Ihres Lebens. Verschieben Sie das Glücklichsein nicht auf später. Das ist kein plumper Egoismus, sondern Klugheit: Ihr Wert für andere steigt, wenn Sie in Balance mit sich selbst sind.

Eine Übung: Nehmen Sie Ihre 4-Minuten-Liste von Punkt 3. Sehen Sie Ihre Punkte durch und ergänzen Sie, was fehlt. Haken Sie die Punkte ab, die Sie regelmäßig tun. Umkreisen Sie die Punkte, die Sie gegenwärtig nicht umsetzen. Fragen Sie sich: Gibt es ein Thema, das diese Punkte verbindet? Was hindert mich, diese Glücks-Situationen wirklich werden zu lassen. Meist formulieren Sie damit Ihre persönliche Hauptblockade, und das führt zu Punkt 5.

5. Positive Phantasie

Verwandeln Sie Schwächen in Stärken, Probleme in Möglichkeiten. Nutzen Sie die Energie, die in negativen Gefühlen steckt, und leiten Sie sie um auf die Mühlen Ihres Glücks. Machen Sie es wie ein Regisseur mit einem schlecht gehenden Stück: Besetzen Sie es um.

Beispiel: Ein Mann hatte auf seiner 4-Minuten-Liste lauter Themen umringelt, die Zeit erfordern. Er hatte sein Leben mit Terminen und Aufträgen zugepflastert, so dass ihm kein Freiraum blieb. Zu dieser Überforderung kam es, weil er sich viel zutraute und in der Tat schnell arbeiten konnte. Der gute Kern im negativen Gefühl der Überforderung waren sein Selbstvertrauen und seine Kreativität. Seine Lösung: Er besetzte im Geiste seine Rolle des netten Jasagers bei der Auftragsannahme um und platzierte dort einen sehr klaren Neinsager. Dadurch konnte sich der schnelle Arbeiter auf wenige lukrative Aufträge konzentrieren und gewann Zeit für sich und seine Familie.

6. Optionen

Legen Sie sich nie auf eine einzige Sichtweise der Dinge fest. Bleiben Sie flexibel, immer offen für neue, ungeahnte Möglichkeiten. Wenn eine geplante Aktion in Ihrem Leben nicht gelingt, gehen Sie über zu „Plan B“. Es ist nur sehr selten möglich, aus einem ungeliebten Arbeitsplatz einen geliebten zu machen. Hier bleibt nur der Wechsel.

Ein Tipp: Besuchen Sie, wenn immer Ihnen das möglich ist, Kollegen von Konkurrenzunternehmen an deren Arbeitsplatz. Spüren Sie die Atmosphäre, lassen Sie sich davon erzählen. Gibt es eine „Traumfirma“, in der Sie gerne arbeiten würden? Oder träumen Sie davon, selbstständig zu arbeiten? Dann lassen Sie es nicht mehr beim Traum, sondern setzen Sie alles daran, dass er Wirklichkeit wird.

7. Dankbarkeit

Vergleichen Sie sich nicht mit Menschen, die stärker, reicher, glücklicher, begabter sind. Erkennen Sie die Kostbarkeit der Gegenwart, den Reichtum des Augenblicks und den Schatz Ihrer ureigensten Gaben, die mit denen von niemandem vergleichbar sind.

Eine Übung: Schreiben Sie die 3 Momente in Ihrem Leben auf, in denen Sie sich am allerlebendigsten gefühlt haben. Das ist bei jedem Menschen anders: beim rasanten Skifahren, in der Stille der Natur, beim Zusammensein mit einem bestimmten Menschen oder in einer quirligen Großstadt. Erfinden Sie dann Überschriften für Ihre Lebendigkeits-Situationen. Überlegen Sie dann, ob Sie in Ihrem „normalen“ Berufs- und Familienleben Situationen schaffen können, die die gleichen Überschriften verdienen.

8. Geben

Handeln Sie nach der biblischen Weisheit: Geben ist seliger als Nehmen. Verschenken Sie Ihre Gaben (die materiellen und die nichtmateriellen), ohne darauf zu sehen, was Sie dafür zurückbekommen. Geben macht glücklich, weil es ein Austausch ist: Sie erfreuen jemand anders, und der gibt Ihnen seine Freude zurück.

Eine Übung: Machen Sie den morgigen Tag zum „Gebe-Tag“. Jeder Mensch, der Ihnen morgen begegnet, soll etwas von Ihnen erhalten. Das kann ein einfaches Geschenk sein (kein „Gerümpel“, sondern etwas Praktisches, am besten aus Ihrem Fundus), eine Tüte Gebäck zum Nachmittagskaffee für Ihre Mitarbeiter, ein großzügiges Trinkgeld, ein Kompliment, ein Rat, eine Einladung, oder (in ganz speziellen Fällen) ein Kuss.

9. Ehrlichkeit

Seien Sie absolut offen und ehrlich gegenüber sich selbst. Lassen Sie es nicht zu, dass Sie sich wegen anderer Menschen oder aus geschäftlichen Interessen selbst belügen.

Eine Übung: Stellen Sie sicher, dass Sie ganz alleine sind. Stellen Sie sich vor einen Spiegel, und sehen Sie sich in die Augen. Vervollständigen Sie dann die folgenden beiden Sätze:

„Ich tue so, als ob …“

„Die Wahrheit ist …“

Die Wahrheit ist, dass kein Mensch immer und überall die Wahrheit sagen kann. Aber die Lüge kann zu einer verkrusteten Gewohnheit werden. Sie trübt den klaren Blick und verhindert Glück. Besonders glücklich, so fanden Foster und Hicks heraus, waren Menschen, bei denen eine bestimmte, lange verheimlichte Sache endlich „heraus“ war.

Zum Weiterlesen: Rick Foster und Greg Hicks, „How We Choose To Be Happy“. In Deutschland nicht erschienen.

Test: wie glücklich sind Sie?

1. Wie wichtig sind Geld und Gesundheit für Ihr persönliches Glück?

Tragen Sie hier eine Zahl zwischen 1 (völlig unwichtig) bis 10 (sehr wichtig) ein.

2. Wer, denken Sie, ist verantwortlich für Ihr Leben?

1 (allein ich selbst) bis 10 (ausschließlich andere)

3. Wenn Sie sich Ihren Tageslauf daraufhin ansehen: Fragen Sie sich bei Entscheidungen: „Was wird mich am glücklichsten machen?“

1 (niemals) bis 10 (ständig)

4. Freuen Sie sich auf Ihren Ruhestand?

1 (sehr) bis 10 (ist mir unwichtig)

5. Erlauben Sie sich Phasen der Trauer, weil Sie wissen, dass auch wieder bessere Zeiten kommen?

1 (lieber nicht) bis 10 (sehr gerne)

6. Wie stufen Sie sich ein in Bezug auf Flexibilität und Risikobereitschaft?

1 (auf Nummer sicher) bis 10 (maximales Risiko)

7. Wenn Sie sich mit anderen Menschen vergleichen: Wie stehen Sie zu dem Anteil, den Sie vom großen Kuchen des Lebens mitbekommen haben?

1 (sehr unzufrieden) bis 10 (völlig zufrieden)

8. Wie gehen Sie mit Ihrem Geld, Ihrem Besitz und Ihrem Wissen um? Wie verteilen Sie es an andere?

1 (sehr zurückhaltend) bis 10 (sehr großzügig)

9. Mal ganz ehrlich: Belügen Sie manchmal sich selbst oder andere?

1 (häufig) bis 10 (niemals)

Auswertung: Die Nummern der Fragen verweisen auf die obigen 9 Abschnitte. Die Nummern, bei denen Sie die niedrigsten Werte hatten, sind wahrscheinlich die für Sie wichtigsten Themen.