Beileidsbekundungen: So meistern Sie eine der schwierigsten Arten von Korrespondenz

Beileidsbekundungen: So meistern Sie eine der schwierigsten Arten von Korrespondenz

Selbst kurze Beileidsbekundungen als Antwort auf eine Todesanzeige können eine heikle Aufgabe werden. Wenn Sie die folgenden Ratschläge beachten, werden Sie niemanden verletzen, keine billigen Floskeln verwenden und in keine Fettnäpfchen treten.

Antworten Sie prompt

Unangenehme Aufgaben verschiebt man gern, und dadurch werden sie von Tag zu Tag noch unangenehmer. Also: Todesanzeigen immer sofort beantworten, sie haben Priorität. Beileidsbekundungen von Hand geschrieben wirken dabei am persönlichsten und gehen besonders schnell.

Vorsicht mit Motivkarten

Es gibt eine Vielzahl von Designer-Kondolenzkarten mit Fotos, Grafiken und besinnlichen Sprüchen. Der simplify-Rat dazu: lieber nicht. Wählen Sie eine neutrale weiße oder graue Karte bzw. einen völlig schmucklosen Briefbogen (keinesfalls Geschäftspapier!). Dann kann nichts schief gehen, und die Trauernden fragen sich nicht: "Warum schickt der uns dieses kitschige Sonnenuntergangsfoto?"

Beginnen Sie bei Beileidsbekundungen mit Ihren Gefühlen

Meistens ist Ihre 1. Reaktion auf die Todesnachricht der beste Einstieg: Wir waren geschockt, als wir erfuhren … oder Ich kann es immer noch gar nicht begreifen … Wenn Ihnen der/die Tote ferner stand, bringen Sie das ruhig zum Ausdruck: Ich bin Ihrer Mutter persönlich nie begegnet, aber ich weiß, wie lieb Sie sie gehabt haben…

Schreiben Sie über den Verstorbenen

Wenn Sie den Toten gekannt haben, berichten Sie kurz von einer Begegnung oder einer Erinnerung. Das macht Ihren Brief persönlich und unverwechselbar: Ich sehe Ihren Vater noch vor mir, wie er mit unseren Kindern am Ammersee die Enten fütterte… oder Tante Gertruds Lachen werden wir sehr vermissen.

Fühlen Sie mit den Trauernden

Beziehen Sie sich nicht nur auf den Verstorbenen, sondern auch auf die Trauernden. Aber tragen Sie nicht zu dick auf. Ein einfacher Satz genügt: Meine Gedanken sind in dieser traurigen Zeit bei Ihnen. Unterschätzen Sie den Wert Ihres Briefs nicht: Mit den richtigen, dezenten Worten können Sie Trauernden durchaus Trost spenden. Beileidsbekundungen werden sehr genau gelesen.

Versetzen Sie sich nicht in die Trauernden

Selbst wenn der Verstorbene lange Zeit krank war oder alle ihn hassten, mutmaßen Sie in Ihrem Schreiben keinesfalls, dass sein Tod ein Segen oder eine Erlösung war, denn möglicherweise empfinden die Trauernden das momentan völlig anders. Vermeiden Sie auch Sätze wie "Ich weiß genau, was Sie fühlen." Eine derartige Äußerung kann sehr verletzend wirken.

Keine morbiden Details

Wenn der Tod von schrecklichen Umständen begleitet war (Selbstmord, Verkehrsunfall, Verbrechen), gehen Sie keinesfalls direkt darauf ein. Die Gefahr ist zu groß, dass Sie dabei in offene Wunden fassen.

Keine großzügigen Angebote

Häufig werden aus schlechtem Gewissen heraus in Kondolenzschreiben große Versprechungen gemacht. Vermeiden Sie solche Hilfsangebote grundsätzlich. Wenn Sie helfen wollen, können Sie das jederzeit auch ohne schriftliche Vorankündigung tun. Geht es um Versöhnung mit den Trauernden, sollten Sie das besser direkt per Telefon oder bei einem Treffen besprechen.

Machen Sie es kurz

Es zählt nicht die Länge, sondern die Schlichtheit und Zurückhaltung Ihres Briefs. Kürze ist bei einem Kondolenzbrief nicht unhöflich, sondern ein Zeichen von Takt. Lassen Sie die üblichen fröhlichen oder förmlichen Schlussformeln weg. Wählen Sie statt dessen eine kurze geschriebene Geste: Ich drücke Ihnen still die Hand. Oder: Mit dir in der Trauer verbunden, dein…

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