Butterhart: Das Streichfett als Schmiere der Psyche

Butterhart: Das Streichfett als Schmiere der Psyche

Diese Woche kaufte ich eine Dose Margarine. Das kommt wirklich nur dann vor, wenn ich Weihnachtsplätzchen backe. Mit Margarine sind sie geschmacklich länger stabil als mit Butter, die ich ansonsten beim Backen bevorzuge. Und überhaupt liebe ich Butter! Wusstet ihr, dass unsere Mütter und Großmütter eine prägende Rolle dabei spielen sollen, ob wir lieber Butter oder Margarine mögen? Laut einer tiefenpsychologisch-repräsentativen Studie im Auftrag von Arla Kærgården® fühle ich mich als Butterliebhaberin sehr eng familiär verbunden und orientiere mich an meiner Mutter. Denn Butter ist das „Mutterfett“. Wer lieber Margarine mag, ist eher gegen die Mutter eingestellt. Die Studie ist so schräg, dass sie schon wieder amüsant ist! Und darum möchte ich euch die Ergebnisse keinesfalls vorenthalten:

Psychologie der Fette oder „Die Schmiere der Psyche“ Die Liebe zu Butter oder Margarine wird oftmals in unserer Kindheit geprägt. Das machen wir uns natürlich nicht bei jeder Butter- oder Margarineverwendung klar. Ein tiefenpsychologischer Blick erklärt aber, warum sich die unterschiedlichen Positionen durch Fakten und Tatsachen kaum versöhnen lassen. „Butter-Mutter“: Butter verkörpert ein nahezu ideales Familienbild. Butterliebhaber hatten oder wünschen sich enge Familienanbindungen. Sie fühlen sich ihrer Mutter entweder besonders nah – und wollen es genauso halten – oder aber vermissen eine enge, durch die Mutter geprägte Familienbindung sehr stark. Dann orientieren sie sich oftmals an der Großmutter als ‚idealisiertes‘ Familienvorbild. Entsprechend dieses Familienbildes ist für die Liebhaber die Butter das hochwertigere und erstrebenswertere Produkt. 66% der heutigen Butter-Verwenderinnen folgen einer mütterlichen Tradition. „Margarine-Mama“: Margarineliebhabern ist nicht selten das Butterideal und die damit einhergehende enge Familienbindung zu eng. Margarine hilft, eigene Wege zu gehen, sich von aus ihrer Sicht veralteten und verkrusteten Idealen zu lösen. Mit der Margarine kann man sich von allzu engen Mutterbindungen emanzipieren, sich lösen und eigene Wege gehen. 48% der heutigen Margarine-Verwenderinnen haben eine Butter-Mutter – die Bindung scheint ihnen zu eng und zu schwer. Welcher Typ sind Sie? Sowohl Butter als auch Margarine haben aber noch eine verborgene Funktion: Sie ermöglichen es, Bindungen zu schmieren, und zwar nicht zur zwischen Brot und Belag sondern vor allem zwischenmenschlich. Dabei konnten vier Typen anhand der Studienergebnisse unterschieden werden: ‚Buttersöhnchen‘: Oder Buttertochter – Butterverwender, die alles gern genauso machen wollen wie ihre Mutter. Sie halten an der Familientradition fest und möchten die Geschichte fortschreiben. Immerhin 66% aller Kinder, deren Eltern auch Butter verwendet haben, möchten diese Tradition fortsetzen. ‚Gute Groß-Butterin‘: Diese Verwender essen Butter, weil sie in ihrer Kindheit kaum genug enge Bindung erfahren haben. Sie ‚orientieren‘ sich an einem gute Butter-Ideal der Vorzeit, um ihrem eigenen Leben mehr Stabilität zu verleihen – die Großmutter-Welt ist dabei ein gutes Ideal. 31% der Menschen, die in der Kindheit eher Margarine gegessen haben, verknüpfen damit weniger gute Erinnerungen und sehnen sich nach einem romantischen großmütterlichen Ideal – sie verwenden heute Butter. Außerdem verwenden 54% der Menschen, deren Großeltern schon Butter verwendet haben, diese heute auch wieder. ‚Provokateurin‘ Margarine wird vor allem verwendet, um gegen alte Familientraditionen zu rebellieren und eigene Wege zu gehen. 48% der Menschen, deren Mutter sehr häufig Butter verstrichen hat, wenden sich bewusst dagegen und davon ab – um heute mit Margarine oder auch anderen ‚modernen‘ Fetten leichter zu leben. ‚Mager-ine‘ Margarine wird vor allem verwendet, um selbst so beweglich und fit wie möglich zu bleiben. Man möchte schlank und unabhängig sein, sich nicht festlegen. Eine bewusste Abwendung von der Butter, nicht aus Kosten-, sondern Individualisierungsgründen. Insgesamt 28 % der Margarineverwender nehmen diese, weil sie sie tatsächlich für gesünder oder leichter halten. Und die Kultur? Der ‚Fette‘ Werte-Wandel Die Studie zeigt – Fette sind persönlich, aber nicht nur. Neben der eigenen Kindheit und den durch die Mutter geprägten Vorlieben zeigt sich auch, dass sich die generellen Vorlieben einer ganzen Kultur im Laufe der Zeit wandeln. Nach dem Krieg war Butter das bevorzugte Streichfett. Man hat überlebt, hatte es zu etwas gebracht und konnte sich wieder etwas leisten. Margarine hingegen zeigt die Abkehr von spießigen und tradierten Werten der 50er-Jahre. Der Individualisierungstrend geht einher mit der Loslösung von allzu schweren, mütterlichen Bindungen. Mischen (Im-)possible Und heute? Die Eindeutigkeit der Butter- und Margarine-Verwendung löst sich auf. Ausschließliche Butter- oder Margarineverwender werden seltener. Zunehmend suchen die Menschen in der heutigen Kultur ernste Bindungen auf der einen und Bindungserleichterungen auf der anderen Seite. Am besten die Verbindung aus der Leichtigkeit der Margarine und dem Guten der Butter. Butter kann diese nur durch Aufwand und Mühe herstellen. Margarine ist leichtgängiger, aber umgekehrt vielen zu ‚billig‘ oder ‚künstlich‘. Die Verbindung von traditionellen Butterwerten und der gleichzeitigen Streichfähigkeit ist aus psychologischer Sicht so etwas wie ein „Bindungs-Erleichterer“. Eine Entscheidung zwischen Rebellion oder zu engen Bindungen ist nicht mehr nötig. Die Menschen, die Mischfette aus bester Butter und wertvollem Rapsöl verwenden (z.B. Arla Kærgården®), haben das Gefühl, eine eigene Lösung gefunden zu haben. Sie können Traditionen fortsetzen und gleichzeitig neue Wege gehen. Das geht auch einher mit dem Trend zu festen und gut geschmierten Bindungen.

Tja, dann gehören wir wohl auch zu den Mischen (Im-)possible-Anhängern: Ich bin in der Familie eindeutig überstimmt von denen, die es lieber streichfähiger haben als butterhart … Fakten zur Studie: Im Rahmen der qualitativen Befragung wurden 6 dreistündige rheingoldGroups® in Hamburg, Dresden und Köln im März 2015 durchgeführt. Dabei waren die Teilnehmer gleichmäßig über die demografischen Daten verteilt. Insgesamt nahmen 48 Teilnehmer an den Gruppendiskussionen teil. Für die repräsentative quantitative Befragung wurden anschließend mehr als 1.000 Personen aus dem YouGov Panel Deutschland im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt.

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