So werden Sie innere Blockaden los, die Ihr Glück behindern
Die amerikanischen Organisationsspezialistinnen Connie Cox und Cris Evatt bringen ihre Erfahrungen in Sachen Persönlichkeitsentwicklung auf eine einfache Formel: Die unordentlichste Gegend im Leben ist unser Gehirn. Um heiterer, einfacher und gelassener zu leben, muss man vor allem dort aufräumen.
Zum Einstieg eine Übung
Denken Sie an jemanden, über dessen Verhalten Sie sich immer wieder ärgern. Schreiben Sie einen Satz auf ein Stück Papier, der die einfache Struktur hat:
"________________ (Name der Person) sollte _____________."
Bitte machen Sie diese Übung nicht im Kopf, sondern schreiben Sie wirklich etwas auf das Blatt. Je konkreter der Satz formuliert ist, desto besser.
Urteil und Realität unterscheiden sich
Der Hintergrund: Was unser Gehirn in Unordnung bringt, ist der Wust an negativen Urteilen, die wir im Kopf haben. Der Satz, den Sie aufgeschrieben haben, formuliert eines dieser Überzeugungsurteile. Er beschreibt, wie sich andere verhalten sollten:
Peter sollte fleißiger lernen. Joachim sollte pünktlicher sein. Vera sollte mit dem Rauchen aufhören.
Urteile unterscheiden sich – das ist ihr Wesen – von der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit hingegen beschreibt, wie sich Menschen tatsächlich verhalten: Peter ist faul. Joachim ist unpünktlich. Vera raucht wie ein Schlot.
Urteile vermehren sich wie Krebs
Aus einem Urteil erwachsen wieder weitere. Beim Beispiel vom faulen Peter könnten das sein: Peter wird durchfallen. Er wird von der Schule fliegen. Er bekommt keinen Beruf. Er wird persönlich abstürzen. Er wird kriminell und rauschgiftsüchtig ... Das lässt sich beliebig fortsetzen. Dadurch wird die negative Orientierung des Gehirns immer stärker, bis sie die Wahrnehmung beherrscht und verzerrt.
Befreien Sie sich davon, Probleme anderer zu lösen
Es gibt 3 Bereiche im Leben:
- Das Leben an sich. Das sind die Naturgesetze. Sie sind außerhalb Ihrer Einflussmöglichkeit.
- Das Leben der anderen. Das ist der Bereich, den Sie in der Schreibübung mit den "Sollte"-Sätzen benannt haben.
- Ihr eigenes Leben.
Die simplify-Botschaft dazu lautet: Kümmern Sie sich einzig und allein um diesen 3. Bereich, um Ihre Persönlichkeitsentwicklung.
Es kann eine schreckliche Last sein, ständig nach Lösungen für die Probleme anderer Menschen zu suchen. Solche Lösungsideen belasten Ihr Gehirn und Ihre Seele.
"Nichts wird Ihr Leben so sehr vereinfachen wie die Beschränkung auf die Angelegenheiten, die Sie selbst ändern können", schreibt der Psychologe Jack Dawson.
Urteile können krank machen
Lesen Sie noch einmal Ihren aufgeschriebenen Satz (Wenn Sie noch nichts geschrieben haben, tun Sie’s jetzt!). Wie fühlen Sie sich dabei? Empfinden Sie Glück? Oder Zorn, Trauer, Angst? In der Regel sind es unangenehme Gefühle, die sich unter dem Sammelbegriff Stress zusammenfassen lassen. Wodurch wurde dieser Stress hervorgerufen? Einzig und allein durch Ihre Gedanken! Dafür zahlen Sie einen hohen Preis. Denn:
Kritische Urteile können einsam machen
Während Sie kritisch über jemand anders denken, schaden Sie Ihrer Fähigkeit zum sozialen Kontakt. Selbst ein so harmloser Gedanke wie "Was hat der für schreckliche Hosen an!" zieht einen Strom weiterer Urteile mit sich: "Er achtet nicht auf sich. Er hat einen schlechten Geschmack. Er verkommt langsam. Von so jemanden sollte man sich fernhalten." Dawson hat herausgefunden, dass Menschen mit negativen Überzeugungen messbar schlechter zuhören als solche mit möglichst objektiven Ansichten.