„Mehr Zeit für mich“ wünschen sich viele für 2017. Doch allzu bald gerät dieser Vorsatz im Alltag in Vergessenheit – schließlich gibt es immer mehr als genug zu tun. Unser Rat, damit es Ihnen nicht so geht: Legen Sie sich ein Hobby zu, das Sie begeistert.
Was ein Hobby bringt
1993 gab noch die Hälfte der Deutschen an, einem Hobby nachzugehen, im Jahr 2012 war es nur noch ein Drittel. Dabei hat ein regelmäßig ausgeübtes Hobby viele positive Seiten:
- Sie schalten damit abends besser von der Arbeit ab als vor dem TV- oder Computer-Bildschirm.
- Ein Hobby schafft einen Anreiz, dem Privatleben größere Priorität zu geben und pünktlicher die Arbeit zu verlassen.
- Sie können dabei Fähigkeiten und Eigenschaften an sich entdecken, die in Ihrem übrigen Leben nicht zur Geltung kommen.
simplify-Tipp: Ein Hobby sollten Sie „aus Spaß an der Freud“ pflegen. Beurteilen Sie mögliche Hobbys nicht in erster Linie nach Nützlichkeitsaspekten („Ein Sprachkurs wäre auch gut für den Job“).
Das richtige Hobby für Sie
Ich (Ruth) habe spaßeshalber einige Internet-Tests dafür ausprobiert – ohne großen Erkenntnisgewinn. Gab ich beispielsweise an, gern mit Menschen zusammen zu sein, wurde mir der Beitritt zu einem Verein geraten.
simplify-Tipp: Hier finden Sie einige Fragen, mit denen Sie Ihrem Hobby auf die Spur kommen:
- Was wollten Sie schon lange einmal ausprobieren?
- Haben Sie umständehalber ein mit Freude gepflegtes Hobby aufgegeben?
- Möchten Sie Ihr Hobby eher allein oder zusammen mit anderen ausüben?
- Wollen Sie etwas gemeinsam mit Ihrem Partner/einem anderen Familienmitglied/einem Freund tun?
- Welche Interessen, Begabungen und persönlichen Eigenschaften kommen in Ihrem Beruf zu kurz?
- Wo möchten Sie Ihr Hobby ausüben? (im Freien, außer Haus, daheim …)
- Wann können Sie sich am besten Zeit dafür nehmen – untertags, abends, am Wochenende, im Urlaub?
Erweitern Sie Ihren Horizont
Umfragen ergaben: Im Garten arbeiten, Shoppen und Rätsel lösen sind die 3 häufigsten Freizeitbeschäftigungen. Doch es gibt 1.000 andere Möglichkeiten, die in keiner Liste auftauchen.
simplify-Tipp: Hören Sie sich im Bekannten- und Kollegenkreis um. Erkundigen Sie sich, was der/die andere am vorangegangenen Abend gemacht hat oder was er nächstes Wochenende vorhat. Das ist meist aufschlussreicher als die direkte Frage nach Hobbys.
Anschauen und ausprobieren!
Vielleicht zeigt Ihr Kollege Ihnen gern einmal den Bienenstock, den er in seinem Schreibergarten hat, oder Ihre Nachbarin nimmt Sie mit zu ihrem Handarbeitstreff. Auch für Chor, Fitnessstudio, Ehrenamt & Co. gilt: Schnuppern Sie erst einmal!
simplify-Tipp: Beschränken Sie in der Schnupperphase Ihre finanzielle Investition. Leihen Sie sich von der Tauchschule die Unter-Wasser-Ausrüstung, mieten Sie das Cello, oder bitten Sie einen guten Freund, Ihnen für den Wochenend-Fotokurs seine Kamera zu überlassen.
Die Sache mit der Zeit
Bauen Sie nicht darauf, dass Sie „irgendwann wieder mehr Zeit für ein Hobby haben“. Schaufeln Sie sich jetzt die Zeit dafür frei! Fangen Sie klein an, etwa indem Sie jeden Dienstagabend Deutschunterricht für Flüchtlinge geben. Oder nehmen Sie sich einen Abend pro Woche haushaltsfrei, um sich mit Kalligrafie zu beschäftigen. Oder belegen Sie einen Wochenendkurs im Salsa-Tanzen. Sie dürfen darauf vertrauen: Haben Sie erst einmal richtig Feuer gefangen, rückt Ihr Hobby in Ihrer Prioritätenliste von allein nach oben.
simplify-Tipp: So verlockend zeitliche Flexibilität à la Fitnessstudio ist – meist lassen sich feste Termine (jeden Donnerstag Tischtennistraining) besser durchhalten. Alternative: Verabreden Sie sich mit einem/r zuverlässigen Freund/in an einem festen Abend in der Woche zum Joggen, Handarbeiten oder Musizieren.
Wie wär’s mit einem Ehrenamt?
Ob Sie ein passionierter Elektrobastler sind, den Umgang mit Kindern lieben, gern Feste organisieren, sich am liebsten in der Natur aufhalten oder Spaß am Diskutieren haben: All das können Sie auch mit einem Ehrenamt verbinden.
simplify-Tipp: Wenn sich Ihr Partner beschwert, dass er Sie kaum noch zu Gesicht bekommt, wenn Sie in Ihrer Arbeitszeit immer häufiger heimlich ehrenamtliche Tätigkeiten erledigen oder wenn jedes Beisammensein mit Vereinskollegen zu einer Besprechung gerät …, dann sollten Sie die Bremse ziehen. Achten Sie darauf, dass Ihr Ehrenamt ein schönes Hobby bleibt.