So helfen Sie Menschen, die in einer tiefen Krise stecken
Wenn Menschen aufgrund einer schweren Krankheit oder beim Tod eines geliebten Menschen ihren Lebensmut verlieren, möchte die Umwelt gern helfen – und fühlt sich doch überfordert und hilflos. Wir haben den Krankenhausseelsorger Martin Hezel gefragt, wie Sie anderen in solchen Krisensituationen beistehen können.
Zuerst: Aushalten und wahrnehmen
Das Gegenteil von Lebensmut ist Resignation. Der schwerkranke oder trauernde Mensch lässt sich hängen, zieht sich zurück und reagiert kaum noch auf Initiativen seiner Umwelt. Typische Äußerungen sind „Das bringt alles nichts mehr“ oder „Man muss es halt hinnehmen“.
Das Wichtigste in dieser Situation: Halten Sie aus, dass der andere resigniert hat, statt vorschnell mit Worten trösten und ermuntern zu wollen. Denn Menschen, die tief im Loch stecken, empfinden noch so gut gemeinte Worte oft als billigen Trost. Nehmen Sie wahr, wie es um den anderen steht, und zeigen Sie es ihm, etwa durch ein schlichtes: „Ich sehe, heute geht es dir schlecht.“ Das Gefühl, verstanden zu werden, wird dem Betroffenen guttun.