Weshalb es sich lohnt, die Lagerräume aufzuräumen

Weshalb es sich lohnt, die Lagerräume aufzuräumen

„Hauptsache, die Wohnräume sind schön!“, lautet eine weitverbreitete Einstellung. „Nein!“, meint die britische Aufräumberaterin Karen Kingston, denn: Der Zustand Ihres Kellers bzw. Speichers symbolisiert Teile Ihres Lebens und nimmt daher größeren Einfluss auf Sie, als Sie glauben. Auch wenn Sie nur wenige Minuten am Tag im Keller und auf dem Speicher sind: Wenn Sie in diesen Lagerräumen Ordnung schaffen, verbessert sich auch Ihr Lebensgefühl. Wir haben es selbst ausprobiert und waren verblüfft über die Wirkung.

Keller: Kommen Sie mit Ihrer Vergangenheit ins Reine

Wenn Sie besonders viele unaufgeräumte Sachen im Keller lagern, ist das, so Kingston, ein Symbol für ungelöste Aufgaben, die Sie mit sich herumschleppen. Gegenstände, die Sie nicht wegwerfen, „weil sie noch einmal gebraucht werden könnten“, fesseln Sie an die Vergangenheit.

simplify-Tipp: Selbstverständlich ist der Keller ein guter Lagerraum. Aber nur für Sachen, die Sie wenigstens einmal im Jahr benutzen. Ordnen Sie alles so an, dass jeder Gegenstand direkt erreichbar ist (also nicht erst die Tischtennisplatte weggeräumt werden muss, um an die Skiausrüstung zu kommen) und dass Luft und Energie dazwischen zirkulieren können. Ein aufgeräumter, heller und luftiger Keller macht Sie heiter, mutig und versetzt Sie in eine positive Grundstimmung.

Speicher: Gehen Sie mit Elan in Ihre Zukunft

Ist der oberste Raum Ihres Hauses vollgestopft, behindert das Ihre Entwicklungsmöglichkeiten. Ein unaufgeräumter Dachboden wirkt wie ein Deckel, der Ihren Lebensbaum an der Entfaltung hindert.

simplify-Tipp: Wenn Sie Ihren Dachboden von alten Souvenirs, Erinnerungsstücken, abgetragenen Kleidern und anderem befreien, werden Sie neue Perspektiven entdecken, von denen Sie bisher nicht zu träumen wagten. Ein schön ausgebautes Dachgeschoss ist der beste Raum für kreative Tätigkeiten wie Malen oder Schreiben. Sie planen, sich ein Heimbüro einzurichten? Dann ist der Dachboden dafür oft der beste Platz. Auch Chefs von Großunternehmen wählen für ihr Büro meist das oberste Stockwerk des höchsten Firmengebäudes – so wie bei Tieren das ranghöchste den höchsten Platz auf dem Baum oder Felsen einnimmt.

Checken Sie die Lagerbedingungen

Die größte Gefahr im Keller: hohe Luftfeuchtigkeit. Schaffen Sie sich für ein paar Euro ein Hygrometer an, und werfen Sie bei jedem Kellergang einen Blick darauf. Der Schimmelgrenzwert liegt bei 60 %, aber auch darunter können Kleidung & Co. unserer Erfahrung nach schon zu muffeln beginnen. Wichtig: im Sommer nur nachts oder in den frühen Morgenstunden lüften und untertags auch die Kellertür(en) möglichst zuhalten. Sie wohnen in einem Mehrparteienhaus? Berufen Sie sich gegenüber den fanatischen Keller-Lüftern auf offizielle Quellen wie das Umweltbundesweltamt. Die größte Gefahr in einem schlecht isolierten Speicher: große Hitze bzw. Temperaturschwankungen. Das ist etwa für Bücher Gift, die nicht nur feuchtigkeitssondern auch hitzeempfindlich sind.

simplify-Tipp: Wenn Sie Dinge temporär in einen Ihrer Lagerräume auslagern (z. B. die Kiste mit Flohmarktware), egal ob Keller oder Speicher, notieren Sie sich, bis wann diese wieder von dort verschwinden sollen.

Erwecken Sie tote Räume zum Leben

Wenn Sie keinen Keller oder Dachboden zur Verfügung haben, ist eventuell eines Ihrer Zimmer zu einem Aufbewahrungsort für alles geworden, was keinen richtigen Platz hat, z. B. ein ehemaliges Kinderzimmer oder der dritte Raum Ihres Single-Zuhauses. Ein derartiger toter Raum mitten in der Wohnung oder im Haus wirkt wie ein Klotz am Bein.

simplify-Tipp: Entrümpeln Sie diesen Raum so weit wie möglich, und halten Sie die übrigen, dort noch gelagerten Dinge sauber und in geordneter Form. Betreten Sie den Raum regelmäßig: nicht nur zum Lüften, sondern um zu entdecken, wozu Ihnen das Zimmer dienen soll. Sie haben sich entschieden? Dann geben Sie dem Zimmer einen Namen – Meditationsraum, Kreativwerkstätte, unser Ort der Zweisamkeit, meine Oase … – und richten Sie es als Ihren persönlichen Ort entsprechend ein.

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