Diese Gepflogenheiten sollten Sie kennen
Aus den Nachrichtensendungen kennen Sie muslimische Extremisten. Im Kino wird Ihnen die amerikanische Sicht des Islam präsentiert – oftmals die arrogante Haltung gläubiger Moslems gegenüber Ungläubigen. Doch was wissen Sie wirklich über die muslimische Kultur? Hier ein paar wichtige Informationen über deren Gastfreundschaft.
Ein Gast ist immer willkommen
Bereits in vorislamischen Beduinengesellschaften galt es als vornehme Pflicht, einen reisenden Fremdling als Gast aufzunehmen. Man teilte die Menschen in 3 Kategorien: Verwandte, Feinde und Gastfreunde. Der Koran hat viele vorislamische Normen aufgenommen und zu religiösen Tugenden erklärt. Durch die Heilige Schrift des Islam wurden dadurch viele soziale Gewohnheiten zu verbindlichen Geboten des Zusammenlebens.
Verhalten auf dem Bazar
Wenn ein Ladeninhaber Sie zum Tee einlädt, hat er damit auch sein Geschäftsinteresse im Auge. Zugleich gebietet es ihm die Gastfreunschaft, einen Kunden zu einem Getränk einzuladen. Der kommunikative Aspekt ist islamischen Geschäftsleuten stets mindestens so wichtig wie das Business. Wenn Sie die Einladung eines Händlers annehmen, gehen Sie dabei keine Kaufverpflichtung ein. Sie können sich höflich bedanken, sich verabschieden und dürfen den Laden ohne Ware und ohne schlechtes Gewissen verlassen. Der Händler bleibt dabei in der Regel höflich, denn er weiß, dass sich seine Investition später auszahlt.
In stark vom Tourismus geprägten Gebieten kann Ihnen allerdings eine unhöfliche Verabschiedung begegnen, wenn Sie nichts kaufen. Nehmen Sie eine Einladung hier nur an, wenn Sie ein ernstes Kaufinteresse haben. Kaufen Sie aber auch dann nur, was Sie wirklich haben wollen. Sagt Ihnen nichts zu, bleiben Sie freundlich.
Wenn Sie eingeladen werden
Achten Sie bei der Begrüßung darauf, dass Sie als Mann einer Frau, die ein Kopftuch trägt, nicht die Hand geben – es sei denn, Sie bietet sie Ihnen an.
Als erstes wird Ihnen stets Tee angeboten, den Sie nicht ablehnen sollten. Er wird klassisch aus einem starken Teesud und kochendem Wasser hergestellt. Je nach Geschmack können Sie sich den Tee eher hell aus wenig Teesud oder dunkel und stark wünschen.