So stärken Sie den Zusammenhalt Ihrer Familie

So stärken Sie den Zusammenhalt Ihrer Familie

Je älter die Kinder werden, desto mehr herrscht in den meisten Familien ein ständiges Kommen und Gehen. Dass alle zusammen sind, wird außerhalb von Familienfesten zur Seltenheit. Passen Sie Ihr Familienleben der gewachsenen Selbstständigkeit Ihres Nachwuchses an, aber geben Sie es nicht auf! Denn gerade in dieser Phase ist es wichtig, in Kontakt zu bleiben.

Projekt: Familie sein

Belassen Sie es nicht dabei, „den Laden“ organisatorisch am Laufen zu halten. Machen Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Familien (nicht nur Ihrer Kinder!):

  • Wie ist im Alltag die Stimmung in Ihrer Familie?
  • Welche Familienmitglieder verstehen sich gut miteinander, welche leben eher gleichgültig nebeneinanderher, zwischen welchen kracht es?
  • Worüber reden Sie miteinander?
  • Was für äußere Veränderungen hat es im letzten Jahr gegeben (Schulwechsel, neuer Job, Pflegebedürftigkeit eines Großelternteils)?
  • Wer hat sich im letzten Jahr am stärksten verändert?
  • Was kostet Sie am meisten Kraft?
  • Gab es im letzten Jahr ein familiäres Highlight?

simplify-Tipp: Messen Sie die Qualität Ihrer Beziehung zu Ihren Kindern nicht am Ausmaß Ihrer Übereinstimmung. Wesentlich problematischer als Konflikte wäre es, wenn Sie sich nichts mehr zu sagen hätten.

Im Gespräch bleiben

Interessieren Sie sich für den Alltag Ihrer Kinder. Fragen Sie, wie der Tag gelaufen ist, ohne nachzubohren, wenn Sie keine ausführlichen Auskünfte bekommen. Eine gute Chance bietet oft das Miteinander-Unterwegssein. Wenn Sie merken, dass Ihr Junior im Auto unbefangener erzählt als daheim am Esstisch, bringen Sie ihn gelegentlich auch dann mit dem Auto zu einer Freizeitaktivität, wenn er den Weg mit dem Bus machen könnte.

simplify-Tipp: Ganz andere Dinge über das Leben Ihres Kindes können Sie erfahren, wenn es sich in Ihrer Gegenwart mit einer Freundin/einem Freund unterhält. Ihr Kind verschwindet mit seinen Freunden immer schnell? Dann bieten Sie Ihrem Sprössling an, andere Kinder mal zu einer Mahlzeit einzuladen.

Miteinander leben – miteinander erleben

Lassen Sie einander an Ihrem außerhäuslichen Leben teilhaben. Gehen Sie als ganze Familie zu Ereignissen, die einzelnen Familienmitgliedern etwas bedeuten: zum Klarinettenvorspiel der Tochter, zum Basketballspiel, bei dem der Sohn sein Debüt in der U16-Mannschaft hat, zum Tag der offenen Tür an Ihrem Arbeitsplatz.

simplify-Tipp: Vereinbaren Sie, dass jeder sich selbst wünschen darf, wo er seine Familie mit dabeihaben möchte. Damit das tatsächlich klappt, tragen Sie diese Termine frühzeitig im Familienplaner für jedes Familienmitglied ein.

Finden Sie Familienzeit

Gemeinsames Abendessen ist herrlich, aber oft nicht machbar. Etablieren Sie ersatzweise ein Abendritual: Vereinbaren Sie, dass alle Familienmitglieder, die zu Hause sind, zu einer bestimmten Uhrzeit (je nach den unterschiedlichen Zubettgehzeiten) in der Küche, im Wohnzimmer, auf der Terrasse für ein Viertelstündchen zusammenkommen. Je fester das Ritual, desto besser werden alle die Unterbrechung ihrer abendlichen Tätigkeit einplanen.

simplify-Tipp: Ihr Teenager hat vielleicht keine Lust auf ein Gespräch, ist aber durchaus für einen kleinen Snack zu haben. Locken Sie ihn mit seinem (mundfertig zubereiteten) Lieblingsobst oder ein paar Nüssen und etwas Gutem zu trinken.

Was jeder beitragen kann

Viele Kinder und Jugendliche sind heute so verplant mit Schule und sonstigen Aktivitäten, dass ihre Eltern Hemmungen haben, die knappe freie Zeit durch Hausarbeit noch weiter zu beschneiden. Aber: Im Erwachsenenleben wird es Ihren Kindern nicht erspart bleiben, sich mit den „Niederungen des Alltags“ zu befassen.

Betteln Sie nicht jedes Mal um Hilfe, sondern geben Sie Ihren Kinder die Wahl zwischen verschiedenen Aufgaben, und einigen Sie sich auf feste Zuständigkeiten. In vielen Familien bewährt sich eine Rotation für regelmäßig wiederkehrende Jobs wie Flurputzen, kleinere Wochenendeinkäufe oder das Ausmisten des Kaninchenstalls. Behandeln Sie dabei alle gleich. Wenn die Ältere mit 12 Jahren anfangen musste, das Bad zu putzen, spannen Sie Ihre „Kleine“ ebenfalls mit 12 dafür ein.

Geben Sie Ihren Kindern neben solchen Routineaufgaben auch die Möglichkeit, ihre persönlichen Fähigkeiten zur Geltung zu bringen. Ihre Tochter ist gerne im Internet unterwegs? Dann lassen Sie sie Angebote für den nächsten Winterurlaub recherchieren. Ihr Sohn ist als Pfadfinder mit der Camping-Küche vertraut? Dann beauftragen Sie ihn, an den Donnerstagen, an denen Sie später nach Hause kommen, eine Mahlzeit zuzubereiten.

simplify-Tipp: Schenken Sie Ihren Kindern einen Teil der Zeit, die Sie gewonnen haben, zurück. „Dafür kann ich heute Nachmittag dein Lieblingsshirt flicken.“

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