Familienleben und Aufgabenteilung im Haushalt

Familienleben und Aufgabenteilung im Haushalt

Wie Sie Familienmitglieder zum Mithelfen motivieren

„Hilfe, mein Mann und meine Kinder überlassen die gesamte Haushaltsarbeit mir!” Das ist der Klageruf vieler Frauen (die ja längst nicht immer nur Hausfrauen sind). simplify-Leserin Sabine Linke hatte genau dieses Problem: Der Ehegatte war einfach nicht zum Mithelfen im Haushalt zu motivieren. Daraufhin hat sie folgendes System entwickelt, das sich zur Aufgabenteilung im Haushalt glänzend bewährt:

1. Aufgaben verteilen

Besprechen Sie mit Ihrem Mann bzw. Ihrer Familie, wer welche Aufgaben dauerhaft übernehmen könnte. Seien Sie kreativ, sammeln Sie so viel wie möglich. Lassen Sie sich nicht mit dem Klassiker „Müll runtertragen” abspeisen.

2. Schilder herstellen

Beschriften Sie Magnetschilder mit Hausarbeiten, die Ihr Mann wöchentlich durchführen soll. Wenn Sie Kinder haben, dann beziehen Sie diese entsprechend ihrem Alter ein (jüngere Kinder erhalten weniger Schilder). Wählen Sie Tätigkeiten, die Mann und Kinder bisher gelegentlich auch schon erledigt haben: Staubsaugen, Geschirrspüler ausräumen, Wäsche aufhängen. Lassen Sie dabei Arbeiten aus, die (wie z. B. Einkaufen) an einem bestimmten Tag erledigt werden müssen. Dann haben Ihre haushaltsscheuen Familienmitglieder mehr Freiraum und Sie weniger Frust.

3. Farben vergeben

Kennzeichnen Sie die Schilder farbig. Jedes Familienmitglied erhält eine andere Farbe. Heften Sie die Schilder an die linke Hälfte der Kühlschranktür. Wenn Sie einen „unmagnetischen” Einbaukühlschrank haben, besorgen Sie sich eine Magnettafel (im Baumarkt oder Schreibwarenhandel).

4. Spielregeln vereinbaren

Erklären Sie Ihrer Familie, dass nach Erledigung einer Hausarbeit das fröhliche Umlegen des jeweiligen Schildes auf die andere Kühlschrankseite erfolgen kann. Somit braucht niemand eine Hausarbeit unbemerkt zu erledigen, jede Tätigkeit wird gewürdigt.

Die Magnet-Methode bewährt sich besser als Aufgabenlisten. Listen sind auf Dauer zu umständlich, weil sie immer wieder neu geschrieben werden müssen. Sie funktionieren nicht – sie liegen irgendwo, sie sind zu voll, keiner nimmt sie ernst und neu sind sie nach dem Abstreichen schon gar nicht.

5. Datumsgrenze Wochenende

Was bis zum Freitag nicht geschafft wurde, muss am Wochenende aufgeholt werden. Darunter leiden begehrte Wochenendaktivitäten. Das motiviert alle, ihre Jobs von Montag bis Freitag zu erledigen. Nur notfalls gibt es am Anfang der nächsten Woche noch eine Chance.

6. Lob austeilen

Die Erfahrungen in der Familie Linke zeigen, dass bereits das Umlegen des Magnetschildchens Bestätigung und Motivation schafft. Es ist einfach schön, eine Aufgabe erledigt zu haben. Sagen Sie als Hausfrau Ihren Helfern trotzdem ab und zu, wie sehr Sie durch diese Mitarbeit selbst motiviert werden, all die vielen restlichen Hausarbeiten zu erledigen (für die Sie keine Schilder angefertigt haben).

7. Richten Sie Ihre persönlichen Magnetschilder ein

Wenn Sie dazu neigen, sich zu überarbeiten und Anfälle von Selbstmitleid kennen, dann schreiben Sie sich selbst auch Magnetschildchen – aber mit Dingen, die Sie für sich selbst oder mit den anderen tun dürfen: Kinoabend, Spaziergang, Spieleabend, Freundin besuchen usw.

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