Im Frühjahr ist die beste Zeit zum Ordnung schaffen und aufräumen: wenn die Tage noch kurz sind, es draußen ungemütlich ist und man ohnehin lieber zu Hause bleibt. Machen Sie sich daran, den Haushalt zu entrümpeln und aufzuräumen.
Nutzen Sie die Zeit – misten Sie ungeliebte Stapel und Häufchen aus. Hier ein paar bewährte Ratschläge aus der Praxis für das Aufräumen und Ordnung schaffen.
Sie sind kein Messie!
Ein Hang zum übertriebenen Aufheben, eine Schwäche beim Aufräumen und Ordnung halten von vielen Dingen – das ist kein Persönlichkeitsmerkmal wie linkshändig oder rothaarig. “Messie” (von englisch “mess” = Unordnung) ist ein vorübergehender Zustand, in manchem vergleichbar mit einer leichten Sucht. Jede Sucht ist eine Suche und jede Sucht hat einen guten Kern. Oft wollen Menschen mit ihrer Sammelleidenschaft etwas für andere tun. Oder sie haben in ihrer Vergangenheit ein einschneidendes Erlebnis von Mangel gehabt. Oder sie sind sehr perfektionistisch – die großen Stapel von Unerledigtem entstehen, weil sie “eines Tages” die gestapelten Dinge perfekt erledigen wollen.
Fußboden aufräumen
Bevor Sie irgendetwas anderes angehen, brauchen Sie Bewegungsfreiheit. Erfinden Sie neue Aufbewahrungsmöglichkeiten, besorgen Sie sich Regale, Stehsammler, Kisten – und werfen Sie völlig veraltete Sachen (die sich in den hinteren Winkeln versteckt hatten) weg. Befolgen Sie die verblüffende Grundregel für den Zusammenhang von Wohnen und Geldverdienen: Ohne freien Fußboden kein Wohl-Stand. Also, los gehts mit dem Aufräumen!
Haushalt entrümpeln: Fangen Sie klein an
Wählen Sie eine abgeschlossene Einheit aus, bei der Sie mit dem Aufräumen anfangen. Es sollte etwas sein, das Sie in 2 bis 3 Stunden komplett entrümpeln können: das Kochtopfabteil in der Küche, eine Schublade Ihres Schreibtischs oder die Abteilung Unterwäsche im Kleiderschrank. Das geht am besten in 6 Schritten:
- Aufräumen: Räumen Sie die entsprechende Einheit (Regal, Schublade, Schrankfach) komplett leer.
- Saubermachen: Putzen Sie die leere Einheit blitzeblank. Freuen Sie sich, dass Sie so schön Platz haben.
- Wegwerfen (großzügig): Was Sie 1 Jahr lang nicht mehr in der Hand hatten, was Sie nie wieder brauchen werden, was hier nicht hergehört, werfen Sie weg. Wertvolleres verkaufen Sie auf dem Flohmarkt oder bei eBay.
- Bündeln: Fassen Sie kleine Dinge in Schachteln und anderen Behältern zusammen. Keine herumliegenden “Waisenkinder”!
- Ordnen: Räumen Sie die verbleibenden Dinge wieder ein.
- Freuen Sie sich über die kleine Ordnungsinsel, die Sie geschaffen haben (und klagen Sie nicht darüber, wie viel noch zu tun ist).
Seien Sie überzeugt: So wie sich die Unordnung allmählich in Ihrer Wohnung oder an Ihrem Arbeitstisch ausgebreitet hat, so kann sich von Ihrer neu geschaffenen Keimzelle aus die Ordnung ausbreiten!
Aufräumen vorbereiten: Nutzen Sie den Schatztruheneffekt
Schaffen Sie sich professionelle Aufbewahrungssysteme an – sie erleichtern das Entrümpeln und Aufräumen. Sparen Sie dabei nicht, sondern setzen Sie auf Qualität. Für den Schreibtisch etwa eine richtige Hängeregistratur mit Wagen und stabilem Stehsammler.
Der Hintergrund: In billigen Kisten sammeln Sie tendenziell mehr, weil Ihr Unterbewusstsein weiß, dass der Aufbewahrungsplatz wenig kostet. Bei Systemen, für die Sie mehr Geld ausgegeben haben, sortiert Ihr Unterbewusstsein schon im Vorfeld aus. Das spornt beim Aufräumen an.
Ordnung und Aufräumen: Suchen Sie Helfer
Eine der effizientesten Maßnahmen von Messie-Selbsthilfegruppen ist die Vermittlung von Partnern beim Aufräumen. Wenn Sie das Aufräumen und Entrümpeln allein immer wieder vor sich herschieben – mit einem Leidensgenossen, der zu Ihnen kommt, packen Sie’s. Wenn der Helfer bei Ihnen war, helfen Sie ihm. Frohes Entrümpeln!