Besser Zuhören in der Kommunikation

Besser Zuhören in der Kommunikation

So werden Sie ein aufmerksamer Zuhörer und gefragter Gesprächspartner

„Was, du fährst morgen weg? Aber wir wollten doch …“ – „Ich hab’s dir doch gesagt, aber du hast wohl nicht zugehört.“ Viele kleine und große Konflikte entstehen, weil der eine nicht gut genug zuhört – und der andere nicht deutlich genug spricht. Hier ein paar bewährte Tipps für die Kommunikation, um besser zuhören zu können.

Motivieren Sie sich

Ihr Zuhör-Problem: Sie reden lieber selber, als dass Sie zuhören. simplify-Rat: Halten Sie sich die Vorteile der Zuhörer-Rolle vor Augen. Ein Gespräch, bei dem Sie der Wortführer sind, dreht sich um Dinge, die Sie bereits wissen.Wenn Sie dagegen gut zuhören, erfahren Sie, was Sie noch nicht wissen. Hören Sie anderen so zu, als müssten Sie das Gespräch später einer dritten Person wiedergeben.

Bündeln Sie Ihre Aufmerksamkeit

Ihr Zuhör-Problem: Sie werden leicht abgelenkt. simplify-Rat: Beweisen Sie beim Zuhören nicht Ihre Multitasking-Fähigkeiten – also etwa gleichzeitig mit Ihrem Partner über den vergangenen Tag sprechen und dabei die Küche aufräumen. Denn selbst wenn Sie dabei noch 100%ig zuhören könnten – Ihr Partner wird Ihnen das nicht abnehmen.

Beseitigen Sie Ablenkungen. Setzen Sie sich beim Telefonieren so, dass Sie dabei nicht auf den Bildschirm oder interessante Schriftstücke blicken. Wenn Sie einen Anruf erhalten, greifen Sie nicht sofort zum Hörer. Lassen Sie es 3-mal klingeln und legen Sie in diesen Sekunden Ihre bisherige Tätigkeit mental zur Seite.

Denken Sie vor wichtigen geplanten Gesprächen einige Minuten „an nichts“. Klar, das geht nicht. Notieren Sie sich danach die Gedanken, die Ihnen durch den Kopf geschossen sind. Legen Sie das Papier weg und befassen Sie sich damit wieder in 1 Stunde oder am nächsten Tag. So nutzen Sie optimal Ihren „Hinterkopf“, in dem Ihr Unterbewusstes Lösungen entwickelt.

Schlagen Sie eine Gesprächspause vor, wenn nicht mehr richtig zugehört wird. Alle sind erleichtert, wenn Sie während eines Besprechungsmarathons zugeben: „Ich habe das Gefühl, dass die Aufmerksamkeit nachlässt. Wie wär’s mit einer Pause, bis alle wieder besser zuhören?“

Hören Sie aktiv statt passiv zu

Ihr Zuhör-Problem: Ihr Gegenüber fühlt sich von Ihnen nicht verstanden. simplify-Rat: Zeigen Sie Ihre Aufmerksamkeit durch Körpersprache. Nicken und lächeln Sie, runzeln Sie die Stirn und nehmen Sie regelmäßig Blickkontakt auf. Auch ein gemurmeltes „mmh“ ist ein positives Signal.

Gehen Sie in Ihrem Gesprächsbeitrag gezielt auf die Hauptbotschaft des anderen ein. Achten Sie auf Gefühle und Absichten, die hinter den Fakten stecken. Wenn jemand klitzeklein alle Geschäftszahlen präsentiert, steckt dahinter oft die Angst, etwas falsch gemacht zu haben. Berichtet einer von seinem chaotischen Bürotag, signalisiert er damit, überfordert zu sein.

Sagen Sie, was bei Ihnen „angekommen“ ist. Entweder direkt: „Ich nehme an, Sie bereiten uns auf Entlassungen vor.“ Oder kleiden Sie es in eine neutral gehaltene Frage: „Welche Konsequenzen haben diese schlechten Zahlen für unseren Geschäftsbereich?“

Menschen fühlen sich besonders gut verstanden, wenn ihr Gesprächspartner die Bilder, die sie verwendet haben, in seiner Antwort aufgreift. Klagt Ihr Partner über das ICE-Tempo in Ihrer Abteilung, schlagen Sie ihm eine Phase „in Dampflokgeschwindigkeit“ vor.

Nutzen Sie Gespräche mit mehreren Personen, um Ihre Zuhör-Fähigkeiten zu überprüfen. Beispiel: Sie diskutieren mit Ihrem Partner und Ihrem Sohn über den nächsten Sommerurlaub. Wenn der Sohn weg ist, vergleichen Sie mit Ihrem Partner, was Sie beide von seinen Vorstellungen wahrgenommen haben. Vielleicht stellt sich heraus, dass Sie auf einem Ohr „taub sind“: Der eine hörte heraus, dass er sich eigentlich von Ihnen abnabeln will, und der andere bekam das gar nicht mit.

Verlangsamen Sie das Gespräch

Ihr Zuhör-Problem: Sie bereiten, während jemand anderes spricht, in Gedanken schon Ihre Antwort vor, anstatt sich darauf zu konzentrieren Ihrem Gegenüber besser zuhören zu können. simplify-Rat: Nur bei verbalen Gefechten muss Ihre Antwort wie aus der Pistole geschossen kommen. In den meisten anderen Fällen dürfen Sie stufenweise arbeiten: Zuhörzeit, Nachdenkzeit, Redezeit. Gönnt Ihr Gegenüber Ihnen die Nachdenkpause nicht, signalisieren Sie ihm freundlich, dass Sie noch dran sind: „Einen Moment bitte, ich fange gerade eine gute Idee ein und möchte nicht, dass sie mir entwischt.“

Autor: Tiki Küstenmacher

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