Kommunikation in der Kindererziehung: Peaceful Parenting

Kommunikation in der Kindererziehung: Peaceful Parenting

Entschärfen Sie Spannungen mit der Peaceful-Parenting-Methode

Kinder können ganz schön nerven und provozieren. Ein anderes Mal ist ein Kind verstört, weil es den Aggressionen anderer Kinder ausgesetzt war. Ein anderes Mal sind Sie selbst ausgepowert oder beruflich überlastet, und Ihr eigenes Kind wird unfreiwillig zur Zielscheibe Ihres Frusts. Geforderte, erschöpfte oder wütende Eltern brauchen Strategien, mit denen sie in brenzligen Situationen für Entspannung und Ruhe sorgen können.

Hier 3 einfache Schritte in Anlehnung an Naomi Drew, eine amerikanische Expertin für Peaceful Parenting. Sie ersetzen nicht die Bearbeitung des tiefer sitzenden Konfliktes, schaffen in der Kindererziehung aber ein ruhigeres Feld, um anschließend das aufgetretene Problem verstehen und lösen zu können.

Schritt 1: Ein Ritual für Sie

Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie sich eine kurze Auszeit nehmen müssen, um wieder ruhig zu werden oder einen klaren Kopf zu bekommen. Beispiele:

  • Gehen Sie zum Fenster, schauen Sie hinaus und zählen Sie langsam bis 30.
  • Legen Sie Ihre Hände auf den Bauch, atmen Sie ruhig nach unten in den Bauchraum.
  • Gehen Sie die Treppe hinunter bis in den Keller und wieder hinauf, bis Sie sich entspannt haben.
  • Trinken Sie ganz langsam in kleinen Schlucken ein Glas Wasser.
  • Sprechen Sie innerlich ein Gebet oder Mantra, das Ihren Wunsch nach einer friedlichen Lösung ausdrückt:„Friede sei zwischen mir und dir.“
  • Anschließend wenden Sie sich wieder Ihrem Kind zu.

Schritt 2: Ein Ritual für Ihr Kind

Überlegen Sie zusammen mit Ihrem Kind, was ihm helfen könnte, sich bei Wut und Ärger zu entspannen. Ein paar Beispiele:

  • Eine beruhigende Melodie hören.
  • Um den Häuserblock laufen.
  • Sich Gesicht und Hände mit Wasser kühlen.
  • Mit dem Haustier schmusen oder ein Kuscheltier umarmen.
  • Etwas trinken.
  • In den Arm genommen und geschaukelt werden (besonders entspannend bei Kleinen).
  • Mit Knete spielen, einen Batzen Ton kräftig mit den Händen bearbeiten oder draußen mit Erde matschen.
  • Versuchen Sie nicht, sich mit Süßigkeiten, Fernsehen oder Geld Ihre Ruhe zu „erkaufen“. Das hilft Ihrem Kind nicht, konstruktiv mit einem Konflikt umgehen zu lernen.

Schritt 3: Der „Schild des Friedens“

Schlagen Sie Ihrem Kind vor, sich mit einem gemeinsamen symbolischen Akt gegen aggressive Energie von außen zu schützen. Dadurch bekommt es Zugang zu einem Weg, um Ärger, Hass oder Wut etwas entgegensetzen zu können. Besprechen Sie das in einem entspannten Moment, also nicht unmittelbar nach einem Wutanfall.

Variante A: Naomi Drew schlägt vor, einen Parfümzerstäuber mit Wasser und 1 Tropfen Lavendelöl zu füllen. Das Kind schließt die Augen und stellt sich vor, einen Schutzschild aus Licht und Liebe um sich zu haben, an dem Ärger und Wut abprallen. Zum Abschluss sprühen Sie als Symbol für diesen Schutzschild einen feinen Nebel Lavendelwasser um Ihr Kind.

Variante B: Nehmen Sie ein wohlriechendes Massageöl (Rose, Lavendel, Mandel) und fragen Sie, wo sich Ihr Kind verletzlich fühlt. Falls ja: Salben Sie die betroffenen Körperstellen mit einem Tupfer Öl sanft ein und benennen Sie deren Schutzbedürftigkeit. Beispiele:

  • Ich schütze meine Ohren: „Wenn jemand etwas Gemeines zu mir sagt.“
  • Ich schütze meine Stirn: „Dieser Wut will ich auf kluge Weise widerstehen.“
  • Ich schütze meine Hände: „Bei so etwas Bösem mache ich nicht mit.“

Variante C: Ein uraltes christliches Schutzgebet ist von St. Patrick dem Patron Irlands überliefert. Hier eine gekürzte Fassung, die Sie für sich und Ihr Kind abändern können.

Ich lege an die Kraft des Himmels, das Licht der aufgehenden Sonne, die Strahlen des blass schimmernden Mondes, den Glanz des Feuers,

den Schrecken des Blitzes, die Schnelligkeit des Windes, die Tiefe der See, die Beständigkeit der Erde, die Festigkeit eines Steins.

Ich lege Gottes Kraft an als mein Steuer, Gottes Macht als meine Stütze, Gottes Weisheit als meinen Weg, Gottes Auge als mein Sehen,

Gottes Wort als meine Sprache, Gottes Hand als meinen Schutz, Gottes Weg als meine Straße, Gottes Schild als meine Waffe, Gottes Engel als meine Wächter.

So bin ich geschützt vor dem Ansturm des Bösen, wo immer es mit begegnet.

Ich sammle die Kraft, um mich gegen das Böse zu behaupten, das meinen Körper bedroht und meine Seele. Die schütze mich heute, damit ich sicher gehe.

Amen.

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