Geldsorgen adé: Die besten Wege, finanzielle Probleme loszuwerden 

Frau tippt in Taschenrechner

Obwohl wir in einer Zeit des überfließenden Wohlstands leben, sind wirtschaftliche Schwierigkeiten immer noch ein weit verbreitetes Phänomen. Die Gründe dafür sind verschieden und reichen von strukturellen Problemen bis hin zu individuellen Verhaltensweisen.

Finanzielle Herausforderungen 

Eine Hauptursache vieler Geldprobleme liegt oft in einem Mangel an finanzieller Bildung. Das heißt, dass viele Menschen nie gelernt haben, wie man ein Budget erstellt, Schulden abbaut oder zukünftige Ausgaben plant. Stattdessen leben sie von Gehalt zu Gehalt, ohne einen klaren Plan für die Zukunft zu haben.  

Der Konsumdruck unserer Gesellschaft ist ein weiterer Faktor. Ständig werden wir mit Werbung im Fernsehen, in Zeitschriften und in sozialen Medien konfrontiert. Sie ermutigen uns mehr auszugeben, als wir haben, um ein bestimmtes Lebensgefühl zu erreichen. Diese kulturelle Prägung führt oft dazu, dass Menschen über ihre Verhältnisse leben und sich in Schulden stürzen, um ein Image aufrechtzuerhalten, das nicht ihrem finanziellen Status entspricht. 

Eine weitere Herausforderung ist die unzureichende Altersvorsorge. Denn oft genügt die gesetzliche Rente nicht, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten. Da das Rentenniveau aktuell bei rund 50 % des Einkommens liegt, bietet sie nur eine grundlegende Absicherung und reicht nicht aus, um die notwendigen Ausgaben zu decken. Leider erkennen viele Menschen nicht rechtzeitig die Notwendigkeit, sich zusätzlich mithilfe von privater Altersvorsorge für ihren Ruhestand abzusichern.  

Schritt 1: Budget und Finanzen 

Ein Haushaltsbudget ist nicht nur eine einfache Liste mit Zahlen; es ist ein Werkzeug, das uns hilft, unsere geldlichen Ziele zu erreichen und unsere Ausgaben im Griff zu behalten. Mit der Hilfe eines Haushaltsbuches können wir unsere Einnahmen und Ausgaben dokumentieren und bewusst entscheiden, wie wir unser Geld verwenden.  

Der erste Schritt bei der Budgetierung ist die Erfassung aller Einnahmen. Dies umfasst das monatliche Gehalt und alle weiteren Nebeneinkünfte. Als nächstes kommen die Ausgaben. Hier ist es wichtig ehrlich zu sein und wirklich alle Ausgaben zu notieren, egal wie klein sie erscheinen mögen. Von den monatlichen Mietzahlungen über Lebensmittelkosten bis hin zu Freizeitaktivitäten – jede Ausgabe trägt dazu bei, unser finanzielles Bild zu formen.  

Nachdem wir alle Einnahmen und Ausgaben erfasst haben, kann unser Budget richtig erstellt werden. Dabei müssen wir realistisch sein und Prioritäten richtig setzten. Es sollte genug Geld für grundlegende Ausgaben wie Miete, Nahrungsmittel und Versicherungen eingeplant werden.  

Um den Überblick über das Budget zu behalten, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:  

  • analoges oder digitales Haushaltsbuch 
  • Budgetplaner 
  • Tabellenkalkulationsprogramme (zum Beispiel Excel) 

Sobald wir alles so detailliert wie möglich aufgeschrieben haben, wird einem erstmal richtig bewusst wie hohe Summen oft an „Kleinigkeiten“ verloren gehen. Ein kurzer Besuch in der Drogerie oder der Kaffee to go jede Woche, scheinen zwar minimale Ausgaben zu sein. Jedoch betrachtet im Monatsrückblick, bilden sie einen bedeutsamen Gesamtbetrag, der vielleicht besser in die Zukunft investiert werden könnte.  

Mann notiert finanzielle Situation
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Schritt 2: Schuldenmanagement 

Laut SchuldnerAtlas wurde im Jahr 2023 eine Überschuldungsquote von rund 8,15 Prozent für Deutschland gemessen. Das mag weniger als das Jahr zuvor sein, jedoch bedeutet es, dass etwa 5,65 Millionen Bürger Zahlungsstörungen aufweisen. 

Um dieser Statistik entgegenzuwirken, ist es an der Zeit uns dem Schuldenmanagement zu wenden. Dies erfordert eine gründliche Analyse aller geldlichen Verpflichtungen. Das heißt, dass jede Schuld genau identifiziert und bewertet werden muss. Wir müssen uns hierfür alle monatlichen Zahlungen und ihren Zinssatz genau ansehen. Somit verstehen wir deren Dringlichkeit und den Einfluss auf die finanzielle Gesamtsituation besser.  

Ein wesentlicher Teil dieses Prozesses ist die Verhandlung mit Gläubigern. Hierbei geht es darum, offene Kommunikation zu führen und falls erforderlich neue Vereinbarungen zu treffen. Durch Verhandlungen können wir versuchen, günstigere Zinssätze zu sichern oder unsere monatlichen Ratenzahlungen zu reduzieren, um unsere finanzielle Belastung zu verringern.  

In manchen Situationen ist es sinnvoll, einen neuen Kredit in Erwägung zu ziehen, der alle anderen Schulden begleicht. Das ist vor allem dann eine gute Lösung, wenn bereits bestehende Kredite einen erhöhten Zinssatz haben. Oder wenn der monatlich zu zahlende Betrag einfach insgesamt zu hoch ist, sodass Mahngebühren und Säumniszuschläge die Ausgaben unnötig erhöhen. Diese Strategie wird Umschuldung genannt und ihr Hauptziel ist, die Rückzahlungsbelastungen zu mindern. 

Die steuerliche Entlastung durch die Beteiligung des Finanzamtes an den Haushaltskosten leistet eine zusätzliche Unterstützung. Unter bestimmten Voraussetzungen können Dienstleistungen, die im räumlichen Bereich des Haushalts erbracht werden, wie Haushaltshilfen, selbstständige Dienstleister und Handwerkerleistungen, steuerlich abgesetzt werden. Dabei müssen die spezifischen Bedingungen und Grenzen für jeden Dienst berücksichtigt werden.  Wichtig ist, dass alle Ausgaben ordnungsgemäß dokumentiert werden, um den steuerlichen Vorteil zu nutzen.  

Schritt 3: Einkommen erhöhen 

Falls die Ausgaben oder die Schulden unerwartet hoch sind oder wir den Abbau beschleunigen möchten, ist es an der Zeit nach zusätzlichen Einkommensquellen zu suchen. Glücklicherweise gibt es heutzutage viele attraktive Möglichkeiten für einen Nebenverdienst.  

Minijobs, auch als geringfügige Beschäftigung bekannt, bieten flexible Arbeitszeiten. Ein großer Vorteil ist, dass sie uns ein Zusatzeinkommen ermöglichen, ohne weitere Sozialabgaben zu leisten solange der Beschäftigungszeitraum nicht mehr als siebzig Tage im Jahr beträgt. Darüber hinaus sind sie oft unkompliziert und erfordern weniger bürokratischen Aufwand im Vergleich zu regulären Beschäftigungen. 

Weitere Optionen für zusätzliches Einkommen:  

  • Freiberufliche Tätigkeiten wie zum Beispiel Grafikdesign, Schreiben, Programmieren 
  • Teilnahme an Online-Umfragen gegen Bezahlung oder Gutscheinkarten 
  • Verkauf von Gebrauchtwaren auf Online-Plattformen oder auf Flohmärkten 

Durch die Kombination verschiedener Einkommensquellen, kann die finanzielle Situation verbessert werden. Jedoch ist es entscheidend, realistische Erwartungen zu haben. Wir müssen darauf achten, dass die zusätzliche Arbeit die Lebensqualität nicht negativ beeinträchtigt. 

Schritt 4: Investitionen und Vermögensaufbau 

Während es wichtig ist, Schulden abzubauen und finanzielle Stabilität zu erreichen, ist es ebenso entscheidend, langfristig Vermögen aufzubauen, um Sicherheit für die Zukunft zu gewährleisten.  

Hierfür gibt es verschiedene Optionen. Die „richtige“ Wahl für jeden richtet sich nach individuellen Zielen, Budgets, Zeitraums und natürlich die Beachtung des Risikos. Eine der grundlegenden Strategien ist die Investition in langfristige Anlagen.  

Doch es gibt noch weitere Beispiele für den Vermögensaufbau:  

  • Aktien sind Teilhaberechte an einem Unternehmen, beziehungsweise Aktiengesellschaften (AG) oder Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA). Somit haben Aktionäre, je nach Prozentanteil Mittsprache- bzw. Stimmrecht in den Hauptversammlungen. Wenn das Unternehmen Gewinn macht, wird ein Teil davon an die Aktionäre ausgezahlt. Diese AusschĂĽttung heiĂźt Dividende.  
  • Investmentfonds umfassen das Kapital mehrerer Anleger. Je nachdem ob es sich um passive oder aktive Fonds handelt, werden sie entweder von einem Fondsmanager oder einem Computer verwaltet und ausgewertet. Durch ihre Vielfalt eignen sich Investmentfonds sowohl sicherheitsbewussten also auch risikobereiten Anlegern. 
  • Immobilien gelten schon seit Jahrzehnten als grundlegender Bestandteil des eigenen Vermögens. In vielen Fällen investieren Paare, bevor sie ihre Familie grĂĽnden, in ein eigenes Zuhause oder in ein GrundstĂĽck. Doch es gibt auch weitere Optionen in Immobilien zu investieren, wie zum Beispiel Lagerflächen oder Gewerbeimmobilien. Im Vergleich zu Aktien und Fonds ist hier mit höheren Kosten zu rechnen, die sowohl beim Kauf und beim Verkauf entstehen. 

Darüber hinaus ist die Altersvorsorge ein wichtiger Bestandteil des Vermögensaufbaus. Denn, wie bereits erwähnt reicht die gesetzliche Rente oft allein nicht aus. Durch die frühzeitige Planung für den Ruhestand ist es möglich, ein finanzielles Polster für unsere Zukunft aufzubauen. 

Die private Altersvorsorge leistet eine bedeutende Ergänzung zur gesetzlichen Rente. Ein großer Vorteil ist, dass sie flexibel und anpassungsfähig ist. Somit können wir die Sparbeiträge individuell gestalten und aus verschiedenen Anlagestrategien wählen.  

Eine weitere Option ist die betriebliche Altersvorsorge, die heutzutage viele Arbeitgeber anbieten. Mitarbeiter zahlen Teile ihres Gehalts direkt in die Altersvorsorge, bevor es versteuert wird. Diese Beiträge werden dann in spezielle Vorsorgeprodukte wie Direktversicherungen, Pensionskassen oder Pensionsfonds investiert. Im Ruhestand erhalten die Arbeitnehmer Auszahlungen, entweder als lebenslange Rente oder als Kapitalauszahlung. 

Zwei Menschen besprechen die finanzielle Lage
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Schritt 5: Für alle Fälle gerüstet 

Um langfristige Stabilität zu sichern, sollte die Einrichtung eines Notfallfonds in Betracht gezogen werden. Dafür ist auch eine klare Strategie unerlässlich. Eine praktische Methode ist die Einrichtung eines automatischen Sparplans, der es ermöglicht, regelmäßig einen bestimmten Betrag auf ein spezielles Sparkonto zu übertragen. Die Summe hängt von den individuellen Umständen ab. Als Faustregel gilt jedoch eine Rücklage von mindestens drei bis sechs Monatsausgaben.  

Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung 

Lebensumstände können sich aus unterschiedlichen Gründen im Laufe der Zeit ändern: 

  • berufliche Veränderungen, 
  • Familienzuwachs oder  
  • unerwartete Ereignisse.  

In solchen Situationen ist es wichtig, das finanzielle Portfolio entsprechend anzupassen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.  

Auch wenn es keine großen Veränderungen gibt, sollte die finanzielle Lage mindestes einmal im Jahr überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Dabei ist es ratsam die Performance der Anlagen zu bewerten und die Gebühren zu überprüfen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Finanzstrategie weiterhin unseren Zielen entspricht.  

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