Nahrung fürs Gehirn
Unter „Nahrung fürs Gehirn“ verstehen die meisten Menschen geistigen Input. Um den gut verarbeiten zu können, braucht Ihr Gehirn aber auch im herkömmlichen Sinne gutes Essen. Denn unser „Denkmuskel“ ist ein Hochleistungsorgan: Er macht nur 2 % unseres Körpergewichtes aus, setzt aber 20 % der Energie um. Die Ökotrophologin Christiane van Betteray erklärt, wie Sie Ihre Gehirnleistung durch gesunde Ernährung anregen können.
Zucker und Kohlenhydrate
Ihr Gehirn verwertet Nahrung nur in Form von Traubenzucker. Den gewinnt Ihr Körper aus Kohlehydraten. Zu viel Traubenzucker auf einmal (wie z.B. im Haushaltszucker) kann Ihr Gehirn aber nicht verwerten. Deshalb beseitigt Ihr Körper den Überschuss schnell mit dem Zucker abbauenden Hormon Insulin. Die Folge: Sie haben schnell wieder Hunger auf Süßes. Sie können diesen Teufelskreis durchbrechen, indem Sie „langsamen“ Zucker und Kohlehydrate essen. Die versorgen das Gehirn über längere Zeit gleichmäßig mit Energie.
Was essen? Vollkorn (Nudeln, Reis, Brot, Flocken), Kartoffeln, Hülsenfrüchte. Bekämpfen Sie den „kleinen Hunger“ zwischendurch am besten durch Trinken (Wasser, Tee). Nur wenn das nicht genügt, halten Sie Obst griffbereit, eventuell auch schon aufbereitet. Ein mundfertig geschältes Stück süße Orange verlockt eher als eine Frucht, die geschält werden muss, dabei spritzt und klebrige Finger macht.
Eiweiß
Wichtig fürs Lernen sind auch Eiweißverbindungen. Sie bauen Gehirn- und Nervenzellen auf und vermitteln als Botenstoffe Informationen und Ideen. Außerdem verdaut Ihr Körper Fett allmählich, so dass der Blutzuckergehalt nicht kurz und ruckartig, sondern langsam und stetig steigt. Oft wünscht Ihr Körper nach einem eiweißreichen Fleischgericht noch ein süßes Dessert. Warum? Weil die Muntermacher-Eiweiße nur per „Kohlehydrat-Aufzug“ ins Gehirn gelangen. Daraus wird dann das Glückshormon Serotonin erzeugt. Je höher der Serotoninspiegel, desto besser die Lernbereitschaft. Was essen? Milch und Milchprodukte (möglichst fettarm), Joghurt, Buttermilch, Quark, Fleisch und Geflügel (möglichst magere Sorten).