simplify-Grundsatz 3: Verzichten Sie eine Zeit lang auf Nahrungsmittel, die mit Vitaminen künstlich angereichert wurden (was meist auf der Verpackung deutlich verkündet wird). Rechnen Sie mithilfe der Angaben auf den Packungen aus, wie weit Sie den Tagesbedarf mit Ihrem normalen Essen decken.
Mit den schädlichen Nebenwirkungen bei überdosierten Vitaminen ist nicht zu spaßen: Zu viel Vitamin C, Kalzium oder Magnesium kann die Nierenfunktion stören (bis hin zu Nierensteinen) und Durchfall verursachen. Zu viel Vitamin A kann zu Gelbsucht, zu viel B1 zu erhöhter Nervosität führen. Zu viel Vitamin D fördert die Verkalkung der Organe und schwächt die Muskeln. Zu viel Selen greift möglicherweise Herzmuskel und Leber an – besonders tragisch, weil Selenmangel keine bekannten Schädigungen verursacht.
Am häufigsten überdosiert wird Vitamin C. 150 g Erdbeeren, ein Glas Orangensaft oder eine normale Kartoffelmahlzeit aber stillt bereits den Tagesbedarf. Wer auf Produkte mit Vitamin-C-Zusätzen verzichtet, für den sinkt das Risiko, eines Tages von Nierensteinen heimgesucht zu werden.
Durch die unnatürliche Einnahme bestimmter Vitamine verschiebt sich außerdem das Gleichgewicht in Ihrem Körper: Nehmen Sie z. B. zu viel Kalzium zu sich, wird Zink schlechter aufgenommen, was zu Nervenstörungen und Durchfall führen kann. Vitaminzusätze sollten daher keinesfalls mehr als das 3-Fache der empfohlenen Tagesdosis enthalten, bei den Vitaminen A und E sollte die Tagesdosis gar nicht überschritten werden.
Zum Weiterlesen: Annette Bopp und Vera Herbst: Handbuch Rezeptfreie Medikamente. Verlag Stiftung Warentest, 2011. ISBN-10: 3868511237. 15 €.
Autor: Tiki Küstenmacher