Segen ist keine Magie. Er zaubert Krankheiten, Ehekrisen, Existenzängste und Unfallgefahren nicht weg. Aber er setzt sie in Perspektive. Sprechen Sie dem Menschen, den Sie segnen, Gottes Begleitung in seiner konkreten Lebenssituation mit all ihren Belastungen – und all ihren Freuden – zu.
Wenn Sie jemanden segnen, machen Sie keine Predigt oder Handlungsanweisung für den Gesegneten daraus („Gott segne dich, sodass du in Zukunft besser auf deine Gesundheit achtest ...“). Ein Segen muss nicht lang sein. Es genügt, wenn Sie mit ganzem Herzen die Worte „Gott segne dich“ sprechen.
Segen ist etwas sehr Persönliches. Er setzt großes Vertrauen zwischen dem Segnenden und dem Gesegneten voraus. Auch wenn Sie gerne jemanden segnen würden – etwa den Freund vor seiner Operation oder die christlich gesinnte Kollegin, die Ihnen ihr Herz ausgeschüttet hat: Drängen Sie Segen nicht auf, sondern bieten Sie ihn an. Fragen Sie: „Darf ich dich segnen?“
Segnen bedeutet berühren. Mit einem Segen berühren Sie, berührt Gott durch Sie die Seele eines anderen Menschen. Wenn die Situation und die Beziehung zwischen Ihnen es erlauben, machen Sie dies auch körperlich spürbar. Die klassische Segenshaltung ist die Handauflegung, die über dem anderen ausgestreckten Hände sind eine ritualisierte Form davon. Wenn Ihnen das zu priesterlich vorkommt: Legen Sie Ihre Hände auf die geöffneten Hände des anderen, oder nehmen Sie seine Hände zwischen die Ihren. Oder segnen Sie mit einem schlichten Kreuzzeichen – in allen katholischen Kirchen können Sie sich für diese Geste auch Weihwasser holen.
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Segen macht Mut
Den Mut, aufzubrechen und etwas Neues zu beginnen. Abraham wurde von Gott aufgefordert, sein Land, seine Verwandten, ja sein Vaterhaus zu verlassen, und für diesen Aufbruch gesegnet. Segen ist immer auf das Heute und das Morgen gerichtet. Gute Segensgelegenheiten sind dort, wo sich jemand auf den Weg macht. Segnen Sie die Menschen, die Sie lieben, in Situationen des Aufbruchs: vor einer Reise oder vor einem Umzug, auf dem Weg zu einer schwierigen Auseinandersetzung, für ihr neues Leben mit einer chronischen Krankheit ...
Segen befreit