Persönlichkeitsentwicklung: Die Macht der Imagination

Persönlichkeitsentwicklung: Die Macht der Imagination

Lassen Sie Ihre Ich-wünsch-mir-was-Wand für sich arbeiten!

Kinder tun es manchmal, ohne dass jemand sie dazu angeregt hätte: Wenn sie sich etwas wünschen, hängen sie ein Bild davon an ihre Pinnwand, ausgeschnitten aus einer Zeitschrift oder selbst gemalt. Die Methode ist clever, denn so verankern sich Wünsche tief im Unterbewusstsein – sie prägen so die Persönlichkeitsentwicklung und lassen sich dadurch leichter verwirklichen. Hier ein paar psychologisch fundierte Ratschläge, wie Sie das Verfahren für Ihre Persönlichkeitsentwicklung noch optimieren können.

Tatsächlich, es funktioniert!

Die Macht der Imagination ist eine enorme menschliche Kraft. Praktisch alles, was Menschen benutzen oder tun, vom Geschirrspüler bis zum Monopoly- Spiel, vom Düsenjet bis zur elektrischen Zahnbürste: Es existiert, weil es sich eines Tages jemand ausgedacht hat. Er oder sie hatte eine Idee, zeichnete sie auf, erzählte anderen davon, und am Ende eines langen Prozesses war das Gedachte Wirklichkeit geworden.

simplify-Tipp: Nehmen Sie nicht nur die Materie wahr, sondern auch den Geist, der dahintersteckt. Es war der Erfindungsgeist vieler Menschen, der zu all den Sachen geführt hat, die Sie mit großer Selbstverständlichkeit benutzen – wasserdichte Bekleidung, Isolierglas, elektrisches Licht, selbsttönende Brillen. Sie sind umgeben von zu Materie gewordenem Geist!

Sammeln Sie Ungewöhnliches

Sie träumen von einem Südseeurlaub und heften das Strandfoto aus dem Reisekatalog an Ihre Pinnwand. Ein nettes Bild, aber packt Sie das wirklich im Innersten? Vielleicht sind Sie viel stärker fasziniert vom Bild eines Schwarzspitzenhais oder vom Foto eines Einwohnerfests, das Sie auf der Website einer erfahrenen Südseetouristin entdeckt haben.

simplify-Tipp: Achten Sie beim Ansehen von Bildern (Zeitschriften, Internet, alte Fotos usw.) auf Ihren Körper. Bei welchem Bild schlägt Ihr Herz schneller? Wann stockt Ihnen der Atem, fühlen Sie einen Stich oder ein Kribbeln im Bauch? Oder wann zucken Ihnen die Beine, weil Sie sich am liebsten sofort auf den Weg machen würden? Blättern Sie eine Illustrierte durch, und testen Sie Ihre Reaktion auf die Bilder. Was lässt Sie kalt, wo bleiben Sie hängen? Schneiden Sie aus, was Sie fasziniert.

Ihr Unterbewusstsein ist Multitasking-fähig

Wer mit einer schweren Krankheit kämpft, wünscht sich nur eines: wieder gesund zu werden (um dadurch natürlich wieder in der Lage zu sein, sich andere Lebenswünsche zu erfüllen). In den meisten Lebenssituationen haben Sie jedoch nicht nur einen einzigen Wunsch, ein einziges Ziel. Ihr Unterbewusstsein ist zum Glück auch in der Lage, Sie in verschiedenen Lebensbereichen voranzubringen.

simplify-Tipp: Suchen Sie nicht nach dem Bild, sondern nehmen Sie ruhig mehrere. Da können Urlaubsbilder aus dem Reisekatalog neben Fotos von einem gepflegten Garten aus einer Gartenzeitschrift hängen, ein tanzender Mann neben einer im Schlaf fotografierten Frau.

Sortieren Sie Ihre Träume

Hängen Sie Bilder, von denen Sie berührt wurden, auch dann an Ihre Wunschwand, wenn Sie sie (noch) nicht verstehen. Lassen Sie sie ein paar Tage auf sich wirken.

simplify-Tipp: Platzieren Sie nach etwa einer Woche diejenigen Bilder in der Mitte, die Sie besonders ansprechen. Gruppieren Sie Ihre Visionen: Welche Wünsche ähneln sich? Sollten manche in einer bestimmten Reihenfolge in Erfüllung gehen? Aber grübeln Sie nicht zu viel darüber nach, sondern:

Lassen Sie die Bilder los

Und zwar verstandes- und gefühlsmäßig. Hängen Sie Ihre Bilderwand an einen Ort, wo Sie sie nicht sehen: innen auf eine Schranktür, auf die Oberseite eines Schranks usw. Sie kennen den Effekt vielleicht von aufdringlichen Verkäufern: Eigentlich wären Sie längst bereit, die von ihm angepriesene Ware zu kaufen. Aber weil er Sie so stur weiter belabert, laufen Sie lieber davon, ohne zu kaufen. Die Wunscherfüllungsabteilung in unserer Seele mag es gar nicht, wenn man sie bedrängt.

simplify-Tipp: Ihre Wunschwand soll Ihre Aufmerksamkeit bündeln – aber nur kurz. Dann kommt die wichtige Phase, in der die Wünsche heranreifen und sich mithilfe Ihrer weiteren Persönlichkeitsentwicklung langsam verwirklichen. Tun Sie nichts. Vertrauen Sie Ihrem Hinterkopf, wo Ihre Träume, Wünsche und Visionen Gestalt gewinnen werden.

Eine Frau erzählte, wie ihr erst mitten auf der chinesischen Mauer einfiel, dass sie seit früher Kindheit ein Foto davon in ihrer (längst vergessenen) Schatztruhe aufbewahrte. Erst als ihr der Wunsch nicht mehr bewusst war, konnte ihr Unbewusstes an der Realisierung arbeiten.

Rechnen Sie mit dem Unberechenbaren

Vielleicht weisen Ihre Bilder Ihnen unkonventionelle Wege zu Ihrem Ziel – z. B., wie Sie auf dem Wege des Tauschens an etwas kommen, was sonst unbezahlbar für Sie wäre. Oder sie ermutigen Sie, etwas zu wagen, das Sie sich lange nicht getraut haben.

simplify-Tipp: Eine Visionswand ist kein magischer Gegenstand, mit dem sich zaubern ließe. Muskelschmalz und Durchhaltevermögen kann sie nicht ersetzen. Aber sie bietet Ihnen auf Ihrem Weg zum Ziel Hilfe und wertvolle Unterstützung an. Seien Sie offen dafür.

Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl

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