Lerntypen: Kreative Problemlösungen in Gruppenarbeit

Lerntypen: Kreative Problemlösungen in Gruppenarbeit

Gemeinsam Probleme leichter lösen

Schwierigkeiten beseitigen und Ideen finden in der Gruppe – dafür gibt es viele erprobte Methoden. Die besten haben wir für Sie herausgesucht. Ob in der Familie, in einem Verein, einer Hobbygruppe oder im Beruf: Für jeden Anlass, jede Problemstellung und alle Lerntypen ist eine Methode dabei. Viel Erfolg!

Riesig: Diskussion 55

Ziel: Problemlösungen und Analysen.Voraussetzung: Diese Methode ist optimal für größere Gruppen. Mindestens 10 gruppenerfahrene Teilnehmer sollten es ein. Die Anzahl ist nach oben offen.Vorgehen: Teilen Sie die Teilnehmer in Gruppen zu 5 Personen auf (minimal 4, maximal 7). Dort wird jeweils für 5 Minuten Tagesordnungspunkt Nummer 1 diskutiert. Anschließend stellt jede Gruppe ihre Ideen und Ergebnisse allen Teilnehmern vor. Die Behandlung der weiteren Themen erfolgt nach dem selben Muster. Auf diese Weise können alle Teilnehmer ihre Erfahrungen und Meinungen aktiv einbringen, was in großen Gruppen sonst nicht gelingt.

Lebhaft: Destruktiv-konstruktives Brainstorming

Ziel: Finden von Schwächen und deren Lösungen.Voraussetzung: 3 bis 7 Teilnehmer, bis 45 Minuten. Ein großes Flipchart zum Aufschreiben von Stichwörtern ist empfehlenswert.Vorgehen: Klären Sie die eisernen Grundregeln von Brainstorming: Es kommt vor allem auf Quantität an. Die Frage nach Qualität und Machbarkeit wird erst später gestellt. Sonst verhindert die „Schere im Kopf“ das Verlassen eingefahrener Denkschemata. Kein Teilnehmer darf für absurde Ideen belächelt oder kritisiert werden. Jegliche Beurteilung der Vorschläge ist absolut tabu. Dann benennen die Teilnehmer alle Schwächen (eines Produkts oder eines Organisationsvorgangs). Anschließend werden – ebenfalls per Brainstorming – Lösungen vorgeschlagen.

Lustig: Imaginäres Brainstorming

Ziel: Problemlösungen und Analysen.Voraussetzung: bis zu 7 Teilnehmer, 20 bis 40 Minuten.Vorgehen: Verlagern Sie das Problem bewusst in eine realitätsferne Umgebung. Beispiel: Ein noch nicht ausgereiftes Produkt soll auch auf dem Mond oder unter Wasser funktionieren. Oder: Wie müsste der neue Prospekt aussehen, wenn er nicht für Erwachsene, sondern für Schulkinder verständlich sein soll? Durch die (nur scheinbar) unsinnige Verlagerung des Themas in einen anderen Kontext lockern sich festgefahrene Denkstrukturen.

Psst, geheim: Anonymes Brainstorming

Ziel: Finden und Ausbauen von Lösungsansätzen; die Vorschläge sollen anonym bleiben.Voraussetzung: 4 bis 8 Teilnehmer, Sitzungsleiter, Zettel, 30 bis 45 Minuten. Besonders geeignet für Gruppen, die mit Brainstorming noch nicht vertraut sind.Vorgehen: Die Teilnehmer schreiben ihre Einfälle stichwortartig auf Zettel (5 bis 10 Minuten). Der Sitzungsleiter trägt die Ideen vor und entwickelt diese mit Hilfe der Teilnehmer zu Erfolg versprechenden Lösungen.

Leise: Brainwriting-Pool

Ziel: umfangreiche Sammlung zur Problemlösung oder Ideenfindung.Voraussetzung: 4 bis 8 Teilnehmer, etwa 45 Minuten, je 1 Blatt Papier für jeden Teilnehmer. Außerdem für die Mitte des gemeinsamen Tisches (Pool) 1 oder mehrere Zettel, auf denen bereits Ideen vorproduziert sein können.Vorgehen: Jedes Gruppenmitglied notiert seine Lösungen auf sein Blatt und legt es in die Mitte. Wem nichts mehr einfällt, tauscht sein Blatt mit einem Papier aus dem Pool. Hiervon lässt er sich zu weiteren Ideen inspirieren. Diese stille Variante des Brainstormings ist optimal für „schwierige“ Gruppen, bei denen es in einer verbalen Diskussion leicht zu Streit käme.

Schrittweise: Die SIL-Methode

Ziel: Problemlösung.Voraussetzung: 4 bis 8 Teilnehmer, etwa 45 Minuten, Tafel oder Flipchart.Vorgehen: Die Buchstaben SIL stehen für „Sukzessive Integration von Lösungselementen“. Jedes Gruppenmitglied notiert seine Lösungsansätze auf ein Blatt Papier. Dann stellen 2 Teilnehmer ihre Ideen vor. Die anderen Teilnehmer entwickeln aus den 2 Lösungen eine Version, die die Vorzüge beider enthält. Die Ideen der weiteren Teilnehmer werden danach Schritt für Schritt integriert – falls sie nicht schlechter sind als das bisher Erreichte. So entsteht eine optimierte Gemeinschaftsarbeit.Autor: Hans-Ulrich Meißner

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