- Die aktuelle Situation in deutschen Büros …
- … und wonach sich die Menschen sehnen
- 1. Den Blick nach draußen schweifen lassen
- 2. Ziele definieren
- 3. Effektiver arbeiten mit To-do-Listen
- 4. Selbstgespräche führen
- 5. Pausen einlegen
- 6. Nähe suchen
- 7. Tief durchatmen
- 8. In Bewegung bleiben
- 9. Multitasking vermeiden
- 10. Genügend schlafen
Die aktuelle Situation in deutschen Büros …
Arbeitnehmer weltweit fühlen sich am Arbeitsplatz von Informationen überflutet und haben aufgrund der nahezu permanenten Ablenkung zunehmend Schwierigkeiten, effizient zu arbeiten. Eine aktuelle Blitzumfrage von Steelcase, Experte für Arbeitsumgebungen, zeigt, dass sich 42 % der Deutschen am Arbeitsplatz nicht gut konzentrieren können. Laut Studie sind die größten Störfaktoren in deutschen Büros
- laute Gespräche,
- zu viele eingehende E-Mails,
- technische Probleme und
- Aktivitäten anderer in der Nähe des eigenen Arbeitsbereiches.
… und wonach sich die Menschen sehnen
Die Studie zeigt auch: Arbeiten Menschen an komplexen Problemen oder wollen sich konzentrieren, wünschen sie sich vor allem Stille, Privatsphäre und frische Luft. Das unternehmensinterne Forschungsteam „WorkSpace Futures“ beschäftigte sich eingehend mit den Veränderungen in der Arbeitswelt und verknüpfte dieses Wissen mit Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft. Die Ergebnisse lassen sich in 10 Tipps zusammenfassen, die dabei helfen, die Leistungsfähigkeit des Gehirns am Arbeitsplatz zu fördern und effektiver zu arbeiten.
1. Den Blick nach draußen schweifen lassen
Es ist kein Zufall, dass die besten Einfälle oft unter der Dusche, beim Autofahren oder Joggen entstehen. Denn: Schweifen die Gedanken ab, verarbeitet das Gehirn im Hintergrund Informationen und trägt zur Bildung neuer Aktivierungsmuster bei. Wenn Sie also mit einer Aufgabe nicht weiterkommen oder über einem Problem brüten, ist der beste Weg, sich kurzzeitig davon zu entfernen. Indem Sie Ihren Neuronen den Freiraum geben, neue Verbindungen zu bilden, sehen Sie klarer und finden Lösungen, die im „blockierten“ Zustand im Wortsinne nicht denkbar gewesen wären.
2. Ziele definieren
Um wirklich aufmerksam arbeiten zu können, muss Ihr Gehirn wissen, wie sich der Rahmen einer Tätigkeit gestaltet – um seine Ressourcen bestmöglich einteilen zu können. Das heißt ganz einfach: Geben Sie Ihren Aufgaben einen deutlichen Anfang und ein noch deutlicheres Ende. Vor diesem Hintergrund erklärt sich übrigens, warum wir in kurzen Zeiteinheiten („Vor dem Meeting noch den Bericht fertig bekommen“) so besonders effektiv arbeiten können.
3. Effektiver arbeiten mit To-do-Listen
Können erledigte Aufgaben wortwörtlich abgehakt werden, aktiviert dies das innere Belohnungssystem und motiviert für nachfolgende Tätigkeiten. Dies erscheint vielleicht unbedeutend, das Gehirn sehnt sich jedoch geradezu nach diesen kleinen Belohnungen. Die Folge: weniger Stress.
Extra Tipp: Setzen Sie den wichtigsten, schwierigsten oder zeitaufwendigsten Punkt ganz nach oben auf die Liste und arbeiten Sie die Aufgabe direkt als allererstes ab. Dadurch schöpfen Sie gleich jede Menge Motivation für den Rest des Tages!
4. Selbstgespräche führen
Statt konzentriert zu arbeiten, schweifen die Gedanken oft in die Ferne. Kleine Nebentätigkeiten wie Selbstgespräche oder Kritzeleien helfen dabei, Ablenkungen auszublenden und so einen klaren Gedanken zu fassen.
5. Pausen einlegen
Die Kapazitäten des Gehirns sind begrenzt, und daher ermüdet es, wenn es überbeansprucht wird. Sich länger als 45 Minuten vollständig auf eine Aufgabe zu fokussieren, ist für die meisten Menschen nahezu unmöglich. Wenn die Arbeit eingeteilt wird und immer wieder Pausen eingelegt werden, kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns enorm steigen und Sie so deutlich effektiver arbeiten.
6. Nähe suchen
Die Aufmerksamkeit ist in hohem Maße davon abhängig, wie nah neuronale Reize sind. Neue Ideen lassen sich daher viel einfacher in Umgebungen entwickeln, in denen problemlose Kommunikation möglich ist, Augenkontakt gehalten und Informationen einfach geteilt werden können.
7. Tief durchatmen
Studien ergaben, dass die Gehirne von Menschen, die regelmäßig meditieren, eine überdurchschnittliche Gamma-Aktivität aufweisen, was auf starke Fokussierung und Konzentration hindeutet. Es muss jedoch nicht gleich eine umfassende Meditation sein. Bereits das regelmäßige, tiefe Durchatmen kann schon einen großen Beitrag zu innerer Ruhe leisten.
8. In Bewegung bleiben
Andauerndes statisches Sitzen beeinträchtigt die Fähigkeit, konzentriert zu arbeiten. Bei Bewegung produziert der Körper verstärkt das körpereigene Protein „BDNF“ (Brain-derived Neurotrophic Factor), das die Lernfähigkeit, das Gedächtnis und das konzeptuelle Denkvermögen fördert. Viele Arbeitgeber bieten daher an, Schreibtische zu verwenden, die in der Höhe verstellbar sind. So können Sie hin und wieder auch mal eine halbe Stunde im Stehen arbeiten. Fragen Sie Ihren Chef doch einfach mal danach! Wenn seine Mitarbeiter dadurch effektiver arbeiten, wird er wahrscheinlich nichts dagegen haben.
9. Multitasking vermeiden
Das menschliche Gehirn kann nicht mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen. „Echtes“ Multitasking gibt es also nicht – stattdessen muss die Aufmerksamkeit zwischen diversen Tätigkeiten immer wieder hin- und herspringen. Das ist am Ende viel zeitaufwendiger, ist sehr fehleranfällig, und die Fähigkeit zu priorisieren leidet. Wenn Sie also effektiver arbeiten wollen, sollten Sie sich stets nur auf eine einzige Aufgabe konzentrieren. Ist diese abgehakt, können Sie das nächste To Do angehen.
10. Genügend schlafen
Genügend Schlaf ist für Konzentration und Aufmerksamkeit von großer Bedeutung. Schlafmangel führt außerdem dazu, dass die Lernfähigkeit abnimmt und Stimmungsschwankungen auftreten. Für einen effektiven Arbeitstag ist es daher sehr wichtig, dass Sie ausreichend Schlaf kriegen, gerade dann, wenn wichtige Besprechungen oder Aufgaben anstehen. Lesen Sie hier, mit welchen Tricks Sie Ihre Schlafprobleme bekämpfen können.