So nehmen Sie Ihr Glück selbst in die Hand
Anbieter sogenannter Glücksspiele werben gern mit dem Slogan „Heute ist Ihr Glückstag“. Doch glücklich werden Sie nicht durch Zufall. Immer wieder wird von der psychologischen Forschung bestätigt: Glück ist unabhängig von den äußeren Umständen, es kommt von innen. Treffen Sie bewusst eine Entscheidung fürs Glücklichsein. Üben Sie es, glücklich zu sein. Und beginnen Sie mit dem Tag, der vor Ihnen liegt.
So stehen Sie immer mit dem rechten Fuß auf
Sagen Sie, wenn Sie aufwachen, zu dem Licht, das in Ihr Schlafzimmer dringt, dem Menschen neben sich oder auch Ihrem Wecker als Erstes lächelnd: „Danke!“ Seien Sie dankbar, dass Sie wieder aufgewacht sind und leben.
simplify-Glücksübung: Erzählen Sie sich selbst während des Waschens und Zähneputzens eine 3 bis 4 Minuten lange Geschichte, in der Sie beschreiben, wie Ihr Tag aussehen soll. Heute soll die Welt nicht mit Ihnen machen, was sie will. Heute handeln Sie. Heute Abend wollen Sie sich nicht als Opfer äußerer Umstände, sondern als Gestalter Ihres Lebens fühlen. Jeder hat einen müden Schlendrian, der die Verantwortung gern auf andere schiebt. Diesen Schlendrian lassen Sie heute ganz bewusst im Badezimmer sitzen.
Ihre Glückswegweiser
Ziele und Pläne sind wichtig für Ihr Leben, und eine gewisse Unzufriedenheit ist oft der Motor für sinnvolle Veränderungen. Dennoch: Versuchen Sie heute, glücklich zu sein mit dem, was Sie haben.
simplify-Glücksübung: Malen Sie 2 Wegweiser, und schreiben Sie „zum Glück“ darauf. Kleben Sie einen an die Innenseite Ihrer Wohnungstür und einen an die Außenseite. Die Wegweiser erinnern Sie daran, Ihr Glück dort zu suchen und zu finden, wo Sie gerade sind.Wenn Sie mögen, können Sie weitere Wegweiser an anderen Türen (oder an Gegenständen Ihres Alltags) anbringen. Trauen Sie sich, Ihre Wegweiser dorthin zu hängen, wo auch andere Menschen sie sehen können! Bestimmt regen Sie damit den einen oder anderen dazu an, seine eigenen Glückstüren zu entdecken.
Ihre persönlichen Glücksmomente
Jeder kennt Momente, in denen er sich ganz lebendig fühlt: beim Sport oder beim Musizieren, in der Stille der Natur, beim Zusammensein mit einem bestimmten Menschen oder in einer quirligen Großstadt.
simplify-Glücksübung: Schreiben Sie die 3 Momente in Ihrem Leben auf, in denen Sie sich am allerlebendigsten gefühlt haben. Erfinden Sie Überschriften für Ihre Lebendigkeitssituationen. Überlegen Sie, wie Sie in Ihrem normalen Berufs- und Familienleben Situationen schaffen können, die die gleichen Überschriften verdienen.
Fordern Sie sich
Der Psychologie-Professor Mihaly Czikszentmihalyi hat herausgefunden: Die meisten Menschen erleben bei der Arbeit mehr Glücksmomente als in ihrer Freizeit. Glück ist also weniger in einem Schlaraffenland von Muße und Nichtstun zu finden als bei einer anstrengenden Tätigkeit, die die eigenen Talente möglichst umfassend herausfordert. Lassen Sie sich – in der Arbeit wie im Privatleben – weder durch Unterforderung langweilen noch durch Überforderung stressen, sondern gehen Sie bis hart an Ihre Grenzen.
simplify-Glücksübung: Finden Sie auch in den ungeliebten Routinejobs Ihres Alltags kleine Herausforderungen. Machen Sie Ihre Arbeit so, dass für andere ein „Mehrwert“ dabei herausspringt, z. B.: Formulieren Sie im Büro das lästige Protokoll so knapp und präzise, dass Ihre Kollegen es schneller lesen können als sonst. Ziehen Sie als Kassiererin die Waren nicht mechanisch über den Scanner, sondern in einer Reihenfolge, die dem Kunden das Verstauen erleichtert. Schreiben Sie als Lehrer unter Klassenarbeiten nicht nur die Note, sondern auch Tipps, wie die Schüler sich verbessern können.
Schenken macht glücklich
Handeln Sie nach der biblischen Weisheit: Geben ist seliger als Nehmen. Verschenken Sie (materielle und nichtmaterielle) Gaben – und bekommen Sie dafür Glücksmomente geschenkt.
simplify-Glücksübung: Machen Sie den kommenden Tag zum „Gebe-Tag“. Jeder Mensch, der Ihnen begegnet, soll etwas von Ihnen erhalten. Das kann ein einfaches Geschenk sein (eine einzelne Blume, eine hübsche Karte aus Ihrem Fundus, ein Küchengerät oder Werkzeug, dass Sie selbst nicht mehr benötigen) oder eine Tüte Gebäck, die Sie nachmittags im Büro für Ihre Kollegen an den Kaffeeautomaten stellen. Lassen Sie an der Supermarktkasse die eilige Kundin vor – oder zahlen Sie deren einzelne Milchpackung gleich mit. Erfreuen Sie andere mit einem (ehrlichen) Kompliment, einem offenen Ohr für deren Probleme, einer Einladung oder (in speziellen Fällen) einem Kuss.
Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl
Trainieren Sie Ihre Herzintelligenz!
Warum ein Lächeln oder ein Waldspaziergang so gesund ist
Unser Artikel „Die Herzintelligenz-Methode” hat bisher viele positive Reaktionen hervorgerufen. „Ja, bei wichtigen Entscheidungen in meinem Leben habe ich mich schon immer auf das Gefühl in meinem Brustraum verlassen. Das war stets richtiger als das, was gleichzeitig in meinem Kopf ablief”, schrieb eine Leserin.
Der in München lebende Qi-Gong-Meister Li Zhi-Chang bestätigt viele Erkenntnisse des Herzintelligenz-Forschers Doc Childre, und er steuert Übungen dazu bei, die sich in China seit Jahrhunderten bewährt haben.
Gesundheit ist Einklang mit dem Herzen
Unser Herz pumpt nicht nur Blut durch den Körper, sondern auch Lebensenergie, in der chinesischen Tradition „Chi” (oder Qi) genannt. In der westlichen Medizin entspricht dem ungefähr der Begriff „Allgemeinempfinden”: Wenn man krank ist, wird das Chi schwächer. Wenn das Herz in optimalem Einklang mit den anderen Organen ist und mächtig Chi pumpt, fühlt man sich froh und stark. Chi ist Sex, Energie, Leben.
Das Herz besiegt den Körper
In Wettbewerbssituationen, so Meister Li Zhi-Chang, kommt es in erster Linie auf diese Lebensenergie an. Es siegt nicht unbedingt der Stärkere oder der technisch Bessere, sondern der, dessen Herz in Einklang ist mit sich selbst. Dem jungen Boris Becker bescheinigt Li Zhi-Chang ein sensationelles Chi. Auch in der Industrie bekommt häufig nicht der den Zuschlag, der das bessere Produkt oder den besseren Preis bietet, sondern wer den Verhandlungspartner durch seine Herzensenergie beeindruckt.
Häufig spürt der zukünftige Sieger diese Energie in sich selbst und kann mit traumtänzerischer Sicherheit in den Wettbewerb gehen. Er weiß, dass er gewinnt, und diese Gewissheit spüren auch seine Gegner. Solche Lockerheit ist auch die entscheidende Voraussetzung für das gute Fließen von Lebensenergie – sobald man sich verkrampft, wird der Fluss gestört. Wie aber kann man durch Persönlichkeitsentwicklung ein gutes Herz bekommen? Hier 5 von 100 Wegen:
Übung 1: Baumenergie
Schon die Wikinger umarmten ihre Bäume, und bei den tibetischen Mönchen ist es auch heute noch üblich. Damit bekommen Sie Kontakt mit der Energie eines sehr großen Lebewesens. Besonders wirksam sind Buchen, Linden und Platanen.
Stellen Sie sich entspannt mit ausgebreiteten Armen nah vor einen Baum, und spüren Sie seine Stärke und Kraft. Stellen Sie sich vor, der Baum sei ein Magnet. Nach ein paar Minuten fühlen Sie, wie der Baum Sie anzieht. Geben Sie diesem Gefühl langsam nach. Nehmen Sie sich Zeit; es dauert eine Weile, bis sich Ihr Herz auf den langsamen Energiefluss einer Pflanze einstellen kann.
Damit wird klar, warum sich viele Menschen bei einem Spaziergang durch den Wald so gut fühlen. Warum unter großen Bäumen oft eine Bank zum Verweilen einlädt. Warum Kinder gern auf Bäume steigen.
Übung 2: In den Baum schauen
Wenn Sie schon dabei sind und Ihnen niemand verwundert zuschaut: Legen Sie die Stirn auf die Rinde, als ob Sie mit dem Baum zusammenwachsen. Versuchen Sie, tief in den Baum zu schauen, als ob Sie auf der Stirn ein drittes Auge hätten. Ein Gefühl der Ruhe durchströmt Sie, ein wunderbarer
Energieaustausch, der Ihren Körper und Ihren Geist erfrischt.
Übung 3: Ärger wegdrücken
Ein gutes Mittel, um sich vor wichtigen Terminen fit zu machen: Stützen Sie sich mit den Händen an einer Wand ab. Stellen Sie den Körper schräg, als wollten Sie einen Liegestütz im Stehen machen. Recken Sie den Hals, und bewegen Sie den Kopf kräftig nach links und rechts. Das macht Ihre Wirbelsäule gerade und stärkt Ihre innere geistige Kraft für eine erfolgreiche Persönlichkeitsentwicklung.
Übung 4: Machen Sie’s wie Clint Eastwood
Stellen Sie sich fest und leicht breitbeinig auf den Boden, als ob Sie 9 Meter tief in der Erde verwurzelt wären. Stehen Sie gerade und strecken Sie sich nach oben, als ob Ihr Kopf den Himmel berührt. Heben Sie beide Arme, und formen Sie aus Zeige- und Mittelfinger 2 Pistolen. Entspannen Sie sich, atmen Sie durch alle Poren Ihrer Haut Kraft ein, und schießen Sie beim Ausatmen über die „Revolverspitzen” alle schädliche Energie aus Ihrem Körper. Das reinigt und erfrischt.
Übung 5: Herzenslächeln
Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl oder auf die Erde. Lassen Sie die Hände mit den geöffneten Handflächen nach oben auf den Knien ruhen. Schließen Sie die Augen bis auf einen schmalen Spalt. Stellen Sie sich vor, dass ein geliebter Mensch Ihnen gegenübersitzt und Sie freundlich ansieht. Lächeln Sie zurück, ganz gelassen und befreit. Spüren Sie, wie dieses Lächeln nach innen zieht, wie Sie sich selbst freundlich ansehen und wie sich dieses Gefühl von Ihrem Mund aus durch den ganzen Körper ausbreitet. Stellen Sie sich vor, dass Sie dabei aussehen wie ein Engel.
Zum Weiterlesen: Li Zhi-Chang, Mit dem Herzen lächeln. 100 Wege, um 100 Jahre alt zu werden. Heyne Verlag, München 2001, 9,95 €. ISBN 3-453-16540-3
Zu den Übungen auf dieser Seite:
Ist das esoterisch?
Begriffe wie „Chi” wirken auf manche Menschen beunruhigend. Übernimmt man dabei nicht automatisch auch deren religiösen Hintergrund? Wir sind überzeugt, dass sich Einsichten aus anderen Kulturen als Einzelelemente übernehmen lassen, wenn man sich der Problematik bewusst ist und vorsichtig damit umgeht.
Wir stellen Ihnen Techniken vor, die wir selbst ausprobiert haben. Die meisten davon finden sich in ähnlicher Form auch in unserer abendländischen Tradition; nur gibt es dort manchmal nicht so treffende Begriffe. Das chinesische „Chi” etwa ist präziser als „Lebenskraft” oder unser vielschichtiges Wort „Geist”.
„Esoterisch” heißt „außen liegend”, „für Nichteingeweihte unzugänglich”. Wir meinen: „Esoterisch” handelt, wer die Herkunft eines Gedankens verschleiert. Wer aus einer hilfreichen und bewährten Technik ein Geheimnis macht und anderen damit die Hilfe verweigert. Jede Religion, auch die christliche, hat esoterische Anteile. Ein Gottesdienst mit Texten und Gesängen, die ein zufällig Hereinkommender nicht versteht, ist esoterisch – das steht schon in der Bibel (1. Korinther 14).