Zu Studienzeiten waren es geflügelte Worte: „Die Dunja ist wieder so undiszipliniert!“ Ein Kumpel gebrauchte sie schmunzelnd, wenn ich in seinen Augen mal wieder aus dem Raster gelaufen war. Dabei galt ich in meinem Leben davor als überaus diszipliniert. Ob ich in dieser Zeitspanne glücklicher war? Schwer zu sagen …
Denn wie der Spiegel online schreibt, ist die Lebenszufriedenheit unmittelbar mit der Selbstdisziplin verknüpft. Wer auf sein Geld, seine Zeit und sonstigen Ressourcen achtet und diszipliniert damit umgeht, ist nicht etwa eine Spaß-Bremse, sondern wird mit positiven Gefühlen belohnt. Das ergab eine Studie der Forscher Wilhelm Hofmann, Rachel R. Fisher u. a., die vergangene Woche im Journal of Personality veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler aus Deutschland und den USA konnten auch feststellen, dass die Studienteilnehmer insgesamt zufriedener waren, wenn sie einer spontanen Versuchung nicht nachgegeben haben. Wir alle kennen das, wenn wir es auch selten bewusst wahrnehmen: Versuchungen gibt es über den Tag oder die Woche verteilt recht viele …
Also, ich fasse mal zusammen: Wenn ich ein Ziel vor Augen habe und es mithilfe von Selbstkontrolle schaffe, in der Spur zu bleiben, steigert das meine Lebenszufriedenheit. Das klingt irgendwie ganz einfach! Das speichere ich mir auch als Besserwissen ab und gebe es zum Besten, wenn meine Freundin das nächste Mal sagt: „Jetzt komm doch mit zum Konzert heute Abend! Ist doch egal, ob du morgen früh aufstehen und arbeiten musst! Das eine Mal …!“
Nein, im Ernst: Irgendwie erscheint es mir logisch, wobei ich allerdings den Grund fĂĽr die positiven GefĂĽhle eher im gesetzten Ziel (fĂĽr einen neuen Fernseher sparen) und dessen Erreichen sehe als in der Selbstdisziplin. Sie ist schlieĂźlich das berĂĽhmte Mittel zum Zweck.